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Marschhämoglobinurie



Marschhämoglobinurie bezeichnet blutige Beimischungen im Urin (Hämoglobinurie) ohne Krankheitswert. Der Befund tritt meistens als Zufallsbefund bei Urinuntersuchungen auf, wenn körperliche Anstrengungen, wie lange, harte Märsche, Marathon oder sonstige schwere körperliche Arbeit, der Probenahme vorausgegangen sind. Aus diesem Umstand leitet sich auch der Name des Phänomens ab.[1] Die Marschhämoglobinurie wurde erstmals 1881 von Fleischer beschrieben.[2]

Bei der Marschhämoglobinurie kommt es circa ein bis drei Stunden nach schwerer körperlicher Anstrengung für mehrere Stunden zu einer Ausscheidung roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) durch die Nieren. Als Ursache hierfür wird eine Schädigung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) angenommen, die durch mechanischen Druck auf die Blutgefäße der Fußsohlen hervorgerufen wird. Das Ausmaß der Hämolyse wird über Laufstil und Bodenbeschaffenheit deutlich mitbestimmt. Als Vorbeugemaßnahme hat sich das Tragen von weichen Schuheinlagen bewährt.

Die Marschhämoglobinurie ist abzugrenzen von der Marschhämaturie, die andere Ursachen hat.


Quellen
  1. Pschyrembel. 256. Auflage (1991), de Gruyter Verlag, Berlin, ISBN 3110176211
  2. Fleischer (1881): Ueber eine neue Form von Hämoglobinurie beim Menschen. Berliner klinische Wochenschrift No. 47
 
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