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NADA-Protokoll



Das NADA-Protokoll (National Acupuncture Detoxification Association, gegründet 1985) ist eine der Ohrakupunktur verwandte Therapierichtung. Sie sieht vor fünf Nadeln in fest definierte Punkte, beidseitig, im Ohr zu nadeln.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

1970 beobachtete der Neurochirurg L.H. Wen in Hongkong, dass opiumabhängige Patienten, die vor einer Operation statt einer Narkose Akupunktur erhielten, nur geringe Entzugsschmerzen hatten und keinen Drogenhunger mehr verspürten. Wen untersuchte seine Beobachtungen systematisch und veröffentlichte sie 1973.

Michael O. Smith, Psychiater und Leiter der Entzugsambulanz des New Yorker Lincoln Hospitals, übernahm Wens Erfahrungen in seine Arbeit und begann Angang der 70er Jahre mit Akupunktur Heroin-, Alkohol-, Kokain- und Methadonabhängige zu entziehen. Er entwickelte ein Behandlungskonzept, das als NADA-Protokoll bekannt wurde und inzwischen in weltweit über 1500 Einrichtungen angewendet wird.


Behandlung

Die Ohrakupunktur findet in offenen Gruppen statt. Es werden drei bis fünf Punkte an beiden Ohren genadelt. Die Klienten werden im Sitzen behandelt. Die Dauer der Sitzung beträgt 35- 45 Minuten. Die Häufigkeit variiert je nach Ziel und Klient zwischen mehrmals täglich bis einmal wöchentlich.

Behauptete Wirkungen

Die Behandlung soll körperlich und seelisch stabilisieren. Sie soll Entzugsschmerzen lindern und den Suchtdruck senken. Der Stress soll reduziert und der Schlafrythmus soll normalisiert werden.

Kritik

Ebenso wie andere Formen der Akupunktur ist eine Wirksamkeit von NADA nicht nachgewiesen und fällt daher unter Alternativmedizin oder Komplementärmedizin. Aktuelle, kontrollierte Therapiestudien mit Alkoholabhängigen [1], drogenabhängigen Häftlingen [2], und Kokainsüchtigen [3] fanden keine spezifische Wirksamkeit der Ohrakupunktur nach dem NADA-Protokoll gegen die Suchterkrankungen.

Quellen

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel NADA-Protokoll aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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