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MagenresektionAls Magenresektion (lateinisch, vergleiche Resektion) oder eine Gastrektomie (griechisch γαστρεκτομή, vergleiche altgriechisch γαστήρ, gastér und die Ektomie) wird in der Medizin die operative Entfernung des Magens bezeichnet. Dabei wird der Magen entweder nur teilweise (Magenteilresektion) oder vollständig (Gastrektomie oder totale Gastrektomie) entfernt, teilweise unter Mitnahme benachbarter Organe wie Milz oder Anteilen von Leber oder Dickdarm (erweiterte Gastrektomie). Seit den 1990er-Jahren erfolgt die Operation meist nur noch wegen Magenkrebs (Magenkarzinom) und dann als Gastrektomie. Früher waren auch rezidivierende Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcera ventriculi oder Ulcera duodeni) die häufigsten Gründe für eine Magenresektion, die dann in der Regel als Teilresektion nach Billroth („Billroth I“ oder „Billroth II“) ausgeführt wurde. Seit den 1990ern hat die Rate operationswürdiger Geschwüre in der westlichen Welt aufgrund der Marktdominanz der medikamentösen Protonenpumpenhemmung (z. B. mittels Omeprazol) drastisch abgenommen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
MagenteilresektionDie nach dem deutschen Chirurgen Theodor Billroth (1829-1894) benannten Operationsverfahren zur Entfernung der distalen 2/3 des Magens werden bei therapieresistenten oder rezidivierenden Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, bei bestimmten Komplikationen dieser Geschwüre und bei lokal begrenzten Magenkarzinomen eingesetzt.
Billroth INach Entfernung des distalen Magenanteils wird eine End-zu-Endvereinigung von Magenstumpf und Zwölffingerdarm (Duodenum) als Gastroduodenostomia terminoterminalis oralis partialis inferior angelegt, dadurch kann die physiologische Speisepassage erhalten werden. Als Komplikationen sind Anastomosendehiszenz (Lockerung der Naht), Verletzung des Gallengangs, Dumping-Syndrom (zu rasche Magenentleerung nach Magenresektion) sowie Refluxösophagitis (Speiseröhrenentzündung durch Aufstoßen von Magensaft) möglich. Zur Vermeidung des duodenogastralen Refluxes (Zurückfließen von Gallensaft und Speisebrei vom Zwölffingerdarm in den Magen) wird daher heute die Billroth I-Resektion meist mit der Interposition einer ausgeschalteten Jejunumschlinge (Dünndarmschlinge) kombiniert.
Billroth IINach Magenteilresektion wird das Duodenum blind verschlossen und es wird eine Seit-zu-Endvereinigung von Jejunum und Magenstumpf als Gastrojejunostomia laterolateralis antecolica anterior durchgeführt, wobei die Jejunalschleife ante- oder retrokolisch (vor oder hinter dem horizontalen Teil des Dickdarms) hochgezogen werden kann. Um den kontinuierlichen Kontakt der Gallen- und Duodenalsekrete mit Magenschleimhaut im Bereich der Gastrojejunostomie zu vermeiden, wird zusätzlich eine laterolaterale Enteroanastomose (Braun-Fußpunktanastomose) angelegt (in der Abbildung nicht gezeigt). Dadurch kann die Rate an Rezidivulzera bzw. Anastomosenulzera gesenkt werden. Als Komplikationen können Anastomosendehiszenz, Verletzung der Gallenwege, Duodenalstumpfinsuffizienz, Dumping-Syndrom, Schlingen-Syndrom und ein Magenstumpfkarzinom (nach 15-20 Jahren) auftreten. Ein Dumpingsyndrom entsteht durch Wegfall der Reservoirfunktion des Magens bei Aufnahme großer kohlenhydratreicher Nahrungsmengen. Beim Frühdumping entziehen die im Dünndarm befindlichen Kohlenhydrate dem Gefäßsystem Wasser, was zusammen mit einer Stimulation des Parasympathikus durch Aufdehnung des Pylorus zu einem Blutdruckabfall, bis hin zum Volumenmangelschock führen kann. Das Spätdumping entsteht dagegen ca. 2 Stunden nach Nahrungsaufnahme durch überschießende Insulinsekretion, was zu Herzrasen und Hypoglykämie führt. Meistens verschwinden die Beschwerden mit der Zeit durch Gewöhnung und Anpassung der Ernährungsgewohnheiten. Andernfalls muss die Darmpassage operativ auf Bilroth I umgestellt werden.
Totale GastrektomieUm nach der totalen Entfernung des Magens die Kontinuität des Verdauungstraktes wiederherzustellen, wird meist eine ausgeschaltete Dünndarm- oder Dickdarmschlinge benutzt, die zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm eingesetzt wird. |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Magenresektion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |