Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
NierenkolikNierenkolik ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet krampfartige Schmerzen (Koliken) im Nierenlager oder Bauchraum (Abdomen). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Ursache und EntstehungNierenkoliken entstehen, wenn Nierensteine oder Nierengries, aber auch kleine Blutgerinnsel oder abgestorbenes Nierengewebe durch den Harnleiter in Richtung Harnblase transportiert werden. Wenn das abgehende Material sich an einer Engstelle des Harnleiters festsetzt und der Harnleiter es weitertransportieren will, kommt es zu den schmerzhaften Krämpfen. SymptomeKrampfartige Schmerzen im Bauchraum, oft in Richtung Genitalbereich ausstrahlend, in aller Regel einseitig. Starker bis unerträglicher Schmerzcharakter. Mitunter dabei Schweißausbrüche und Erbrechen. Meistens blutiger Harn. Typisch sind Phasen mit starken Schmerzen im Wechsel mit beschwerdefreien Zeiten. DiagnostikBei der Urinuntersuchung finden sich oft Blutspuren, bei Steinen als Ursache der Kolik nahezu immer. Bei der körperlichen Untersuchung Klopfempfindlichkeit des betroffenen Nierenlagers und starke Druckempfindlichkeit des Bauchraums im Verlauf des betroffenen Harnleiters. Häufig verminderte Darmgeräusche. Unverzichtbar ist eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Bauchraums. Zur sicheren Diagnostik eines Steines ist eine native (d. h. ohne Kontrastmittel) Computertomografie das Mittel der Wahl. Zur genaueren Beurteilung der ableitenden Harnwege kann zusätzlich auch eine Ausscheidungsurographie (Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel) erfolgen. Ergänzend kann auch eine Retrograde Pyelographie erfolgen, eine Röntgenuntersuchung, bei der die Harnleiter von Seiten der Harnblase her mit Kontrastmittel aufgefüllt werden. TherapiemöglichkeitenTraditionell werden Wärme (da krampflindernd), Bewegung und viel Trinken empfohlen. Diese Empfehlungen sind wissenschaftlich nicht überprüft. Die medikamentöse Behandlung umfasst die Gabe von krampflösenden Mitteln wie Butylscopolamin (z. B. Buscopan®) und Schmerzmitteln wie Metamizol (z. B. Novalgin®). In schweren Fällen müssen noch stärkere Schmerzmittel eingesetzt werden. Ist ein Stein die Ursache, kann er spontan abgehen oder er muss entfernt werden. Die Behandlungsmöglichkeiten sind von der Steinlokalisation abhängig. Die Verfahren umfassen die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (Zertrümmerung von außen, ESWL), die endoskopische Zertrümmerung im Harnleiter mittels Harnleiterspiegelung oder endoskopische Entfernung mittels Fasszange oder einem speziellen Körbchen, dem sogenannten Dormia-Körbchen. Die endoskopische Zertrümmerung kann über Stoßwellen oder Laser erfolgen. Bei anderen Ursachen wie z. B. Blutgerinnseln muss nach der Ursache geforscht und diese dann behandelt werden. KomplikationenWenn der Stein den Harnleiter völlig verschließt, kann der Urin der betroffenen Niere nicht mehr abfließen. Dies führt auf die Dauer zu einer Nierenschädigung bis hin zum völligen Funktionsverlust dieser Niere. Wenn zu der Abflussstörung noch eine Infektion in Form eines Harnwegsinfekts kommt, kann eine septische Harnstauungsniere mit Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen und Nierenbeckenentzündung entstehen und unbehandelt zum Tod führen.
|
|||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nierenkolik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |