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Natürliche Schiefe



Als natürliche Schiefe versteht man Links- oder Rechtshändigkeit eines Lebewesens, insbesondere beim Hauspferd. Genauso, wie der Mensch besonders großes Vertrauen zu seiner starken linken bzw. rechten Seite hat, so bedient sich das Pferd in kritischen Situationen seiner jeweils starken Seite, um sich zu helfen. Dadurch verlagert es sein Gewicht einseitig in die Schulter. Die Folge: es wirkt schief.

Schiefe Pferde haben ein Problem damit, den Menschen zu tragen. Folglich werden sie nervös. Pferde, deren natürliche Schiefe nicht reduziert wurde, werden psychisch labil; sie können die Ausbildung im Kopf nicht nachvollziehen. Ihre Fähigkeit, auf Dauer Leistung zu erbringen, ist je nach Grad der Schiefe mehr oder weniger stark eingeschränkt.

Die Erkenntnis, welch großen Einfluss die Vorderlastigkeit gemeinsam mit der natürlichen Schiefe auf die physischen und psychischen Belange des modernen Reitpferdes hat, bedeutet, dass die Zusammenarbeit von verschiedenen Experten für die Kontrolle der natürlichen Schiefe notwendig ist.

Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung der Vorderlastigkeit

So wie der aufrechte Gang für den Menschen eine typische und natürliche Haltung ist, so ist die Vorderlastigkeit beim Fluchttier Pferd eine seiner stark ausgeprägten natürlichen Verhaltensweisen. Das Problem beginnt, in dem der Mensch von seinem Pferd Tragfähigkeit fordert. Aus Forderung wird schnell Überforderung, da das Pferd nicht in der Lage ist, seine Vorderlastigkeit ohne Hilfe zu verlassen. Sie ist ein natürlicher Reflex in seinem Kopf und folglich auch in seiner Muskulatur.  

Vorderlastigkeit und natürliche Schiefe stehen in einer direkten Beziehung zueinander. Ohne Vorderlastigkeit keine Schiefe. Jedes Pferd ist vorderlastig und damit auch natürlich schief.

Die Bedeutung der natürlichen Schiefe

Die Schiefe ist unterschiedlich ausgeprägt. Das zeigt sich bereits bei jedem jungen Pferd. Die Kunst ist, die individuell vorhandene natürliche Schiefe zu erkennen, um den daraus später entstehenden Problemen entgegenzuwirken. Kommt zusätzlich noch das Gewicht des Menschen hinzu, so wird sich die einseitige Belastung drastisch erhöhen.   
Die natürliche Schiefe hat verschiedene Verspannungsformen zur Folge, dass dabei enorme seitwärts driftende Kräfte auf die Wirbelsäule einwirken, ist eigentlich nur logisch.

  
Folglich ist die natürliche Schiefe die diagonale Verschiebung des Schwerpunktes beim Pferd, von hinten links nach vorne rechts (bezogen auf ein rechtshändiges Pferd). Der Schwerpunkt wandert auf der Linie von der linken Hinterhand zur rechten Schulter.  

Verglichen mit dem Menschen werden die „Lasten“ bei einem Rechtshänder auch vermehrt in der rechten Schulter aufgenommen   
   

Welche Kräfte entwickeln sich aus der natürlichen Schiefe ?

Alle Säugetiere verlieren ihre Balance über die Schulter, wodurch eine enorme Reaktion der Hinterhand ausgelöst wird. Wenn wir nicht Symptome behandeln wollen, dann müssen wir uns mit den zwei elementaren Kräften auseinandersetzen, die durch die natürliche Schiefe entstehen: die Zentrifugal- und die Scherkraft.

Zentrifugalkräfte

... Ihre Wirkung auf das Skelett des Pferdes 
Geht das Pferd auf der linken Hand und bricht über die rechte Schulter zentrifugal aus, wird der längste Muskel auf der rechten Seite enorm gedehnt. Es kommt zu gewaltigen Belastungen auf die Wirbelsäule und zwar von links nach rechts. Das hat zur Folge, dass diese Spannung zu Verspannungen führt.

Am stärksten werden die Teile der Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen, die jeder Stütze entbehren: Die Hals- und die Lendenwirbel.  
   
 

Wenn man davon absieht, dass der rechte Vorderhuf die meiste Last der Zentrifugalkraft als letzte Station abfangen muss, entwickeln sich dabei gewaltige kräfte, die sich dauerhaft auf Sehnen, Hufrolle, Wirbelsäule, Gelenke usw. auswirken und Schäden anrichten.

Hierunter fallen viele der heutigen, "modernen" Pferdekrankheiten wie: Rückenprobleme, Kissing Spines, Taktunreinheiten, Hahnentritt, Hufrollenentzündung, Kreuzdarmbeinprobleme, Kniescheibenbänderdehnung, Druckempfindlichkeit der Halsmuskulatur, allgemeine Druckempfindlichkeit der Muskulatur, unterschiedliche Bemuskelung der Hinterhand, HWS-Syndrom, immer wieder sporadisch auftretende Lahmheiten, verkürzter Schritt, Knieprobleme, ausgeprägter Unterhals, nervöses Verhalten, Rittigkeitsprobleme, Lektionsverweigerung, Leistungsabfall, Headshaking, Koppen und viele andere mehr.

Scherkräfte

Das Pferd stützt sich auf der rechten Vorhand ab. Es muss, um die Balance nicht zu verlieren, mit dem restlichen Körper - also der Hinterhand - um das Stützbein herum drehen. Die Folge: es kommt zu Scherkräften.  
Die Scherkräfte, die in ihrer Wirkungsweise mit einer sich öffnenden Schere zu vergleichen sind. Wie bei einer Schere fixiert sich ein Teil der Scherachse, die andere schert aus und zwar in der Diagonalen. Da die Gelenke nicht für diese Bewegungsabläufe geschaffen sind, sondern für die vorführenden Bewegungen, hat das schwerwiegende Folgen. Scherkräfte bedeuten Überlastung der Grenzflächen und anhaftenden Bänder.
 
Die häufigsten gesundheitlichen Probleme, die auf die Scherkräfte zurückzuführen sind, entstehen im Knie und im Sprunggelenk. Es kommt zu Veränderungen des inneren Hinterbeines durch verkürztes Vortreten bis zum Hahnentritt. Besonders intensiv ist die Einwirkung der Scherkräfte auf das Kreuzdarmbeingelenk. All dies sind Erscheinungen, die mit dem Verlust des Schwerpunktes einhergehen und zu irreparablen Schäden beim Pferd führen.

Die Kontrolle der natürlichen Schiefe und Vorderlastigkeit

Um die Vorderlastigkeit und natürliche Schiefe des Pferdes zu kontrollieren und zu verstehen, muss man die Funktion des längsten Muskels kennen. Das Verständnis um seine Funktionen und Aufgaben, geben uns die Möglichkeit, erfolgreich gegen die natürliche Schiefe des Pferdes anzugehen, die für fast alle Probleme hieraus, einschließlich des Stoffwechsels verantwortlich ist.

Funktion des längsten Muskels (Musculus longissimus)

 
Der Musculus longissimus („längster Muskel“), zieht vom Kreuz- und Darmbein über den ganzen Rücken und Nacken bis zum Hinterhauptsbein. In der Lendengegend ist er am stärksten entwickelt. Bei beidseitiger Wirkung wirkt er als Feststeller und Strecker der Wirbelsäule, insbesondere des Rückens, wodurch die Tragfähigkeit der Wirbelbrücke aktiv erhöht und eine solide Basis für die Schwingphase der Gliedmaßen bei der Vor- und Rückwärtsbewegung geschaffen wird (wichtig namentlich in schnellen Gangarten bei Huftieren). Darüber hinaus wirkt er als Heber des Halses und Kopfes. Bei festgestellter Nachhand bewirkt er das Aufrichten des Vorderteils (Aufbäumen), bei fixierter Vorhand das Durchbiegen des Rückens und Hochwerfen des Hinterteils (Ausschlagen). Bei einseitiger Wirkung bewirkt der Muskel ein Seitwärtsbiegen der Wirbelsäule, besonders des Halses und Drehen des Kopfes im Atlantoaxialgelenk. [1]

Beidseitige Fixierung auf der Vorhand bedeutet auskeilen. Bedeutet aber auch gleichzeitig hochrecken des Kopfes und des Halses und durchdrücken des Rückens.

  

Beidseitige Fixierung der Hinterhand kann einmal Fähigkeit zum Steigen bedeuten und natürlicherweise auch das kontrollierte Anheben der Schulter.   

Einwirkung auf die natürliche Schiefe über gymnastitzierende Maßnahmen

Pferde sind Fluchttiere, also keine "Kreisläufer".

Bei der Ausbildung, Gymnastitzierung oder Therapie muss daraufhin gearbeitet werden, dass die Pferde das Abstützen auf der Vorhand in ein Tragen mit der Hinterhand umwandeln. Dies bedeutet, dass die Stützlast von vorn diagonal dauerhaft nach hinten verschoben wird. Dies ist nur über die Biegung erreichbar. Das Pferd muss verstehen, das innere Hinterbein als Stütze der inneren Schulter - und die innere Hüfte - auf dem Kreisbogen einzusetzen, dann ist es gerade.

In der Therapie erfolgt dies über eine bewusste Einwirkung auf den Bewegungsrhythmus des Pferdes und man erhält somit Einfluss auf den Schwerpunkt, was dem wahren Geraderichten entspricht. Das heißt, die Pferde werden zunächst zu ihrem ökonomischen, individuellen Tempo zurückgeführt. Das ist der Weg, den Schwerpunkt positiv zu verändern. Befindet sich das Pferd im Schwerpunkt, baut es Stress ab, Scher- und Zentrifugalkräfte werden aufgehoben. Der Rücken schwingt nach oben. Es entwickelt sich die wahre Losgelassenheit.

Das Loslassen im Bereich vor dem Widerrist ist der schwierigste und langwierigste Prozess. Der bewegliche Teil der Wirbelsäule - also zwischen Vordergliedmaßen und Hinterhand muss in der Totalen nach oben schwingen. Dies bedeutet die Entlastung der Gelenke.  

Ein nach unten schwingender Rücken muss den Reiter wie einen springenden Ball mitnehmen, wobei alle Gelenke, einschließlich der Wirbelsäule erheblich belastet werden.  
Ziel der Ausbildung, Gymnastizierung oder Therapie sollte ein nach oben schwingender Rücken sein. Dadurch werden alle Gelenke entlastet, der Reiter wird durch den nach oben schwingenden Rücken angehoben und fest mit ihm verbunden.  

Der Widerrist und sein Einfluss auf den Bewegungsablauf des Pferdes

Der Widerrist ist der Dreh- und Angelpunkt für ein losgelassenes und schwungvoll gehendes Pferd. Seine Bedeutung und Funktion wurde bisher vollkommen unterschätzt. Bei der Therapie oder Gymnastizierung wirkt man auf den stärksten Negativ-Einfluss, den Widerrist ein. Dieser ist maßgeblich an der Entstehung der Zentrifugal- und Scherkräfte beteiligt.

Nicht zu Vernachlässigen: Die Huf-Widerrist-Achse.  
Der natürliche Trend zur Vorhand muss in ein Bewusstsein zur Hinterhand umgewandelt werden. Wie sehr der Hufschmied unterstützend auf die Huf-Widerrist-Achse korrigierend einwirkt, ist individuell zu klären. Die Arbeit mit dem Pferd z.B. in der Therapie liefert die notwendigen Informationen, z.B. die Stärke der Ablastung der Vorhand, deren Aufhebung ausschließlich in der Gangart Trab über die Diagonalverschiebung erreicht werden kann. In einer Therapie muss die Vorderlastigkeit und der Rückenschwung nach unten gezielt aufgehoben werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Bedeutung des Widerrist ist die Arbeit des Sattlers. Insbesondere die Befreiung des Widerrists von Druck. Der Sattel muss dem nach oben schwingenden Rücken und dem Widerrist angepasst werden.  
Der Aufbau der Polsterung muss so gelegt werden, dass diese der Schwungbewegung = "Wellenbewegung" des Rückens nicht entgegen wirkt. Ist die Vor- und Hinterhand durchgedrückt, ist eine „Wellenbewegung“ unmöglich, da vor dem Widerrist die "Wellen" in einem Punkt zusammen laufen und gestoppt bzw. aufgehoben werden.   

Bei der Ausbildung, Gymnastizierung oder Therapie muss die Vorderlastigkeit und der Rückenschwung nach unten gezielt aufgehoben werden. Ist die Vor- und Hinterhand durchgedrückt, ist eine „Wellenbewegung“ unmöglich, da vor dem Widerrist die Wellen in einem Punkt zusammen laufen würden und gestoppt bzw. aufgehoben werden. Erreicht man durch die Therapie eine Veränderung der Schwungphasen, d.h. einen nach oben schwingenden Rücken, können sich die Wellenbewegungen fortsetzen, ähnlich wie bei einem Stein der ins Wasser geworfen wird und Wellenringe erzeugt.

Dies bedeutet Entlastung aller Gelenke, einschließlich der Knochenhaut. Bindegewebe und Wirbelkörper sowie deren Puffer.

Auswirkung der natürlichen Schiefe auf den Stoffwechsel des Pferdes

Der Einfluss der natürlichen Schiefe auf den Stoffwechsel des Pferdes darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Die natürliche Schiefe führt zu Verspannungen die den ganzen Körper beeinflussen. Die Durchblutung der Muskulatur wird immer stärker reduziert, der Stoffwechsel ist abhängig von diesem Problem und wird in gleichem Maße eingeschränkt. Diese Einschränkung führt zu einem weiteren Leistungsabfall des Pferdes. Das Pferd schwitzt schneller und dünstet einen säuerlichen Geruch aus. Sehr schiefe Pferde atmen nicht tief genug durch, das bedeutet, dass die Muskulatur zu wenig Sauerstoff bekommt. Die Folgen sind Stress, Kreislaufprobleme, mangelnde Leistungsbereitschaft, kein Vorwärtsgehen ohne Druck.

Wege zur Kontrolle von Vorderlastigkeit und natürlicher Schiefe

Geraderichten - Gymnastizierung - Therapie ?
Hier stehen Begriffe nebeneinander, die sich bei oberflächlicher Betrachtung nicht miteinander vertragen. Warum muss ein Pferd therapiert werden, wenn das Geraderichten lt. Ausbildungsskala ein wesentlicher Teil der Ausbildung ist. Eine Studie der Universität Lüttich hat die Entstehung der natürlichen Schiefe bereits im Mutterleib und deren weitere Entwicklung im Fohlenalter erforscht und lässt Schlüsse auf weitere Probleme, die den Bewegungsablauf des Pferdes betreffen offen. (Studie der Universität Lüttich - Die Entstehung der natürlichen Schiefe des Pferdes ...) Das Zentrum für Anatomisch richtiges Reiten und Schiefen-Therapie hat in eigenen Studien anhand von mehr als 4000 Pferden mit Bewegungsproblemen einen Zusammenhang zur natürlichen Schiefe festgestellt und die Bewegungsprobleme durch eine gezielte gymnastizierende Therapie behoben. Die Vielfältigkeit in der sich Bewegungsprobleme und Störungen beim Pferd auch auf psychischer Ebene äußern, lässt Rückschlüsse zu, das ein Geraderichten wie in der Ausbildungsskala gefordert nicht ausreicht.

Der Einfluss der Zucht

Im Laufe der Jahrzehnte wurden in der Pferdezucht erhebliche Veränderungen erreicht. Vergleicht man ein Olympiapferd aus den Fünfzigerjahren mit einem Pferd aus der heutigen Zucht, so könnte das Pferd der Fünfziger in einem heutigen Wettkampf nicht bestehen. Das moderne Pferd wird das heutige Pferd an Schönheit, Eleganz und Losgelassenheit sicher nicht übertreffen, aber in Leistung, Bewegungsfähigkeit - also in der Motorik der Hinterhand - und Spannung (durchaus An- und Verspannung). Tatsache ist, dass im Laufe der Jahrzehnte erhebliche Veränderungen erreicht wurden, parallel dazu wäre allerdings auch eine Veränderung der Ausbildung nötig gewesen.

Die Modernisierung des Warmblutpferdes

Beim Warmblutpferd ist es der Zucht gelungen, die Bewegungsfähigkeit der Tiere deutlich zu erhöhen. Insbesondere zeigt sich dies in der veränderten Motorik der Hinterhand. Die hochmotorische Hinterhand verstärkt die Vorderlastigkeit und natürliche Schiefe, es verstärken sich Zentrifugal- und Scherkräfte. Ein wie in der Ausbildungsskala gefordertes Vorwärtsreiten trainiert dieses moderne Pferd von seinem Oberkörper wegzulaufen. Die dadurch stark beanspruchte und sich immer mehr verkürzende Rückenmuskulatur kann dieser Anforderung nicht mehr gerecht werden. Sie kann diese Anspannung nicht mehr halten, was zwangsläufig zu Verspannungen führt.

Die Modernisierung des Barockpferdes

Die Fähigkeit der Selbstdarstellung wurde bei diesen Pferden züchterisch verstärkt. Im Zentrum der Aufmerksamkeit bei den Ausbildern steht nach wie vor die Vorhand. Dabei kommt es zu einer Vernachlässigung der Hinterhand. Konsequenterweise müsste aufgrund der modernen Zucht die Ausbildung verändert werden, die Aufmerksamkeit sollte der Hinterhand gelten und nicht der Vorhand, da dieser Punkt bereits bei der Zucht berücksichtigt wurde. Im Vergleich mit dem Warmblut ergibt sich beim Barockpferd eine erkennbar höhere Tendenz zur Vorhand, verbunden mit einem deutlich sichtbaren Unterhals, der aufgrund der Reaktion des längsten Muskels einen weggedrückten Rücken zur Folge hat.

Das Friesenpferd

Hier haben wir parallelen zum Barockpferd. Nicht zu unterschätzen ist das enge Korsett in der Zucht. Bei der Ausbildung zum Reitpferd muss berücksichtigt werden, dass das Zugpferdeelement die Zucht bestimmt. Man beachte auch die geringen Möglichkeiten der Blutauffrischung. Bei den Friesenpferden sind Knieprobleme besonders auffällig.

Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse stellt sich die Frage, ob die festgeschriebene Reihenfolge der Ausbildungsskala bei den heutigen modernen Pferden noch stimmig ist.

Therapie der natürlichen Schiefe

Die einseitig seitwärts biegende Fähigkeit des längsten Muskels wird in der Therapie genutzt, um eine andere Funktion des längsten Muskels, die beidseitige Fixierung der Vorhand, aufzuheben. Da Verspannungen zuerst im Halsbereich entstehen, ist die erste Stufe der Arbeit mit dem Kappzaum die Gymnastizierung des Halsbereiches. Ziel ist das Erreichen der Schulter.

  
Durch die Einwirkung im Schulterbereich werden Zentrifugal- und Scherkräfte reduziert, bis sie kontrollierbar sind. Die Schiefe und die damit verbundene Diagonalverschiebung werden zur Entlastung des Körpers über das Training auf ein Minimum gebracht. Das Endziel ist ein mit der Hinterhand in die Spur der Vorhand gehendes, mit dem Rücken nach oben schwingendes, vorwärts-abwärts gehendes und losgelassenes Pferd.

Quellen und Literatur

  1. Nickel/Schummer/Seiferle: Lehrbuch der Anatomie Haustiere, 8. Auflage 2004, Parey in MVS Medizin-Verlag, Stuttgart.
 
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