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Naegleria fowleri
Naegleria fowleri ist ein amöbenähnlicher Flagellat (Geißeltier), der als fakultativer (nicht auf Wirt angewiesener) Parasit den Menschen befallen kann. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
VerbreitungEr ist auf der ganzen Welt mit Schwerpunkt in Australien und den USA verbreitet. Da N. fowleri auf Feuchtigkeit angewiesen ist, kommt er vor allem im feuchten Erdreich und in stehenden Gewässern vor. Er kann sich optimal in warmen Gewässern ausbreiten und bildet dort kleinere Kolonien. Sein Vorkommen ist daher meist auf Schwimmbäder, Badeseen und Industrieabwässer beschränkt. Seit 1995 starben in den USA 23 Menschen daran (CDC). CDC:Naegleria_Infection MerkmaleAls Trophozoit hat er Ähnlichkeit mit Amöben, da er sich mit Pseudopoden (Scheinfüßchen) fortbewegt. Fällt jedoch der Elektrolytwert seiner Umwelt, so bildet der Organismus Geißeln aus, mit denen er aus dem ungünstigen Milieu flüchten kann. Der Trophozoit hat eine Größe von bis zu 30 Mikrometer, seine Cysten nur bis 15 Mikrometer. LebenszyklusNaegleria fowleri bildet Kolonien aus in denen mehrere Hundert Trophozoiten zusammen leben. Sie ernähren sich dort Hauptsächlich von Bakterien und Detritus (Abgestorbene Pflanzen und Bakterien). Wenn Trophozoiten beim Schwimmen oder anderen Tätigkeiten in die Nase gelangen, dringen sie entlang des Riechnervs ins Gehirn vor. SchadwirkungSie erzeugen die eitrige Hirnhautentzündung PAME (Primäre Amöben-Meningoencephalitis), vorwiegend bei Kindern und jungen Erwachsenen. PAME wird auch als Naegleriasis beziehungsweise Schwimmbadamöbose bezeichnet. Drei bis sieben, spätestens 14 Tage nach einer Infektion kann PAME plötzlich ausbrechen. Nach massivem Auftreten von Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Nackensteifheit kommt es zu einer pyogenen Meningoencephalitis, gefolgt von Koma und dem Tod innerhalb einer Woche. Es sind nur wenige Fälle bekannt, bei denen eine frühzeitige Behandlung zum Überleben geführt hat. In Endemiegebieten sind bei vielen Jugendlichen spezifische Antikörpertiter nachweisbar, weswegen viele Naegleria-Infektionen wahrscheinlich symptomlos verlaufen. SonstigesEine Vorbeugung kann durch Desinfektion von Schwimmbädern, Meidung von Abwässern und Flachwässer vor allem in wärmeren Gebieten erfolgen. Es gibt keine gesetzlichen Regelungen (wie Meldepflicht) für diese Krankheit. Die Diagnose kann durch Nachweis von schnell beweglichen Amöben im Liquor erfolgen. Siehe auch:
QuellenParija SC, Jayakeerthee SR.: Naegleria fowleri: a free living amoeba of emerging medical importance. J Commun Dis. 1999 Sep;31(3):153-9. PMID 10916609 |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Naegleria_fowleri aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |