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Linden (Botanik)
Die Linden (Tilia) bilden eine Gattung von Laubbäumen, die innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) zur Unterfamilie der Lindengewächse (Tilioideae) gehört. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BeschreibungJe nach Art werden Linden zwischen 20 und 40 Meter hoch. Der erreichbare Stammdurchmesser variiert ebenfalls von Art zu Art, liegt in der Regel jedoch zwischen 1 und 1,8 Meter. Außerdem können sie mehrere tausend Jahre alt werden. FortpflanzungGenerative Vermehrung: Der intensive Duft der Lindenblüten lockt Bienen und Hummeln, Fliegen und Schwebfliegen an. Die Linden werden so hauptsächlich von Insekten bestäubt, aber auch durch den Wind. Die Samen werden hauptsächlich durch den Wind verbreitet. Vegetative Vermehrung: Die Lindenarten vermehren sich stark vegetativ durch Stockausschlag und Wurzelbrut. Krankheiten und SchädlingeVor allem Linden, die in Städten als Straßenbäume wachsen, werden häufiger von der Lindenspinnmilbe befallen. Bei starkem Befall durch die Lindenspinnmilbe können die Bäume schon im Juli völlig entlaubt sein. Bei Straßenbäumen tritt auch öfter ein Schaden durch die Kleine Lindenblattwespe auf. Geschichte
In der Linde verehrten die Germanen Freya, die Göttin der Liebe und des Glücks. Viele Orte in Mitteleuropa hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum gefeiert. Ein literarisches Denkmal hat dem Baum Wilhelm Müller in seinem Gedicht Der Lindenbaum gesetzt. Allerdings wurde hier auch meist das Dorfgericht abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das Thing, zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als „Gerichtsbaum“ oder „Gerichtslinde“ bekannt. Anders als die Stieleiche gilt sie als weibliches Wesen, daher fiel das Urteil unter der Linde meist „lind“, also milde aus. Bei den Germanen und den Slaven galt die Linde als heiliger Baum. In Kroatien wird in Linden als Untereinheit der nationalen Währung gezahlt (kroat. lipa = Linde). Auch viele Städte verdanken der Linde ihren Namen. So gibt es in Deutschland insgesamt etwa 850 Orte oder Ortsteile, deren Namen auf den Baum zurückzuführen sind.[1] In Tschechien gilt die Linde (tschechisch:lípa) als nationaler Symbolbaum, zahlreiche Ortsbezeichnungen leiten sich von ihr ab (z. B. Česká Lípa (Böhmisch Leipa), Lipno-Stausee, Lipnice, Lipník, Lípová). Nutzung
Das Holz der Linden ist gekennzeichnet durch seine Weichheit und seine geringe Dauerhaftigkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Daher wird es bevorzugt im Innenbereich als gutes Schnitzholz eingesetzt. Seine Hauptverwendung hat es von jeher bei der Bildhauerei und Holzschnitzerei gefunden, wie etwa für Altäre und Heiligenfiguren in der Sakralkunst oder bei der Maskenschnitzerei im alemannischen Bereich. Veit Stoß, Tilman Riemenschneider und viele andere schufen ihre Werke aus Lindenholz. Es war das Hauptnutzungsholz für Besteck, Teller, Schüsseln und andere Haushaltsartikel. Linde wird außerdem oft als Tonholz im E-Gitarrenbau verwendet. Seine Klangeigenschaften beschreiben sich als sehr neutral und wenig zeichnend. Die Modellreihen RG und S des Gitarrenherstellers Ibanez bestehen nahezu vollständig aus Gitarren mit Lindenholzkorpussen. Früher wurde das spezifisch leichte, leicht bearbeitbare Holz im Flugmodellbau für beanspruchte Rumpfteile (Nase) verwendet, bis das Balsaholz an diese Stelle trat. Von Imkern sind die Linden während der Blüte als Honigquellen besonders geschätzt, weil Bienen beachtliche Mengen an Lindenblütenhonig produzieren können. Wegen seines einzigartigen Geschmacks ist er bei Honigliebhabern besonders beliebt. Lindenblüten werden als Heilpflanzen eingesetzt. Getrocknete Lindenblüten ergeben einen Heiltee, der beruhigend auf die Nerven und lindernd bei Erkältungen mit Husten wirkt. Lindenholzkohle ist eine gute Zeichenkohle und soll Heilwirkungen bei Darmerkrankungen haben. Bekannte LindenMarkante und alte Baumexemplare in Mitteleuropa sind meist Winter- oder Sommerlinden. WinterlindenBekannte Einzelbäume der Art Winterlinde (Tilia cordata) sind die Kunigundenlinde bei Kasberg (Nähe Gräfenberg) und die Tassilolinde beim Kloster Wessobrunn, Bayern. Der größte geschlossene Lindenwald Europas ist der Colbitzer Lindenwald in Sachsen-Anhalt; der Lindenbestand besteht aus Winterlinden. SommerlindenBekannte Exemplare der Sommerlinde (Tilia platyphylla) sind die Tanzlinde in Effeltrich, die Hindenburglinde in Ramsau bei Berchtesgaden und der älteste bekannte Baum in Deutschland, die Linde in Schenklengsfeld. Weitere ArtenDie 1991 im thüringischen Städtchen Niederdorla - dem neuen topographischen Mittelpunkt Gesamtdeutschlands - gepflanzte Linde ist eine Kaiserlinde, also eine Zuchtform der Holländischen Linde (Tilia × europaea 'Pallida'). Noch unbestimmtBekannte Einzelbäume sind die Kaiser-Lothar-Linde in Königslutter, der Wartbaum in Nidderau, die Wolframslinde in Ried und die Freiheitslinde vor dem Reichstag in Berlin, die am 30. April 1990 von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gepflanzt wurde, um an die Wiedervereinigung zu erinnern. Weitere Einzelbäume:
Die Linde von Linn (Schweiz) ist mit 25 Meter Höhe und 11 Meter Stammumfang einer der größten Bäume der Schweiz. Sie wurde vor rund 500 bis 600 Jahren zum Gedenken an die Opfer der Pestepidemien gepflanzt; das genaue Datum ist nicht überliefert. Arten (Auswahl)Die Gattung Linden (Tilia) umfasst etwa 45 Arten, darunter die folgenden:
Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Linden_(Botanik) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |