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Muskeldysmorphie



Als Muskeldysmorphie (auch: Muskelsucht oder Bigorexia) wird eine Störung des Selbstbilds bezeichnet, die vorwiegend bei Männern anzutreffen ist und eine unzureichende Ausprägung der eigenen Muskulatur, gemessen an einer persönlichen Idealvorstellung, behauptet. Der Begriff wurde in den 1990er Jahren durch mehrere Studien des US-amerikanischen Psychiaters und Harvard-Professors Harrison Pope bekannt und populärwissenschaftlich auch im deutschsprachigen Raum als Adonis-Komplex bezeichnet.

Diese Störung der Wahrnehmung des eigenen Körperbilds könne, den Forschungen Popes zufolge, so weit gehen, dass sich sogar ein ausgeprägt muskulöser Bodybuilder als zu schmächtig empfinde. Die genauen psychischen und physiologischen Ursachen der Muskelsucht, die einige Psychologen auch als übersteigerten Narzissmus beschreiben, sind noch weitgehend unerforscht. Ironischerweise ergaben mehrere Untersuchungen in den USA und in Europa, dass junge Frauen in der Regel keineswegs Männer mit extrem ausgeprägter Muskulatur als besonders anziehend empfinden, sondern solche mit einem eher durchschnittlichen Körperbau.

Siehe auch

Literatur

  • Harrison G. Pope, Katharine A. Phillips und Roberto Olivardia: Der Adonis-Komplex. Schönheitswahn und Körperkult bei Männern. dtv 2001, ISBN 3423242493
  • Roberto Olivardia, Harrison G. Pope, u.a.: Muscle Dysmorphia in Male Weightlifters: A Case-Control Study. American Journal of Psychiatry (August 2000), S. 1291
 
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