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Minamata-Krankheit
Die Minamata-Krankheit ist eine chronische Vergiftung durch Quecksilber-Verbindungen, die erstmals Mitte der 1950er Jahre an der japanischen Küste in der Umgebung der Stadt Minamata auftrat. Symptome sind zunächst nur Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, später Ataxie, Lähmungen, Psychosen, in schweren Fällen Koma, die Krankheit endete dann nicht selten tödlich. Weiteres empfehlenswertes FachwissenMinamata wurde dabei weltweit zum Begriff für Umweltschäden durch unkontrollierte Verklappung von Abfällen, als sich in dem Ort Mitte der 50er Jahre Schädigungen am zentralen Nervensystem von Menschen und Tieren zeigten, die bald auf die Aufnahme von Quecksilberverbindungen aus Lebensmitteln und Trinkwasser zurückgeführt werden konnten. Der Chemiekonzern Chisso, der am Ort eine Acetaldehyd-Anlage unterhielt, stritt zunächst jeden Zusammenhang ab, obwohl er in eigenen Versuchsreihen bereits festgestellt hatte, dass das Abwasser aus der Acetaldehyd-Produktion genau die beobachteten Symptome an Tieren hervorrief. Die Quecksilberverbindungen werden als Katalysator zur Acetaldehyd-Herstellung verwendet. Erst nach einer staatlichen Untersuchung musste der Konzern zugeben, dass die Einleitung von Methylquecksilberiodid ins Meerwasser zu einer dramatischen Anreicherung von Quecksilberverbindungen in den Meeresalgen und somit in den Fischen, dem Hauptlebensmittel der Einwohner des Küstenortes, geführt hatte. Nach heutigen Schätzungen wurden etwa 17.000 Menschen durch die Quecksilberverbindungen mehr oder weniger schwer geschädigt, jedoch wurden nur 2265 Personen offiziell als Opfer der Minamata-Krankheit anerkannt, etwa 3.000 dürften an der Vergiftung gestorben sein. Wesentlichen Anteil an der Veröffentlichung und schließlichen Aufklärung des Falles hatten die Fotoreportagen von W. Eugene Smith, der mehrere Jahre in Minamata lebte und fotografierte und seine Bilder in Life und in einem bewegenden Buch veröffentlichte. Außerdem die japanische Autorin Ishimure Mishiko mit dem Buch Paradies im Meer der Qualen. Ein zweiter Fall einer solchen Massenerkrankung in Japan ereignete sich 1964 am Fluss Agano in der Präfektur Niigata wo die Firma Showa Denko Corporation den gleichen Produktionsprozess wie Chisso in Minamata unterhielt (Niigata-Minamata-Krankheit (新潟水俣病), auch zweite Minamata-Krankheit (第二水俣病) genannt). Weitere Fälle der Minamata-Krankheit traten entlang des Songhua-Flusses in China, in Kanada und in Tansania auf. 1999 konnten japanische Wissenschaftler auch bei Indianern am Amazonas die Minamata-Krankheit nachweisen, auch hier gelangte illegal Quecksilber beim Goldwaschen in das Flusswasser. Siehe auch: Itai-Itai-Krankheit (chronische Cadmiumvergiftung)
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Minamata-Krankheit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |