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Alzheimer-Krankheit
Die Alzheimer-Krankheit (lateinisch morbus alzheimer) und die Senile Demenz vom Alzheimer-Typ ist eine i. d. R. über Jahre gleichmäßig langsam fortschreitende Demenz-Erkrankung (lat. demens: ohne Geist sein, „verwirrt“) des Gehirns, die vorwiegend im Alter auftritt und mit einer Abnahme von Hirnfunktionen, zunächst der Großhirnrinde, einhergeht. Die Krankheit beginnt mit geringer, anscheinend zufälliger Vergesslichkeit und endet im Verlust des Verstandes. Im Anfangsstadium ist sie schwer von der normalen Vergesslichkeit abzugrenzen. Sie ist eine Erkrankung des Alters (vgl. SDAT, senile Demenz vom Alzheimer-Typ) und tritt nur selten vor dem 60. Lebensjahr auf. Die Form des frühen Auftretens führte allerdings zu ihrer ersten wissenschaftlichen Beschreibung und der Abgrenzung der Diagnose von anderen Krankheiten. 1906 wurde sie erstmals durch den Arzt Alois Alzheimer an der Patientin Auguste Deter diagnostiziert und als Erkrankung organischen, nicht psychischen Ursprungs beschrieben. Unabhängig davon, etwa zur gleichen Zeit, wurde die Krankheit auch von Oskar Fischer an der psychiatrischen Klinik in Prag entdeckt. Der Psychiater Emil Kraepelin benannte die Erkrankung in seinem Lehrbuch der Psychiatrie aus dem Jahre 1911 nach Alois Alzheimer. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
UrsachenDa die von Alzheimer beobachtete Patientin relativ jung war (um die 50 Jahre), beschrieb er die später nach ihm als Morbus Alzheimer benannte Erkrankung als präsenile Demenz. Erst später erkannte man, dass dieselben histologischen Veränderungen auch bei älteren Demenz-Patienten auftreten, und bezeichnete diese Erkrankungsform des älteren Menschen zur Unterscheidung gegenüber dem 'echten' (präsenilen) Morbus Alzheimer als Senile Demenz vom Alzheimer-Typ, kurz SDAT oder DVAT, nach dem 65. Lebensjahr. Zum Glück für die Forschung wurden die alten Mikroskop-Präparate von Alzheimer in München wiederentdeckt und neu evaluiert.[1] Es kommt zur Degeneration von bestimmten Neuronen und dadurch zu Störungen der normalen zerebralen Funktionen, was bei Patienten zu Störungen bei Sprache, des Denkvermögens und des Gedächtnisses führt. Die Hirnmasse nimmt im Verlauf der Krankheit meist ab, man spricht dann von einer Hirnatrophie. Als Auslöser des Zellverlustes werden zur Zeit vor allem intrazelluläre Ablagerungen eines Fragments von APP (Amyloid-Precursor-Protein, s.u.) diskutiert. Des Weiteren werden wichtige Neurotransmitter, unter anderem Acetylcholin, nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert, was zu einer allgemeinen Leistungsschwächung des Gehirns führt. Einer weiteren Theorie zufolge wird Alzheimer durch eine Insulinresistenz der Zellen im Gehirn ausgelöst und wäre damit eine Folge oder Nebenform von Diabetes. Diese Insulinresistenz soll durch einen Amyloid β-abgeleiteten, diffusionsfähigen Liganden verursacht werden. Es gibt eine genetische Komponente in der Verursachung der Alzheimer-Krankheit. Etwa fünf bis zehn Prozent der Betroffenen zeigen eine familiäre Häufung (FAD, familiar alzheimer disease), die auf Mutationen des Präsenilin 1-Gens auf Chromosom 14, des Präsenilin 2-Gens auf Chromosom 1 oder Mutation des APP-Gens auf Chromosom 21 zurückzuführen sind. Zusätzlich konnte eine noch unklare Verbindung zwischen der Alzheimerischen Erkrankung und dem ε4-Allel von Apolipoprotein E (ApoE), einem am Cholesterin-Transport beteiligten Protein, hergestellt werden. Das Down-Syndrom mit seiner dreifachen Anlage von Erbmaterial des Chromosoms 21, auf dem sich das APP-Gen befindet, erhöht ebenfalls das Risiko, an einer Demenz, evtl. der Alzheimer-Krankheit zu erkranken, wobei der Nachweis bei Menschen mit dieser Genommutation durch eine meist vorliegende kognitive Beeinträchtigung erschwert wird. Weiterhin ist eine Mutationsvariante des SORL1-Gens als erhöhter Risikofaktor für diese Erkrankung genannt worden.[2] Symptome und KrankheitsverlaufErste Symptome sind Vergesslichkeit, daraus entstehend Desorientierung, zuerst in jeweils neuer Umgebung, dann auch im eigenen häuslichen Umfeld. In späteren Stadien der Krankheit verstärken sich diese Symptome, so dass der Patient immer orientierungsloser wird. Dazu kommt oft eine Sprachstörung (Wortfindungsstörung bzw. falsche Wortwahl), schließlich kann der Kranke die Namen seiner Angehörigen nicht mehr nennen oder er erkennt sie nicht. Es kommt zu Störungen in der Affekt-Kontrolle, zur Antriebsminderung und damit zur Veränderung des Sozialverhaltens sowie zu schweren Koordinationsstörungen schon bei einfachen Verrichtungen (Apraxie). Andererseits zeigen die Kranken manchmal Unruhe, fangen an, Möbel zu verrücken usw. Ein weiteres Symptom ist der Wahn, bestohlen worden zu sein. Dieses Symptom tritt häufig in den Anfangsstadien auf. Außerdem kann es in fortgeschrittenen Stadien bei Alzheimer wie auch bei anderen Demenzerkrankungen gelegentlich vorkommen, dass der Erkrankte sich selbst "verjüngt". Er zieht sich dabei ganz in seine Kindheits- und Jugenderinnerungen zurück und bestimmt diese zu seiner gegenwärtigen Wirklichkeitswahrnehmung. Einhergehend mit massiven Albträumen sind nächtliche Schreie nach engen, meist verstorbenen Bezugspersonen, beispielsweise der Mutter, keine Seltenheit. Erste WarnzeichenDas National Institute on Aging (USA) [3] hat sieben Warnzeichen formuliert, die auf eine beginnende Alzheimerische Krankheit hinweisen und welche die Menschen der nahen Umgebung veranlassen sollten, ärztlichen Rat einzuholen.
Der KrankheitsverlaufDer Verlauf der Alzheimerschen Krankheit wird heute meist in drei Phasen dargestellt, die jeweils mehrere Jahre dauern können (fälschlich wurden früher jeder Phase ungefähr zwei maximal drei Jahre zugerechnet): Der Beginn der Krankheit liegt unerkannt bereits Jahre vor den ersten sich häufenden Symptomen der ersten Phase: Die Betroffenen haben vor allem Gedächtnisstörungen. Sie verlegen Dinge, vergessen Verabredungen, können sich nicht mehr an Gespräche erinnern, wissen nicht mehr so genau, wie sie von A nach B kommen, finden nicht das passende Wort. Dabei sind sie sich ihrer Fehler bewusst und versuchen diese zu verbergen oder erfinden - gelegentlich sehr plausibel wirkende - Ausreden, um sie vor anderen zu verbergen. Sie sind durch ihre Fehlleistungen selbst verunsichert, deprimiert und schämen sich. Ganz typisch ist das Bagatellisieren. In der zweiten Phase werden die Defizite auffälliger: Die Erkrankten verwechseln Daten oder Tageszeiten, verlieren das Zeitgefühl und die Orientierung. Sie verlaufen sich, verstehen nicht mehr richtig, was man zu ihnen sagt. Manchmal vergessen sie sogar, wen sie geheiratet haben und wie ihre Kinder heißen. Sie wollen, obwohl sie seit langem in Rente sind, plötzlich wieder zur Arbeit gehen, oder ihnen ist entfallen, welchen Beruf sie ausgeübt haben. Anders als in der ersten Phase ist den Betroffenen dabei nicht mehr bewusst, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Sie sind sehr unruhig, wollen weglaufen, stellen dauernd die gleichen Fragen (weil sie sich nicht an die zuvor gestellte Frage erinnern und die Situation nicht verstehen), sind gereizt und werden evtl. aggressiv. Stimmungswechsel sind häufig und oftmals abrupt (für den Außenstehenden unbegründet). Dieses Stadium ist für die (evtl. verleugneten) Angehörigen extrem belastend. Die Betroffenen sind nun auf umfangreiche Hilfe angewiesen – bei den einzelnen Verrichtungen des Alltags ebenso wie beim Tagesablauf. Trotzdem ist es selbst in dieser Krankheitsphase noch möglich, dass die Patienten vorübergehend beinahe normal wirken – wenn auch immer seltener. Die Geschäftsfähigkeit ist im juristischen Sinne allerdings nicht mehr gegeben. Der Übergang vom ersten zum zweiten Stadium erfolgt nicht punktuell in wenigen Tagen, sondern in einer Grauzone mehrerer Wochen oder Monate. Entsprechendes gilt für den Übergang zur Phase drei. In Phase drei der Krankheit baut die erkrankte Person körperlich und geistig deutlich weiter ab: Die Sprache verschwindet immer mehr: selbst kurze Sätze gelingen nicht mehr. Auch sehr gut bekannte Worte werden nicht mehr verstanden. Blase und Darm werden nicht mehr kontrolliert. Die motorischen Fähigkeiten schwinden, und der Person muss das Essen vollständig in den Mund geschoben werden. Evtl. kommt es zu Schluckstörungen. Sie schafft es kaum noch allein zu laufen. Paradoxerweise ist der Zustand in der Phase drei für die Familie etwas erträglicher, da bei der betroffenen Person keine Anzeichen von Widerstand gegen den Krankheitsverlauf erkennbar ist. Sehr oft tritt der Tod in dieser Phase durch eine Lungenentzündung oder ein anderes Grundleiden ein. Manche Phaseneinteilungen erscheinen verfeinerter, sind darin aber wissenschaftlich nicht abgesichert und haben für Therapie und Pflege durch ihre Phaseneinteilung ebenfalls keine Konsequenzen wie das 3-Phasen-Verlaufsmodell. Bei guter Pflege und gutem Appetit der kranken Person kann der Verlauf heute gelegentlich über 15 Jahre hinaus gehen. DiagnoseSpezielle Tests zur Beurteilung des Gedächtnisses können auf eine Alzheimersche Krankheit hinweisen. Eine bedeutende Rolle spielt die sog. Fremdanamnese, d. h. die Beobachtungen der Angehörigen. Um andere Krankheiten, insbesondere andere neuro-degenerative Krankheiten auszuschließen, werden Blut- und Liquoruntersuchungen (Nervenwasser) sowie sog. bildgebende Verfahren wie die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie angewendet. Des Weiteren kann man mit einer Positronen-Emissionstomografie mit Fluor-18-markierten Zuckermolekülen eventuell eine Aktivitätsminderung im Glucoseumsatz des Gehirns nachweisen. Im Parietal- und Frontallappenbereich finden sich hier signifikante Unterschiede zu vergleichbaren Normalpopulationen. Die Diagnose Alzheimer-Erkrankung ergibt sich aus dem typischen neuropathologischen Befund, dem Verlauf der Krankheit, dem Ausschluss anderer Krankheiten und eventuell typischen Befunden in den bildgebenden Verfahren. Es ist also eine Ausschlussdiagnose, es werden über 90 % der Fälle so diagnostiziert. Eine definitive Diagnose der Alzheimer-Erkrankung ist aber erst nach dem Tod des Patienten mittels einer feingeweblichen Untersuchung des Gehirns möglich. Nach dem Diagnoseschlüssel ICD-10 unterscheiden sich G30.-+ Alzheimer-Krankheit und G30.1 Alzheimer-Krankheit mit spätem Beginn allein nach dem Alter bei Auftreten der erkennbaren Symptome. HäufigkeitDa der Anteil der Älteren in der Bevölkerung der westlichen Industrienationen immer mehr zunimmt, steigt auch die Häufigkeit der Personen mit Alzheimer. Man schätzt, dass bei den 65-Jährigen etwa 2 % betroffen sind. Bei den 70-Jährigen sind es bereits 3 %, bei den 75-Jährigen 6 % und bei den 85-Jährigen zeigen etwa 20 % Symptome der Krankheit. Bei den über 85-Jährigen nimmt der Anteil der Betroffenen wieder ab, da die zuvor Erkrankten dieses Lebensalter selten erreichen. In Deutschland leiden aktuell mehr als 900.000 Menschen unter einer Demenzerkrankung, 650.000 davon unter Morbus Alzheimer. Pro Jahr werden etwa 200.000 neue Demenzerkrankungen diagnostiziert, davon sind ca. 120.000 Demenzen vom Alzheimertyp. Im Jahr 2007 waren weltweit etwa 29 Millionen Menschen von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Diese Zahl soll sich nach Auswertung von Computermodellen, die auf Bevölkerungsprognosen der Vereinten Nationen basieren, bis zum Jahr 2050 auf rund 106 Millionen Patienten erhöhen; im Durchschnitt kommt dann auf 85 Menschen ein Alzheimer-Patient[4]. Vorbeugung und RisikofaktorenViele Vorbeugungsmaßnahmen gegen typische Zivilisationskrankheiten scheinen auch die Wahrscheinlichkeit zu senken, an Alzheimer zu erkranken. Zum Beispiel ausreichende Bewegung, gesunde Ernährung mit einem hohen Anteil sekundärer Pflanzenstoffe wie zum Beispiel dem Antioxidans Quercetin[5] sowie ungesättigter Fettsäuren[6] und der Verzicht auf Nikotin[7]. Ein hohes Ausbildungsniveau[8] scheint ebenso günstig wie lebenslange geistig anspruchsvolle Tätigkeiten. Häufiger Fernsehkonsum steht dagegen im Verdacht, das Alzheimer-Risiko zu erhöhen[9]. Bluthochdruck[10] muss unbedingt früh erkannt und streng eingestellt werden, um das Risiko einer Demenz, auch vom Alzheimer-Typ, zu senken. Wissenschaftliche Untersuchungen ( Beyreuther et al. etc. ) haben ergeben, daß ein erhöhter Cholesterinspiegel das Risiko, an Alzheimer zu erkranken erhöht [11]. Dies sind aber nur mehr oder weniger begründete Annahmen. Es muss einschränkend gesagt werden: Es gibt viele beobachtende Studien, jedoch nur wenige kontrolliert-randomisierte, welche die Wirksamkeit der Vorbeugung nachweisen. Bis heute (2006) wurde nach diesen strengen Studienkriterien nur für die Blutdruckkontrolle eine signifikante Senkung der Wahrscheinlichkeit festgestellt, an Alzheimer zu erkranken. Auch nachweislich vorbeugende Arzneimittel fehlen bis heute. [12]. DifferentialdiagnoseDie Alzheimer-Krankheit muss von anderen, ähnlichen psychischen und neurologischen Störungen abgegrenzt werden, z.B. von
TherapieZurzeit gibt es einen Behandlungsansatz mit Acetylcholinesterase-Hemmern (Cholinesterase-Hemmer), die den Abbau von Acetylcholin vermindern. Ein Beispiel eines Wirkstoffes dieser Gruppe ist Rivastigmin. Dadurch soll der Acetylcholinspiegel im synaptischen Spalt erhöht und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Jedoch ist die Studienlage zur Wirksamkeit dieser Alzheimermedikamenten weiterhin widersprüchlich. So erbrachte eine Überprüfung der Studien, die zur Zulassung dieser Präparate geführt hatten, erhebliche methodische Schwächen. Auch waren die durch die Medikamente erzielten Effekte nur minimal [13] Ein anderes Wirkprinzip, die Beeinflussung des Botenstoffes Glutamat, dem häufigsten erregenden Botenstoff im zentralen Nervensystem, der an Lernprozessen und Gedächtnisfunktionen beteiligt ist, wurde europaweit 2002 und in den USA 2003 zugelassen. Der bisher einzige Vertreter dieser Wirkstoffklasse ist Memantin . Memantin ist ein NMDA (N-Methyl-D-Aspartat) -Antagonist und soll nach Angaben des Herstellers die die bei Alzheimer-Demenzen gestörte glutamaterge Signalweiterleitung normalisieren. Studienergebnisse zeigen, dass Memantin bei mittlerer bis schwerer Erkrankung nach sechs Monaten zur einer insgesamt geringfügigen Verbesserung der kognitiven Störungen und der gestörten Alltagsaktiviäten führt [14] Gingko-Präparate und hohe Dosen Vitamin E besitzen ebenfalls eine die Alzheimerkrankheit positiv beeinflussende Wirkung , ebenso viele entzündungshemmende Medikamente ( nichtsteroidale Antirheumatika ) wie zum Beispiel das Schmerzmittel Ibuprofen. Weiterhin werden andere Symptome, die im Verlauf der Krankheit auftreten können, wie Unruhe, depressive Verstimmung oder Erregung und Aggressivität, mit Hilfe von bestimmten Psychopharmaka behandelt. Eine Heilung ist bisher nicht möglich. Über neue Entwicklungen berichten u. a. die Sektion Biologie für die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie und die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft, deren Hauptziel die Stabilisierung des die Versorgung und Pflege tragenden Umfelds ist. Molekularbiologie und GenetikAls Ablagerungen im Gehirn eines Alzheimer-Patienten zeigen sich senile Plaques und fibrilläre Ablagerungen. Die Proteinablagerungen der senilen Plaques bestehen im Wesentlichen aus dem Amyloid-β-Peptid. Die intrazellulär gelegenen Neurofibrillenbündel bestehen aus dem Tau-Protein. Das Tau-Protein aggregiert zu Fibrillen, wenn es stärker als normal phosphoryliert ist, d. h. mit Phosphorsäureresten besetzt ist -- man spricht von Hyperphosphorylierung. Es ist ungeklärt, ob diese Tau-Phosphorylierung sekundärer Natur oder krankheitsauslösend ist. Das Amyloid-β-Peptid, auch als Abeta oder Aβ bezeichnet, entsteht aus einem Vorläuferprotein, dem Amyloid-Precursor-Protein (APP), ein integrales Membranprotein. Der größte Anteil dieses Proteins ragt aus der Zelle heraus (befindet sich extrazellulär, s. Extrazelluläre Matrix), während sich nur ein kleiner Anteil innerhalb der Zelle befindet (intrazellulär). Es handelt sich um ein Typ I-Transmembranprotein, d.h. sein Amino-Terminus befindet sich auf der Zellaußenseite, während sein Carboxyl-Terminus innerhalb der Zelle zu finden ist. APP wird von proteinspaltenden Enzymen, den sogenannten Sekretasen ( Alpha-Sekretase , Beta-Sekretase und Gamma-Sekretase ) gespalten, wodurch es zur Freisetzung des Aβ-Peptids aus dem Vorläuferprotein kommen kann. Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie APP gespalten werden kann.
Beide Vorgänge können parallel in Nervenzellen stattfinden. Die durch β- und γ-Sekretase gebildeten Aβ-Peptide variieren in ihrer Länge. Der Haupttyp Aβ-40 ist 40, während ein kleiner Anteil, Aβ-42, 42 Aminosäuren lang ist. Die Länge des Aβ ist von zentraler pathologischer Bedeutung, da das längere Aβ-42 eine wesentlich höhere Tendenz zur Aggregation aufweist, als das kleinere Aβ-40. Kandidaten für die α-Sekretase sind die Proteasen ADAM 10, ADAM17 und TACE und für die β-Sekretase BACE1. Die γ-Sekretase besteht aus einem hochmolekularen Komplex aus den Proteinen Präsenilin 1 bzw. 2, PEN-2, APH-1 und Nicastrin, wobei nicht geklärt ist ob nicht noch weitere Proteine daran beteiligt sind. Bei der Alzheimererkrankung ist die Funktion der Mitochondrien gestört. Eine Blockade der Atmungskette am Komplex IV führt zu einer übermäßigen Produktion von Radikalen, die die Zelle schädigen. Ob diese Blockade eine Konsequenz der übermäßigen Amyloid-β-Produktion ist, oder ob Amyloid-β als Antioxidans gegen diesen neu entstandenen oxidativen Stress übermäßig produziert wird, bleibt offen. Neue Entwicklungen
Filme
Literatur
Romane/Erfahrungsberichte über den Verlauf einer Erkrankung
Zitatnachweise, Quellenangaben
Kategorien: Demenz | Neurodegenerative Erkrankung |
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