Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
NickhautDie Nickhaut (Plica semilunaris conjunctivae, Membrana nicitans) oder „drittes Augenlid“ (Palpebra tertia) ist eine zusätzliche Bindehautfalte im nasenseitigen Augenwinkel. Beim Menschen und den meisten Primaten – eine Ausnahme ist Arctocebus calabarensis – ist sie nur rudimentär. Bei vielen anderen Wirbeltieren ist sie transparent und kann wie eine Schutzbrille vor das Auge geklappt werden. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
AufbauDie Nickhaut besteht aus einer Eigenschicht, in der der T-förmige Blinzknorpel (Cartilago palpebrae III) eingelagert ist. Die Eigenschicht wird von einem mehrschichtigen Epithel mit Becherzellen überzogen. In der Schleimhaut der Nickhaut befinden sich zahlreiche Lymphfollikel. In die Nickhaut sind, tierartlich verschieden, Drüsen eingelagert, die zusätzliche Tränendrüsen darstellen. Die oberflächliche Nickhautdrüse (Glandula palpebrae tertiae superficialis) und liegt am nasenseitigen Querbalken des Blinzknorpels. Die tiefe Nickhautdrüse (Glandula palpebrae tertiae profunda) – auch als Harder-Drüse bezeichnet – kommt nicht bei allen Tieren vor. Ausgeprägt ist sie beispielsweise bei Nagetieren, Rindern und Schweinen. Die Nickhautdrüsen produzieren zusammen mit der eigentlichen Tränendrüse die mittlere Schicht des Tränenfilms. Die Nickhaut besitzt bei vielen Wirbeltieren eingelagerte Muskelfasern, die das dritte Augenlid aktiv horizontal über die Hornhaut verlagern können. Bei den meisten Säugetieren ist die Nickhautmuskulatur rudimentär, eine Ausnahme stellen Katzen dar. Bei den Tieren ohne Nickhautmuskulatur führt ein Zurückziehen des Augapfels (Enophthalmus) zu einer passiven Vorverlagerung der Nickhaut. Diesen Sachverhalt macht man sich auch bei der Untersuchung der Nickhaut zunutze: Durch leichtes Eindrücken des Augapfels durch die Lider hindurch wird die Nickhaut vorverlagert. FunktionDie Nickhaut schützt wie eine Schutzbrille die Hornhaut vor mechanischen Einflüssen und kann wie ein Scheibenwischer zur Entfernung von Fremdkörpern eingesetzt werden. Bei Vögeln wird sie im Flug, bei einigen wasserlebenden Tieren (Biber, Rundschwanzseekühe) während des Tauchens vor die Hornhaut verlagert. Bei anderen aquatischen Säugetieren wie den Ohrenrobben wird sie dagegen nur beim Landaufenthalt eingesetzt und verhindert das Eindringen von Staubkörnern. Bei Eisbären fungiert die Nickhaut wie eine Schneebrille und schützt vor Schneeblindheit. ErkrankungenEin pathologischer Vorfall der Nickhaut wird bei einem Enophthalmus beobachtet, wie er zum Beispiel bei Tetanus beobachtet wird. Eine Hypertrophie der Lymphfollikel (Konjunctivitis follicularis) auf der hornhautseitigen Fläche der Nickhaut kommt relativ oft bei jungen Hunden vor. Die vergrößerten Lymphfollikel wirken dann wie eine Reibeplatte und führen zu einer mechanischen Reizung der Hornhaut. LiteraturPaul Simoens: Sehorgan, Organum visus. In: Salomon/Geyer/Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke Stuttgart, 2004, S. 578–611. ISBN 3-8304-1007-7 |
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nickhaut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |