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Nanobiotechnologie



NanoBiotechnologie ist die interdisziplinäre Schnittmenge zwischen Nanotechnologie und Biotechnologie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat diese Schnittmenge in seine Förderprogramme aufgenommen.

Mögliche Anwendungsgebiete

  • Ein Ziel der Nanobiotechnologie ist die Kopplung biologischer und elektronischer Systeme. So sind inzwischen schon Rattennervenzellen in Silizium-Halbleiterstrukturen eingebaut worden,die eine direkte Übertragung der Nervenimpulse in Form elektronischer Signale ermöglichen. Über diesen Weg lassen sich beispielsweise Sehnerven direkt stimulieren, so dass Blinde ein grob gerastertes Bild wahrnehmen und schwarz-weiß unterscheiden können.
  • Selbstorganisierende Monoschichten (Self-assembled monolayer, SAM)
  • Nanomaschinen/biomolekulare Motoren:
Man macht sich die Bewegungsfähigkeit bestimmter Proteinkomplexe zu Nutze. Diese biomolekularen Motoren lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen.
1. z.B. Rotationsmotor => ATP-Synthase

 

Die ATP-Synthase ist ein Proteinkomplex, der in der Zelle unter anderem zur Energiegewinnung genutzt wird. Der Komplex besteht aus zwei funktionellen Einheiten: der F₀ -Einheit mit einem Protonenkanal, welcher in die Membran integriert ist, und der F1-ATPase, die in den Untereinheiten ATP hydrolysieren bzw. synthetisieren kann. Die F1-ATPase wiederum besteht aus einem Ring von je drei α- und β- Untereinheiten, zwischen denen die katalytischen Zentren liegen. Der Verbindungsschaft wird unter anderem auch durch die γ-Untereinheit gebildet. Wenn Protonen aufgrund eines transmembranen Protonengradienten durch die F₀ -Einheit fließen, rotiert der Verbindungsschaft der F1-ATPase im Uhrzeigersinn. Es ist bereits gelungen, den Verbindungsschaft (γ -Untereinheit ) einer F1-ATPase mit einem Rotorblatt aus Nickelmetall zu versehen und zum laufen zu bringen.
2. Linearmotorsysteme aus Motorprotein und Schienensystem
Motorprotein = Myosin oder Kinesin
Schienensystem = Actinfilamente für Myosin oder Mikrotubuli für Kinesine
Für die Linearmotorsysteme wäre eine Anwendung als Shuttle zwischen zwei Punkten, mit der Fähigkeit zur Be- und Entladung, denkbar.
  • Nanokabel
Herstellung mit Hilfe einer DNA-Template könnte Anwendung in der Computertechnologie finden
  • Selektive DNA-Hybridisierungsverfahren technisch nutzbar, durch gezielte Verknüpfung von Komponenten mit entsprechenden DNA-Strängen
  • Biobasierte Sensoren

 

z.B. Das "Maltose-bindende Protein", das seine Konformation ändert, sobald ein spezifisches Molekül (hier die Maltose) an das Protein : bindet, ist ein Beispiel für ein Proteinsystem, das reversibel auf chemische Veränderung reagiert. So ist es bereits gelungen, das isolierte Protein (über einen biomolekularen Anker und eine Komplexierung mit Nickel an eine selbstorganisierte Monoschicht) auf einer Goldelektrode zu binden. In das Protein wurde an einer bestimmten Stelle eine redoxaktive Rutheniumgruppe eingefügt, so dass diese durch die hervorgerufene Strukturänderung von einer relativ oberflächennahen Position in eine weiter entfernte Stellung gebracht wird. Der Abstand der Rutheniumgruppe von der Elektrodenoberfläche lässt sich als elektrochemisches Signal detektieren. So könnten Biosensoren entwickelt werden, mit denen sehr geringe Mengen Maltose (oder andere Moleküle) detektiert werden können.

Literatur

  • Lowe, C. R., Nanobiotechnology: the fabrication and applications of chemical and biological nanostructures (2000) Curr Opin Struct Biol, 10:428–434

Quellen

  • Nanobiotechnologie I: Grundlagen und technische Anwendungen molekularer, funktionaler Biosysteme
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nanobiotechnologie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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