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Neuraminidase-HemmerNeuraminidase-Hemmer bzw. Hemmstoffe der Neuraminidase sind Medikamente, die jenes Oberflächenprotein hemmen, das die Antigenität verschiedener Bakterien und Viren mitbestimmt. Das Influenzavirus bindet über virales Hämagglutinin an die Oberfläche der Wirtszelle, dringt in die Zelle ein und vermehrt sich im Zellinneren. Die neugebildeten Viren knospen an der Zelloberfläche aus, bleiben aber über Rezeptoren an die Zelle gebunden. Mit Hilfe der viralen Neuraminidase wird die Bindung gespalten. Die Viren werden freigesetzt und können weitere Zellen infizieren. Neuraminidasehemmer blockieren die Neuraminidase, so dass sich die Viren nicht von der Wirtszelle lösen können und sich nicht weiter im Körper ausbreiten. Die Infektion wird unterbrochen. Weiteres empfehlenswertes FachwissenVertreterDer erste zur Behandlung der Influenza zugelassene Wirkstoff dieser Substanzklasse war Zanamivir, der von GlaxoSmithKline als Relenza® vertrieben wird. Er muss inhaliert werden und kann bei Personen mit Asthma bronchiale oder COPD zu Bronchospasmen führen. Oseltamivir, als Tamiflu® von Hoffmann-La Roche vertrieben - hat den Vorteil, als Kapsel oder Suspension peroral eingenommen zu werden, was die Verteilung des Medikamentes über die Blutbahn erlaubt und ausreichende und konstante Mengen an allen Orten der Virusvermehrung ermöglicht. Zudem ist es für Kinder ab dem 1. Lebensjahr in der Therapie und ab 13. Lebensjahr in der Prophylaxe zugelassen. WirksamkeitEssentiell für eine optimale Wirksamkeit ist der möglichst frühzeitige Beginn der Therapie. Die Dauer der Erkrankung wird bei Einnahme innerhalb von 24 Stunden nach Symptombeginn um 40% verkürzt und innerhalb von 36 Stunden bereits nur noch um 30% reduziert. Je früher man also den Vermehrungszyklus des Virus unterbricht, desto schneller kann der Patient genesen. Darüber hinaus können in 50% der Fälle gefährliche bakterielle Folgekomplikationen verhindert werden. Die meisten Influenza-bedingten Todesfälle sind auf solche Komplikationen zurückzuführen. Jeder 5. Infizierte erleidet im Durchschnitt eine solche bakterielle Folgeerkrankung, wie z.B. eine Lungenentzündung. Als problematisch muss erachtet werden, dass die Diagnose einer Influenza oft schwer zu stellen ist. Dies deshalb, da viele banale Infekte, die durch andere Viren ausgelöst werden, vor allem zu Beginn der Erkrankung grippeähnliche Symptome bieten können, auf diese Medikamente wegen des Fehlens der Neuraminidase bei den entsprechenden Viren aber nicht ansprechen. Deshalb ist es wichtig, genaue Kenntnis über die Leitsymptome der Influenza zu haben, um von einem grippalen Infekt unterscheiden zu können. Zu den Hauptsymptomen einer Influenza gehören das plötzliche (innerhalb mehrerer Stunden) auftretende, schwere Krankheitsgefühl, das meistens mit hohem Fieber einhergeht. Frösteln, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen und trockener Husten sind ebenfalls häufig Symptome einer Influenza. Eine Diagnosecheckliste ist unter www.grippe-online.de zu finden. Beide Medikamente eignen sich besonders für Personen, die aufgrund einer bekannten Hühnereiweiß-Allergie nicht geimpft werden können. Geeignet sind sie auch zur Infektprophylaxe, ersetzen hier jedoch die Influenza-Impfung nicht.
Kategorien: Pharmakologie | Virologie |
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