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Neutrophiler GranulozytVorlage:DISPLAYTITLE:neutrophiler Granulozyt Die neutrophilen Granulozyten, auch kurz Neutrophile genannt, gehören mit einem Anteil von 50% - 65% zu den häufigsten weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Als Phagocyten sind sie Teil der angeborenen Immunabwehr und dienen der Identifizierung und Zerstörung von Mikroorganismen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
StrukturNeutrophile sind kugelförmige Zellen mit einem Durchmesser von 12 bis 15 µm (Mikrometer). Charakteristisch für ausgereifte Neutrophile ist der aus drei bis fünf Segmenten bestehende Kern. Das Cytoplasma von Neutrophilen enthält zwei Arten von Granula: Die Häufigsten sind „spezifische“ Granula, die Enzyme wie Lysozym, Kollagenase, Elastase, Plasminogenaktivatoren, Neuramidase und Cathepsin G enthalten. Diese Granula lassen sich nicht mit basischen und sauren Farbstoffen färben, was sie ebenfalls in namensgebender Weise von Basophilen und Eosinophilen unterscheidet. Das Lysosom entspricht den sogenannten „azurophilen“ Granula und enthält neben den typischen Bestandteilen wie saure Hydrolasen und antimikrobielle Enzyme und Substanzen wie Defensine, Myeloperoxidase, Cathelicidine und Lactoferrin. ReifungEin erwachsener Mensch produziert mehr als 1011 Neutrophile pro Tag. Sie werden im Knochenmark gebildet. Junge Neutrophile haben im Gegensatz zu Ausgereiften noch keinen vielfach segmentierten Kern, weshalb sie als „stabkernig“ beschrieben werden. Sollten Neutrophile nicht innerhalb von 6 Stunden nach Neubildung in Kontakt mit Infektionen und/oder Entzündungsreaktionen kommen, erfahren sie den programmierten Zelltod (Apoptose) und werden durch Makrophagen in Leber oder Milz abgebaut. Selbst bei Kontakt mit Infektionen haben Neutrophile nur eine um wenige Stunden verlängerte Lebensdauer. FunktionNeutrophile zirkulieren im Blut und wandern im Falle einer Infektion zum Ort des Geschehens. Dies gilt in gleichem Maße für Monocyten. Dort nehmen sie die infektionsauslösenden Mikroben auf und verdauen sie. Um infiziertes und/oder entzündetes Gewebe zu erreichen, verlassen beide in einem durch Adhäsionsmoleküle und Chemokine (lösliche „Lockstoffe“) vermittelten mehrstufigen Prozess den Blutstrom und dessen Gefäße. Dabei wandern sie durch die Interzellular-Räume der endothelialen Zellen in postkapillaren Venolen. Der Vorgang der Rekrutierung von Neutrophilen und Monocyten zum Infektionsherd lässt sich in vier Schritte unterteilen:
Durch diese Prozesse akkumulieren Neutrophile und Monocyten am Infektionsort, wodurch die Hauptkomponente einer Entzündung gegeben ist. Durch zeitliche Unterschiede der induzierten Chemokin-Rezeptor- und Integrin-Expression werden innerhalb von Stunden bis Tagen zuerst Neutrophile zum Infektionsort rekrutiert, innerhalb von Tagen bis Wochen erst Monocyten. Bei einer Infektion steigt im Blut die Konzentration von Neutrophilen an (Neutrophilie), was durch eine Zunahme von „Stabkernigen“ (ein Merkmal junger Neutrophiler) eine gesteigerte Neubildung beweist. Am Infektionsort angekommen, werden Mikroben durch Neutrophile und Makrophagen aufgenommen und zerstört, ein Prozess, der Phagozytose genannt wird. Primäre ErkrankungenDie septische Granulomatose führt trotz einer funktionsfähigen Wanderung zum Infektionsort und der Aufnahme von Mikroben bei Neutrophilen zu einem Defekt im Abbau, dem „Verdau“. Somit stehen Neutrophile als Teil der Immunantwort nicht mehr zur Verfügung, wodurch Infektionen einen kritischen Verlauf nehmen können. QuellenAbul K. Abbas, Andrew H. Lichtman, Shiv Pillai: Cellular and Molecular Immunology, 6th Edition, Saunders Elsevier 2007 Kategorien: Hämatologie | Zelltyp |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Neutrophiler_Granulozyt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |