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Madjid Samii



Madjid Samii (* 19. Juni 1937 in Teheran) ist ein deutsch-iranischer Neurochirurg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Werdegang

Samii hat 1957 bis 1963 Medizin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert. In den Jahren 1958 bis 1962 studierte er als Zweitstudium Zoologie und Botanik ebenfalls an der Gutenberg-Universität. Er schloss das Studium mit medizinischem Staatsexamen 1963 ab, 1964 promovierte er.

Ab 1965 war Samii wissenschaftlicher Assistent an der Neurochirurgischen Universitätsklinik Mainz und erhielt 1970 die Anerkennung als Facharzt für Neurochirurgie. Es folgten Ernennung zum ersten Oberarzt und stellvertretendem Klinikdirektor. Noch im selben Jahr erfolgte seine Habilitation für das Fach Neurochirurgie. Ebenfalls 1970 gründete Samii eine Schule für Mikrochirurgie, in der er sein 1967 entwickeltes mikroskopische Operationsverfahren lehrte. 1971 ernannte man Samii zum außerplanmäßigen Professor. 1974 erfolgte die Ernennung Samiis zum Wissenschaftlichen Rat und Professor an einer wissenschaftlichen Hochschule.

1977 wurde er Direktor der Neurochirurgischen Klinik im Nordstadt-Krankenhaus Hannover. 1986 übernahm er den Lehrstuhl der Neurochirurgie an der Universität Leiden in den Niederlanden, 1988 dann an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seit 2003 leitet er das von ihm gegründete International Neuroscience Institute in Hannover, einer Forschungseinrichtung und Fachklinik für Neurochirurgie.

Samii ist Ehrenpräsident zahlreicher Gesellschaften wie der World Federation of Neurosurgical Societies und Schirmherr des Deutsche Syringomyelie und Chiari Malformation e.V..

Ehrendoktorwürde, Ehren- und Gastprofessuren

  • 1982 Gastprofessur an der medizinischen Fakultät der Harvard Universität Boston, USA
  • 1988 Ernennung zum Ehrenprofessor der Medizinischen Fakultät der Militärakademie Peking, VR China
  • 1988 Keith Professur an der University of Toronto, Kanada
  • 1988 Gastprofessur auf Lebenszeit an der Medizinischen Fakultät der University of California (UCLA), Los Angeles, USA
  • 1992 Ehrenprofessur Medizinische Hochschule der Universität Uruguay
  • 1992 Ehrendoktorwürde für Medizin der Katholische Universität Rio Grande do Sul, Porto Alegre, Brasilien
  • 2000 Ehrenprofessur für Neurochirurgie der University of Florida, Gainesville, USA.

Auszeichnungen

  • 1987 Verleihung der Nobel-Medaille am Karolinska Institut in Stockholm, Schweden
  • 1988 wurde Samii der Niedersächsische Preis für Wissenschaft verliehen. Ebenfalls 1988 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für besondere Verdienste um die wissenschaftliche und praktische Entwicklung in der Neurochirurgie, verliehen von Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
  • 1994 Ehrenbürgerwürde der Stadt Osario, Argentinien
  • 1998 Aristoteles Goldmedaille durch die Universität Thessaloniki
  • 2000 Rudolf-Frey-Preis für ausgezeichnete Leistungen auf dem Gebiet der Schmerztherapie
  • 2002 Ehrenzeichen der Deutschen Verkehrswacht in Gold
  • 2003 McLaughlin-Gallie Visiting Professorship of the Royal College of Physicians and Surgeons of Canada

Leistungen

Samii hat in den 1960er Jahren bildgebende Verfahren entwickelt, mit deren Hilfe Operationen am Gehirn weitaus sicherer vorgenommen werden konnten. Er war der Erste, der 1967 in Deutschland Operationsmikroskope in die Neurochirurgie einführte, wodurch Operationen von Nerven und Gefäßen im Gehirn gewebsschonender möglich waren (Quelle: The society of neurological surgeons - siehe unten).

Erforschung in den 1970er und 1980er Jahren der Syringomyelie und anderen Erkrankungen des Rückenmarks.

Bis heute hat er viele zuvor vollkommen taube Patienten durch Einsatz eines mit den Nervenzellen verbundenen Mikrochips im Stammhirn das Hören wieder ermöglicht. Derzeit forscht Samii an operativen Verfahren zur Heilung von Querschnittgelähmten (Quelle: International Neuroscience Institute).

Privat

Samii ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.

Publikationen

  • Surgery in and around the Brain Stem and the Third Ventricle. Anatomy. Pathology. Neurophysiology. Diagnosis. Treatment: Anatomy, Pathology, Neurophysiology, Diagnosis, Treatment. 1986, ISBN 3-540-16581-9
  • Peripheral Nerve Lesions. 1990. ISBN 3-540-52432-0
  • Surgery of the Sellar Region and Paranasal Sinuses. 1991, ISBN 3-540-53697-3
  • Approaches to the Clivus. Approaches to No Man’s Land. 1992, ISBN 3-540-54015-6
  • Skull Base Surgery. Anatomy, Diagnosis and Treatment. Karger Verlag Freiburg i.Br. 1994, ISBN 3-805-55967-4
  • Mit J. Brehaye Traumatology of the Skull Base. 1983, ISBN 3-540-12528-0
  • Mit E. Schindler und L. Diethelm Die Tumoren der Pinealisregion. 1985, ISBN 3-540-15761-1
  • Mit W. Draf und J. Lang Surgery of the Skull Base. An Interdisciplinary Approach. 1989, ISBN 3-540-18448-1
  • Mit M. Ammirati und G. Walter Surgery of Skull Base Meningiomas. 1992, ISBN 3-540-54016-4
  • Mit A. Ernst und R. Marchbanks Intracranial and Intralabyrinthine Fluids. Basic Aspects and Clinical Applications 1996, ISBN 3-540-60979-2
  • Mit J. Klekamp Surgery of spinal tumors 2007, ISBN 3-540-44714-8

Quellen

  • http://www.welt.de/data/2004/07/08/302105.html
  • Deutsche Syringomyelie und Chiari Malformation
  • http://www.societyns.org/society/bio.asp?MemberID=114
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Madjid_Samii aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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