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Narkosegerät



  Das Narkosegerät, welches zum Narkosearbeitsplatz gehört, übernimmt während einer Operation die Atemfunktion, da bei einer Allgemeinanästhesie der eigene Atemantrieb häufig aufgehoben ist. Jedoch ist je nach Operation und verwendeten Narkosemedikamenten durchaus auch eine Allgemeinanästhesie mit Spontanatmung möglich, das heißt der Patient atmet vollständig selbst, wenn auch über den Beatmungsschlauch, oder assistierter Beatmung. Bei Letzterer „triggert“ der Patient das Beatmungsgerät, das heißt er gibt durch seine Einatem-Bemühung den Zeitpunkt jedes Atemzuges vor, das Beatmungsgerät unterstützt den Patienten daraufhin bei der Einatmung (z.B. durch eine Druckunterstützung).

Am Gerät stellt der Anästhesist eine Mischung aus Sauerstoff und entweder Druckluft oder Lachgas und dem verwendeten sog. volatilen Anästhetikum (z. B. Isofluran, Sevofluran oder Desfluran). Hierbei handelt es sich chemisch um polyhalogenierte Ether, die bei Zimmertemperatur in flüssiger Form vorliegen, aber leicht flüchtig (volatil) sind und mittels eines sog. Vapors verdampft und dann in Dampfform der Atemluft in genau definierter Konzentration beigemischt werden. Je nach Patient, Operation und Vorlieben des Anästhesisten werden aber zum Teil auch lachgasfreie Narkosen durchgeführt.

Gekoppelt an das Narkosegerät ist ein hämodynamisches Monitoring (EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung). Am Narkosegerät können die abgegebene Luftmenge, der Atemwegsdruck, die Gaskonzentrationen und das endtidale (ausgeatmete) CO2 gemessen werden. Eine im Gerät integrierte Überwachungseinheit gibt Alarm, sobald ein gemessener Wert eine kritische Grenze erreicht.

Das Atemgasgemisch wird im Narkosegerät in der Regel in einem sog. Kreisteil geführt. Dieses wurde bereits 1904 von Bernhard Dräger erfunden und wird bis heute im wesentlichen unverändert und nur durch modernes Monitoring und präzise Dosiereinrichtungen erweitert verwendet. Hierbei wird die vom Patienten ausgeatmete Luft wieder in das Narkosegerät geleitet, durch einen Kalkabsorber wird hier das Kohlendioxid aus der Atemluft entfernt und das Gasgemisch durch eine bestimmte Menge Frischgas angereichert. Anschließend wird das Gasgemisch wieder dem Patienten zugeführt. Hierdurch kommt es zu einem „Recycling“ des Gasgemisches, dessen Ausmaß von der Höhe des Frischgasflusses abhängig ist. Wenn der Frischgasfluss hoch ist, das heißt genausogroß oder größer als das Atemminutenvolumen (die Luftmenge, die der Patient pro Minute atmet, d.h. Atemfrequenz * Atemzugvolumen) findet praktisch kein Recycling (Rückatmung) statt. Wenn man den Frischgasfluss verringert, nimmt der Rückatmungsanteil (Low-flow- bzw. Minimal-Flow-Anästhesie) zu. Dies kann soweit gehen, dass nach einer Aufsättigungsphase mit hohem Frischgasfluss zu Beginn der Narkose (wobei der Patient zunächst größere Mengen Lachgas (falls verwendet) und volatiles Anästhetikum aufnimmt) der Frischgasfluß sukzessive reduziert wird bis letztendlich nur noch genausoviel Frischgasgemisch zugeführt wird, wie der Patient an Sauerstoff verbraucht bzw. an Lachgas/volatiles Anästhetikum noch aufnimmt. Dies nennt man dann Metabolic flow oder auch quantitative Narkose mit geschlossenem System.

Moderne Narkosegeräte sind häufig so gebaut, dass sie auch bei Stromausfall sowie bei Versagen der Gasversorgung des Krankenhauses noch längere Zeit weiterfunktionieren. Dazu sind Akkus und ein System eingebaut, das aus der Raumluft Druckluft erzeugt sowie Druckflaschen mit Sauerstoff und Lachgas.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Narkosegerät aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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