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Marie-Bamberger-Syndrom



Klassifikation nach ICD-10
M89.4 Sonstige hypertrophische Osteoarthropathie
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Beim Marie-Bamberger-Syndrom handelt es sich um eine seltene Erkrankung mit schmerzhaften Schwellungen vor allem im Bereich der Diaphysen der langen Röhrenknochen [1][2] (der Extremitäten) und trommelschlegelartigen Verbreiterung der Finger und Zehen und Uhrglasnägeln.

Manchmal kommen Gelenksbeteiligungen vor. Vasomotorische Störungen der Hände und Füße können vorhanden sein. Neurovegetative Störungen und eine Dysproteinämie werden erwähnt. Bevorzugt betroffen sind Männer vor der Lebensmitte.

Ursachen

  Da Lungentumoren eine Ursache des Marie-Bamberger-Syndroms sein können und über 90% der Fälle mit einem nicht-kleinzelligen Bronchuskarzinom assoziiert sind,[3] gilt das Marie-Bamberger-Syndrom auch als paraneoplastisches Syndrom und muss bei der Diagnosestellung Anlass einer entsprechenden Abklärung sein.

Differentialdignostisch muss an andere chronische Lungenerkrankungen wie Zystische Fibrose, Tuberkulose, Bronchiektasen, Lungenfibrose, seltener an Erkrankungen des Herzens und der Leber (Leberzirrhose), aber auch an chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (wie eine Colitis ulcerosa [4]) gedacht und gegebenenfalls danach gesucht werden. Noch seltener tritt das Krankheitsbild spontan oder familiär gehäuft auf.

Prätibialen Schmerzen und Schwellungen können einer malignen intrathorakalen Erkrankung um Monate voraus gehen.

Synonyme

Benannt ist die Krankheit nach dem deutschen Arzt Eugen von Bamberger (1858−1921) und dem französischen Neurologen Pierre Marie (1853−1940). Erster beschrieb die Krankheit 1889 erstmals detailliert und verwies auf den Zusammenhang zwischen der typischen Verbreiterung der Finger und Zehen und Lungen- und Herzerkrankungen, letzterer arbeitete 1890 die Unterschiede zur Akromegalie heraus. [5]

Synonyme Bezeichnungen sind dementsprechend

  • Bamberger-Syndrom
  • Pierre-Marie-Krankheit
  • Ostéoarthropathie hypertrophiante bzw. hypertrophe Osteoarthropathie
  • Osteoperiostitis ossificans toxica.

Da der Symptomenkomplex erstmalig 1868 von Nikolaus Friedreich bei den Brüdern Karl and Wilhelm Hagner beschrieben wurde, wird es auch als Hagner-Syndrom, das sehr seltene familiär gehäufte Auftreten nach Boris Nikitich Mankowsky auch als Mankowsky-Syndrom bezeichnet.

Quellen

  1. Periostverdickung im Röntgenbild des distalen Femur
  2. ... ebenso in 2 Ebenen
  3. Bettschart RW, Waldherr C, Wiesner W, Bingisser R: Prätibiale Schmerzen und Schwellungen. Schweiz Med Wochenschr 2000;130:558.
  4. Crone, Julia; Huber, Wolf Dietrich; Resch, Rosemarie; Ponhold, Walter; Granditsch, Gerhard: Hypertrophic Osteoarthropathy in Untreated Ulcerative Colitis Journal of Pediatric Gastroenterology and Nutrition: Volume 35(2) August 2002 pp 213-215
  5. Whonamedit: Bamberger-Marie disease
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Marie-Bamberger-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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