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Atemspende



Die Atemspende ist ein Bestandteil der Ersten Hilfe. Ziel ist es, einer Person mit Atemstillstand durch die Atmung des Ersthelfers Sauerstoff zuzuführen. Man spricht auch von künstlicher Beatmung. Im Allgemeinen wird sie in Kombination mit der Herzdruckmassage im Rahmen der Reanimation durchgeführt. Durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten besteht bei der Atemspende das Risiko einer Krankheitsübertragung.

Inhaltsverzeichnis

Vorgehensweise

Mund-zu-Mund-Beatmung

  Nach den Reanimationsrichtlinien von 2005 wird die Mund-zu-Mund-Beatmung als Standard angesehen. Dabei verschließen Daumen und Zeigefinger der auf der Stirn liegenden Hand die Nase des Patienten. Der Kopf des Patienten wird nach hinten gebeugt (überstreckt). Der Helfer atmet aus, während er mit seinem Mund den leicht geöffneten Mund des Patienten gut abdichtet. Anschließend dreht er seinen Kopf zur Seite, um einzuatmen, er kann so gleichzeitig das Senken des Brustkorbes und das Ausströmen der Atemluft beobachten. Wenn ein Heben und Senken des Brustkorbes zu erkennen ist, kann eine ausreichende Beatmung angenommen werden.

Mund-zu-Nase-Beatmung

Der Helfer legt eine Hand auf die Stirn und die andere unter das Kinn des Patienten und überstreckt den Hals, indem er den Kopf des Patienten nach hinten beugt. Die Hand am Kinn schiebt den Daumen so unter die Unterlippe des Patienten, dass damit der Mund verschlossen wird. Das übrige Vorgehen bei der Einatmung des Helfers entspricht dem bei der Mund-zu-Mund-Beatmung.

Besonderheiten bei Säuglingen und Kleinkindern

Säuglinge

Bei Säuglingen wird aufgrund der Anatomie der Kopf nicht überstreckt, sondern nur in die waagerechte "Neutralposition" gebracht. Das Kinn wird mit zwei Fingern leicht angehoben. Die Beatmung benötigt nur wenig Volumen ("Mundvoll") und wird ohne Druck durchgeführt.

Dauer

Die Atemspende und die Herzdruckmassage im Rahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung werden solange durchgeführt, bis der Patient wieder Lebenszeichen aufweist, der Helfer vom Rettungsdienst oder einem anderem qualifizierten Helfer abgelöst wird, oder bis der Helfer zu erschöpft ist, um die Hilfeleistung fortzusetzen.

Infektionsgefahr

Normalerweise besteht keine Infektionsgefahr bei der Atemspende, selbst bei hochinfektiösen Viren wie dem HI-Virus (vgl. Übertragung des HI-Viruses). Ein Sonderfall stellt eine Verletzung dar, durch die Blut in oder an Mund und Nase gelangt. Durch den direkten Kontakt mit Blut, erhöht sich das Infektionsrisiko erheblich und sollte deshalb nur unter Anwendung eines entsprechenden Hilfsmittels vollzogen werden. Generell gilt - auch bei der Atemspende - das Prinzip des Eigenschutzes, d.h. ein Erst-Helfer ist bei unklarer infektiöser Erkrankung nicht dazu verpflichtet, den Patienten zu beatmen. Bei hinreichender Ausbildung ist der Erst-Helfer jedoch weiterhin dazu angehalten, die Person mittels Herzdruckmassage am Leben zu erhalten, bis der Rettungsdienst eintrifft.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Atemspende aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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