Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Subkortikale arteriosklerotische EnzephalopathieDie subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie (SAE, Synonym: Morbus Binswanger oder auch Multiinfarkt-Demenz) ist eine durch Gefäßveränderungen (Arteriosklerose) hervorgerufene Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie), die Gehirnbereiche unterhalb der Großhirnrinde (Cortex) betrifft (subkortikal). Zuerst wurde sie von dem deutschen Nervenarzt Otto Ludwig Binswanger (1852-1929) in Jena beschrieben. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
AnamneseBei Patienten mit SAE lassen sich häufig arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus und rezidivierende Infarkte in unterschiedlichen Hirnregionen finden. PathogeneseUrsächlich sind metabolische Störungen des Gehirnes als Folge einer Arteriosklerose im Bereich der langen Markgefäße des Gehirnes, die die tiefen weißen Hirnschichten versorgen. Histologisch findet man eine Lipohyalinose der kleinen Arterien. Es sind daher Erweichungen im Bereich der Basalganglien charakteristisch. Durch die Schädigung im extrapyramidal motorischen System entstehen zentrale Bewegungsstörungen. Daher die häufige Verwechslung mit Morbus Parkinson. SymptomeEs lassen sich kaum charakteristische Symptome zusammenfassen, da die kleinen Infarkte nicht notwendigerweise symptomatisch werden. Da jedoch primär das Marklager betroffen ist, kann man davon ausgehen, dass hauptsächlich Störungen in der Erregungsleitung auftreten. Oft, aber nicht notwendigerweise und häufig erst nach mehrjährigem Verlauf kann es zu einer intellektuellen und affektiven Verflachung (Nivellierung) in Kombination mit neuropsychologischen Störungen kommen. Die Subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie ist charakterisiert durch eine Gangstörung, eine früh im Verlauf auftretende Blasenstörung und eine Einschränkung der höheren Hirnleistung. Im späten Verlauf kann die SAE zu einer vaskulären Demenz führen und ist vermutlich für den größten Teil der vaskulären Demenzen (mit)verantwortlich:
Diagnosekriterien sind:
Bildgebende DiagnostikDie Diagnose wird mit einer MRT (Magnetresonanztomographie = Kernspintomographie) gesichert. Diese zeigt in den T2-gewichteten Bildern typische weißliche konfluierende Herde um die Ventrikel und besonders an den vorderen und hinteren Enden der Seitenventrikel eine kappenartige Sklerose-Zone. Differentialdiagnostisch davon zu unterscheiden ist der „Status lacunaris“, Multi-Infarktgeschehen besonders bei Vorhof-Flimmern, wo in den gleichen Bereichen kleine Infarkte (Mikroinfarkte) ein ähnliches klinisches Bild hervorrufen. PathologieDie SAE ist durch viele Infarkte in Kombination mit einer vakuolären Demyelinisierung des Marklagers (also im Grunde einer Abnahme der Nervenzellfasern, die die Großhirnrinde mit dem subkortikalen Hirnstrukturen verbindet) mit diffuser Dichteminderung um die Gehirnventrikel (periventrikulär) im Computertomogramm gekennzeichnet. Diese Ischämien scheinen erst durch Veränderungen der Zellwand (Lipohyalinose) kleiner im tieferen Gehirn liegender Arterien verursacht zu werden. Es kommt zu einer Verdickung der Zellwand, die zu einer Lumeneinengung führt. Die Demyelinisierung scheint also ischämisch bedingt zu sein und zwar durch die Abnahme des Perfusionsdrucks bei hypotonen Episoden. Ein ähnliches pathologisch-anatomisches Bild zeigen: TherapieEine kausale Therapie existiert bisher nicht, da die genaue Ursache der SAE nicht geklärt ist. Es gibt keine chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten. Die Möglichkeiten einer medikamentösen Beeinflussung sind gering. Das therapeutische Ziel sollte sein, sowohl kurzfristige hypotone wie auch längerfristige hypertone Episoden zu vermeiden, da diese Kombination ein erheblicher Risikofaktor der SAE ist. PhysiotherapieWegen der im Vordergrund stehenden extrapyramidalen Bewegungsstörung kommt diesem Bereich zunächst die größte Bedeutung zu. Neue Strategien zur Kompensation der Gleichgewichtsstörung, der Gangstörung und der Koordinationsstörung sind notwendig und müssen frühzeitig begonnen werden. ErgotherapieWegen der Koordinationsstörung, besonders auch der Zweihandkoordination und der Kombination mit apraktischen Symptomen ist ihr Einsatz wichtig. Inkontinenzberatung: und Gabe entsprechender Mittel, Versorgung mit Einlagen oder Windeln und Beratung über die Trinkgewohnheiten erleichtern das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Cognitives TrainingWird von Psychologen und Ergotherapeuten oder auch gemeinsam durchgeführt und zielt auf die Selbständigkeit, Eigenverantwortung und bessere Orientierung ab. Differentialdiagnose
Kategorien: Krankheitsbild in der Neurologie | Demenz |
|||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Subkortikale_arteriosklerotische_Enzephalopathie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |