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Malignes Neuroleptisches Syndrom
Das maligne neuroleptische Syndrom (MNS) ist eine seltene Nebenwirkung der Einnahme von Neuroleptika. Es stellt einen in der Psychiatrie gefürchteten Notfall dar, weil es schnell verläuft und rasch lebensbedrohliche Komplikationen verursachen kann. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Entstehung des MNSDopaminmangel-HypothesenEs existieren verschiedene Hypothesen zur Entstehung des MNS. Als Ursache wird generell ein Dopaminmangel durch postsynaptische D2-Blockade vermutet. Wodurch Muskelsteife und -zerfall (siehe Symptome) bedingt sind, ist bislang ungeklärt. Risiko eines MNSDas maligne neuroleptische Syndrom kann im Prinzip jederzeit während einer Neuroleptika-Therapie entstehen. 96 % aller MNS-Fälle treten jedoch innerhalb von 4 Wochen nach Beginn der Einnahme auf, wiederum die meisten davon in den ersten 1-3 Tagen. Neben Neuroleptika kommen auch andere ZNS-wirksame Stoffe als Auslöser in Frage. Selten kann ein MNS auch nach einer Dosiserhöhung oder während einer niedrig dosierten Behandlung auftreten (dies nur bei hochpotenten Substanzen wie beispielsweise Haloperidol). Das Risiko eines MNS ist bei den atypischen Neuroleptika offenbar geringer als bei den älteren Substanzen. Es ist dennoch nicht Null (während etwa um 1970-1980 noch angenommen wurde, dass beispielsweise Clozapin kein MNS auslöst). Auslösende ArzneistoffeAls Auslöser eines MNS kommen in Betracht:
RisikofaktorenDie Entstehung des malignen neuroleptischen Syndroms kann durch Risikofaktoren begünstigt werden.
SymptomeDas maligne neuroleptische Syndrom ist typischerweise gekennzeichnet durch
DifferenzialdiagnoseDem MNS ähnliche Bilder können auftreten bei
BehandlungWichtigste Maßnahme und kausale Therapie ist das Absetzen des auslösenden Medikaments. Alle weiteren Maßnahmen sind eher unterstützend und beziehen sich auf die Sicherung der Lebensfunktionen (ggf. Beatmung, Rehydratation) und auf die Vermeidung weiterer Komplikationen (etwa durch Wadenwickel zur Fiebersenkung). An Medikamenten werden u. a. eingesetzt:
Verlauf und PrognoseDas MNS beginnt meistens hochakut und fulminant. Die Eintrübung, sowie besonders Muskelstarre und Fieber können dabei rasch zunehmen und schnell eine lebensgefährliche Dekompensation (Endpunkt: Multiorganversagen) bewirken. Das maligne neuroleptische Syndrom muss darum auf der Intensivstation behandelt werden. Die Letalität des MNS beträgt unbehandelt (s. d.) bis 20 Prozent. Sie ist in letzter Zeit rückläufig.
Die Dauer einer MNS-Erkrankung beträgt insgesamt etwa fünf bis zehn Tage. Ein malignes neuroleptisches Syndrom kann in der Zeit nach überstandener Erkrankung besonders schnell wieder auftreten. Daher kann jegliche neuroleptische Medikation nur extrem vorsichtig wieder aufgenommen werden, möglichst mit niederpotenten Stoffen oder atypischen Neuroleptika und in niedrigen Dosen. Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Malignes_Neuroleptisches_Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |