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Nematophage PilzeNematophage Pilze sind eine Sondergruppe karnivorer Pilze, die auf Fadenwürmer als Beute spezialisiert sind. Es sind etwa 160 Arten bekannt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Abgrenzung und FangorganeDabei wird unterschieden zwischen Raubpilzen sowie endoparasitären Nematophagen. Räuberische und endoparasitäre Pilze teilen einige Merkmale miteinander, die eine taxonomische Abgrenzung voneinander erschweren und gelegentlich sogar unmöglich machen (bei der Gattung Nematoctonus zum Beispiel, in der sich beide Lebensweisen finden). Als räuberisch werden in der Literatur einhellig ausschließlich jene Arten verstanden, die spezielle Fangorgane an externen Hyphen aufweisen. Diese Fangorgane sind in rund 80 % aller Fälle Klebefallen (z. B. bei Zoophagus insidans), an deren Klebfäden sich gelegentlich auch Rädertierchen verfangen können und zu 20 % Fangringe, z. B. bei der Art Zoophagus tentaclum. Hier bilden sich aus Hyphen kleine Schlingen, in denen sich z. B. Fadenwürmer verfangen können. Die Schlingfallen können kontraktil sein, durch Berührungsreize zieht sich die Schlinge zu und verhindert ein Entkommen der Beute. Sie lassen sich noch feiner unterscheiden:
Selten verfügen Arten auch über gleich zwei verschiedene Fallentypen, so z.B. Dactylaria candida oder Arthrobotrys botryospora. Raubpilze (Prädatoren)Raubpilze sind aktiv Fadenwürmer fangende Pilze mit speziellen Fangvorrichtungen, entweder Klebefallen, an denen die Beute haften bleibt, oder Ringfallen, in denen die Nematoden beim Durchkriechen hängen bleiben. Nach dem Fang wächst der Pilz in den Nematoden hinein und zersetzt ihn allmählich durch Enzyme von innen heraus, die freigesetzten Nährstoffe werden absorbiert. Durch das häufige Vorkommen in stickstoffarmen Böden ist es wahrscheinlich, dass wie auch bei den meisten fleischfressenden Pflanzen die Beute weniger zur Gewinnung von Stoffwechselenergie, sondern mehr zum Ausgleich des Stickstoffhaushalts gefangen wird. Auch der Schopftintling (Coprinus comatus) – ein Ständerpilz – kann Nematoden fangen und verdauen. Er bildet kleine kugelige Strukturen mit dornigen Auswüchsen. Durch diese scheidet er ein Toxin aus, welches Nematoden unbeweglich macht. Die Nematoden werden schließlich vom Myzel des Schopftintlings besiedelt und innerhalb weniger Tage verdaut.[1] Endoparasitäre NematophagenEndoparasitäre Nematophagen fangen Nematoden nicht, sondern wachsen vom Sporenstadium an in der Nematode heran und verdauen diese allmählich von innen her. Infiziert werden die Nematoden durch die orale Aufnahme der Sporen oder durch Sporen, die sich außen an die Nematoden anheften und später in den Wurm einwachsen. Nachdem die Sporen keimen bilden sie ein Hyphengeflecht im Nematoden, welches später die Cuticula durchbricht und Konidien als neue Sporenträger bildet. In den zersetzten Nematoden können sich außerdem Dauersporen bilden. SystematikDie Mehrheit aller in diesem Sinne räuberisch lebenden Pilze gehört zur Ordnung der Moniliales in der Klasse der Deuteromycetes, einige wenige finden sich allerdings auch in der Familie der Zoopagaceae (Zygomycetes) und bei den Ständerpilzen (Basidiomycetes). Einsatz im PflanzenschutzAufgrund ihrer Effektivität sollen nematophage Pilze auch im Pflanzenschutz gegen pflanzenpathogene Nematoden eingesetzt werden, die Anwendungen befinden sich allerdings noch in der Erprobung. (Z. B. Paecilomyces) Nachweise
Einzelnachweise
Weiterführende Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nematophage_Pilze aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |