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Marburg-Fieber
Das Marburg-Fieber ist eine meldepflichtige virale Infektionskrankheit. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ErregerAusgelöst wird es durch das Marburg-Virus, ein zur Familie der Filoviridae gehörendes behülltes Einzel(-)-Strang-RNA-Virus (ss(-)RNA), (Einzelstrang-RNA komplementär zur mRNA). Das Reservoir, aus dem das Virus stammt, ist bis heute nicht zweifelsfrei bestimmt. Vermutlich ist der Überträger der Nilflughund, eine Fledermausart, die in Europa und Afrika vorkommt.[1] Herkunft und VerbreitungDas Virus stammt vermutlich aus Zentralafrika. Sehr wahrscheinlich wurde es 1967 mit Versuchsaffen (Meerkatzen) aus Uganda in die Laboratorien des Pharmakonzerns Behringwerke im hessischen Marburg eingeschleppt. Die Folgeerkrankung, das Marburg-Fieber, trat zuerst bei den dort beschäftigten Laboranten auf, und das Virus wurde anschließend in der Tropenklinik von Marburg zum ersten Mal identifiziert. Daher hat es den Namen Marburg-Virus erhalten. Das Fieber trat später auch in Frankfurt am Main und in Belgrad auf. Von den damals 31 Erkrankten starben sieben. ÜbertragungDas Marburg-Virus wird durch engen Kontakt mit Infizierten, insbesondere durch deren Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen per Schmierinfektion bzw. Kontaktinfektion übertragen. Krankheitssymptome und -verlaufDie Viren befallen im menschlichen Körper die Auskleidung der Blutgefäße und bestimmte Immunzellen. Nach einer normalerweise drei bis neun, längstens aber 21 Tage dauernden Inkubationszeit treten die ersten unspezifischen Symptome auf, die den anfänglichen Krankheitsbildern von Malaria, Typhus oder Gelbfieber ähneln. Diese Symptome sind schwerer, wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, heftige Brust- und Lungenschmerzen, Halsschmerzen und Husten. Bei einem hohen Prozentsatz der Infizierten löst das Virus fünf bis sieben Tage nach Krankheitsbeginn hohes hämorrhagisches Fieber aus, das überwiegend den Magen-Darm-Trakt und die Lungen angreift. Darauf folgen in der Regel diverse Hämorrhagien. Die meisten Erkrankten sterben auch innerhalb der zuletzt genannten Zeitperiode. Die hohe Sterblichkeit dieser Erkrankung liegt bei mindestens 25-30 %, oft jedoch bei 70-80 % und deutet wie beim Ebola-Virus darauf hin, dass das Marburg-Virus noch nicht an den Menschen angepasst ist. Die Schädigung seines Wirtes bis hin zu seinem Tod ist für ein Virus kein vorteilhafter Effekt, da es zur eigenen Vermehrung auf diesen Wirt angewiesen ist. TherapieEine erfolgreiche Therapie nach Krankheitsbeginn ist nicht bekannt. VorbeugungAnfang 2005 gelang Wissenschaftlern um Steven Jones und Heinz Feldmann (Universität von Manitoba, Winnipeg, Kanada) eine erfolgreiche Impfung (aktive Immunisierung) bei Javaneraffen (Macaca fascicularis) mit einem abgeschwächten, lebenden, rekombinanten Vesiculären-Stomatitis-Virus (VSV), das auf seiner Oberfläche ein so genanntes Glycoprotein des Marburg-Virus-Stammes "Musoke" produziert. Im April 2006 wurden Forschungsergebnisse von Forschern aus den USA und Kanada veröffentlicht, denen es gelungen ist, einen Impfstoff gegen das Marburg-Virus zu entwickeln. Im Tierversuch erwies sich der Impfstoff auch in der Postexpositionsprophylaxe als wirksam. GeschichteDie größten Ausbrüche der Krankheit waren der oben genannte in Europa aus dem Jahre 1967 und der von 1998 bis 2000 andauernde Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo mit insgesamt 149 Erkrankten, von denen 123 starben. Seit Oktober 2004 tritt die Krankheit im nördlichen Teil von Angola auf. Nach Angaben des angolanischen Gesundheitsministeriums vom April 2005 starben von 231 bislang registrierten Erkrankten bereits 210 Menschen, darunter vor allem Kinder unter fünf Jahren. Besonders problematisch ist die Weigerung der Bevölkerung, die Infizierten zu isolieren. Da bei den Familien zur Bestattung der persönliche Abschied mit Umarmung etc. gehört, ist es extrem schwierig, die eigentlich sofort notwendige Beerdigung zu gewährleisten, was die Infektionsgefahr erheblich steigert. Einzelnachweise
Kategorien: Virusinfektion | Meldepflichtige Krankheit |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Marburg-Fieber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |