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Lyse (Medizin)



  • Das Wort Lyse (über das Französische aus dem gelehrten Griechisch λύσις, „[Auf-]Lösung“; auch ursprünglicher Lysis) wird in der Medizin heute meist als Kurzwort für die Thrombolyse, die medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels (Thrombus) benutzt. Bei mehreren lebensbedrohlichen Krankheitsbildern ist das zugrundeliegende Problem der Verschluss eines Blutgefäßes durch einen Thrombus, z. B. Schlaganfall, Herzinfarkt, Lungenembolie. In einem engen Zeitfenster nach dem meist plötzlich auftretenden Ereignis kann der Thrombus noch aufgelöst werden. Die medikamentöse Thrombolyse ist häufig die beste verfügbare Therapie für diese Krankheitsbilder, hat also große Bedeutung in der Notfallmedizin.
  • Lysis (auch Lyse) steht auch für das langsame Abklingen eines Krankheitsgeschehens, beispielsweise einen stetigen Fieberabfall innerhalb mehrerer Tage (lytische Deferveszenz).
  • In Zusammensetzungen bezeichnet der Begriff Lyse in der Medizin auch die Zerstörung bzw. den Zerfall von Körper- oder Bakterienzellen durch Medikamente, Immunsystem oder Krankheitsprozesse, z. B. Hämolyse: Zerfall der roten Blutkörperchen.


Siehe auch Autolyse, Dialyse, Anxiolyse, Osteolyse

 
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