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Memantin
Memantin ist Derivat des Amantadin und wird als Arzneistoff aus der Gruppe der Antidementiva in der Behandlung von moderater bis schwerer Demenz vom Alzheimer-Typ eingesetzt (Handelsnamen Axura® von Merz; Namenda® von Forest; Ebixa® von Lundbeck). Es ist der einzige Vertreter der Klasse der NMDA-Rezeptor-Antagonisten (NMDA = N-Methyl-D-Aspartat) bei den Antialzheimer-Medikamenten. Die Wirksamkeit wird kontrovers diskutiert. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Klinische AngabenAnwendungsgebiete (Indikationen)Memantin ist in Europa und der USA zur Behandlung der moderaten bis schweren Alzheimer Demenz zugelassen.[1] Wechselwirkungen mit anderen MedikamentenMemantin verstärkt die Wirkung von Anticholinergika und Dopaminagonisten. Die Wirkung von Neuroleptika und Barbituraten kann abgeschwächt werden. Eine Therapie zusammen mit dem Cholinesterasehemmer Donepezil zeigte in Studien zwar synergistische Effekte,[2] deren klinische Relevanz allerdings fraglich erscheinen.[3] Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)Nebenwirkungen sind motorische Unruhe, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen, Verstopfung, anormaler Gang, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, erhöhte Krampfbereitschaft.[4] Pharmakologische EigenschaftenWirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)Memantin ist ein moderat-affiner nichtkompetitiver Antagonist des NMDA-Rezeptors, und greift somit ins glutamaterge System ein. Glutamat ist ein erregender Neurotransmitter im zentralen Nervensystem und Störungen im glutamatergen Neurotransmitter-System spielen eine bedeutende Rolle in der Pathophysiologie primärer Demenzen. Aufgrund seines spezifischen Bindungsverhaltens am NMDA-Rezeptor blockiert Memantin schädliche Glutamat-Wirkungen, die zu Funktionseinschränkungen und schließlich zum Absterben von Nervenzellen führen. Memantin gibt den mit dem Rezeptor verbundenen Ionenkanal wieder frei, sobald ein physiologisches Signal eintrifft, wie z. B. bei kognitiven Prozessen. Der Lern- und Gedächtnisvorgang kann weiter ablaufen. Sonstige InformationenGeschichtlichesMemantin wurde von Merz entwickelt und ist seit 2002 zur Behandlung der Alzheimerschen Krankheit zugelassen. Von Forest wurde Memantin für die USA und von Lundbeck für einige europäische und internationale Märkte lizenziert. Zuvor wurde Memantin unter der Bezeichnung Akatinol für die Behandlung spastischer Leiden, des hirnorganischen Psychosyndroms, Parkinson-Krankheit bzw. leichter und mittelschwerer Hirnleistungsstörungen eingesetzt.[5] Die Umbenennung und Indikationserweiterung ging mit einer drastischen Preiserhöhung einher.[5][6] StudienIn verschiedenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass das cholinerge Defizit nicht alleinverantwortlich für die Demenz-Pathologie ist, sondern Störungen im glutamatergen Neurotransmitter-System entscheidend an der Pathologie der Demenzen beteiligt sind.[7] Deshalb ist die Modulation der Glutamat-Wirkung im Gehirn, die vorwiegend über NMDA-Rezeptoren erfolgt, ein neuer Behandlungsansatz. Die Memantin-Therapie führt bei mittelschwerer bis schwerer Alzheimersymptomatik bei den drei Kerndomänen (Kognition, Alltagskompetenz, klinischer Gesamteindruck) nach sechs Monaten zu signifikanten, insgesamt jedoch geringen Besserungen bzw. Verzögerungen der Symptomatik verglichen mit einer Placebobehandlung.[8] Weiterhin kann die Behandlung mit diesem Antidementivum laut einer Auswertung von zwei randomisierten Studien unter Beteiligung des Herstellers Merz dazu beitragen, demenzbedingte Verhaltensstörungen zu vermindern[9]. Eine Arzneimittelbewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen wird momentan erstellt.[10][11] Quellen
Literatur
Kategorien: ATC-N06 | Arzneistoff | Antidementivum |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Memantin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |