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NeurotrophinNeurotrophine (gr. etwa „Nervennährstoffe“) sind körpereigene Signalstoffe, die zielgerichtete Verbindungen zwischen Nervenzellen bewirken. Sie sichern den Fortbestand neuronaler Verbindungen. Neurotrophine sind kleine basische Proteine mit einer Molekülmasse von etwa 13 kDa. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
KlassifizierungEs gibt fünf Typen von Neurotrophinen:
Diese können an membranständige Rezeptoren binden. Es existieren zwei Typen von Rezeptoren für Neurotrophine:
Der p75NTR ist in der Lage alle fünf Neurotrophine zu binden, allerdings ist die Affinität vergleichsweise gering. Die Rezeptoren der Trk-Familie dagegen sind affiner und binden spezifisch nur bestimmte Neurotrophine:
Die Bindung von Neurotrophinen an p75NTR führt zum programmierten Zelltod (siehe Apoptose) der Zelle. Bindung an Rezeptoren der Trk-Familie hingegen löst eine Kaskade von Kinasen aus, die sich anti-apoptotisch auswirkt. Zentrales Enzym dieses Mechanismus ist die, vor allem im angloamerikanischen Sprachraum, auch als „AKT“ bekannte Proteinkinase B. Aufgrund dieses ambivalenten Verhaltens sieht man Neurotrophine heute nicht mehr als Neurostimulatoren an, sondern als Neuromodulatoren. GeschichteDer Begriff Neurotrophin wurde mit der Neurotrophinhypothese von Viktor Hamburger und Rita Levi-Montalcini eingeführt. Sie geht davon aus, dass unreife Neurone um limitierte, von Zielzellen dargebotene trophische Faktoren konkurrieren. Nur jene Neurone, die erfolgreich synaptische Verbindungen knüpfen, bekommen genügend dieser trophischen Faktoren, um überleben zu können. Neurone die nicht genügend trophische Faktoren erhalten, werden durch Apoptose entfernt. Sind Neurotrophine vorhanden, so binden sie an Zelloberflächenrezeptoren der Trk-Familie. Daraufhin wird eine Kaskade von Kinasen ausgelöst, deren Zielproteine zur Unterdrückung der Apoptose führen. PsychologieNeurotrophine tragen zur Gedächtnisbildung bei und spielen beim Aufbau und beim Abbau von neuen Nervennetzen eine große Rolle. Experten für Neurotrophin-Forschung an der Universität Bochum vermuten, dass sich die Neurotrophin-Werte beim Verlieben verändern. Wissenschaftler der italienischen Universität Pavia stellten erhöhte Neurotrophin-Werte bei frisch verliebten Testpersonen fest und vermuten, dass dies für die typische Euphorie am Beginn einer Liebesromanze verantwortlich sei. Nach einem Jahr seien keine erhöhten Werte mehr feststgestellt worden.[1] Einzelnachweise
Literatur
Kategorien: Neurobiologie | Neurologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Neurotrophin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |