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LippenlesenUnter Lippenlesen (oralem Ablesen) versteht man das Erkennen von gesprochenen Informationen über die Lippenbewegungen des Sprechers. Meistens wird auch die Zungenstellung beim Mundbild hinzugenommen. Weiteres empfehlenswertes FachwissenAls Absehen ist das Erfassen der Mundregion des Sprechers ein Teil der Gebärdensprache, der auch im Umgang mit sprechenden Personen angewendet werden kann. Lippenlesen in der gesprochenen SpracheBis zu einem gewissen Grad benutzt jeder (wenn auch unbewusst) diese Technik, um das Verständnis des Höreindrucks zu ergänzen bzw. abzusichern (McGurk-Effekt). In das Bewusstsein dringt diese Begleiterscheinung meist, wenn man zum Beispiel bei einem ausländischen Film schlechte Synchronisation bemerkt. Von den Lauten der deutschen Sprache kann man nur ca. 15% am Lippenbild erkennen. Beispielsweise sind Worte wie Butter und Mutter, Reifen und Greifen oder Achtzig und hat sich im Lippenbild nicht unterscheidbar. Absehen und gesprochene SpracheSchwerhörige und Gehörlose sind jedoch vorrangig auf diese Technik angewiesen, wenn sie mündlich kommunizieren, weil sie gesprochene Inhalte kaum oder gar nicht akustisch erfassen können. Da sowohl die visuell von den Lippenstellungen ablesbaren Laute als auch die - bei zusätzlicher Hörgeräteversorgung - gehörten Töne nur Bruchstücke des Gesprochenen darstellen, müssen gehörlose Personen die übermittelten Informationen während der kurzen Wahrnehmungsspanne wie bei einem Kreuzworträtsel zusammenraten, was bei größerem Umfang - z.B. einem Vortrag - sehr anstrengend oder auch unmöglich ist. Daher haben Gehörlose trotz Lippenlesen Mühe, Gesprochenes aufzufassen. Der Lückentext, der sich durch bruchstückhafte Wahrnehmung ergibt, kann bei viel Erfahrung und Kontext-Wissen ergänzt werden, so dass geübte Lippenleser bei bekannten Themen bis zu 30% eines Textes von den Lippen ablesen können. Unterstützt der Redner seinen Text durch Gestik, werden mehr Inhalte erkannt. Hilfreich, um die "Trefferquote" beim Mundablesen zu verbessern, sind unter anderem ein deutliches Mundbild. Sinnvoll ist es auch, zuerst kurz das Thema oder den Rahmen dessen zu erwähnen, wovon man sprechen will. Keine Hilfe ist übertrieben deutliche Aussprache, weil sie die Lippenstellungen verzerrt, das gilt auch für zu langsames Sprechen. Ungünstige Lichtverhältnisse, Nuscheln oder mundartlich gefärbte Aussprache erschweren das Lippenablesen. Das Ablesen von den Lippen kann das Verstehen also nur unterstützen. Schwerhörige und Gehörlose sind zusätzlich (wenn möglich) auf die (lückenhaften) Informationen über das Gehör oder aber auf Gestik, Mimik angewiesen, wenn sie nicht in Gebärdensprache kommunizieren können oder auf die schriftliche Darstellung des Gesprochenen zurückgreifen. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lippenlesen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |