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Linalool
Linalool ist ein einwertiger, tertiärer Alkohol aus der Gruppe der acyclischen Monoterpene. Linalool ist eine farblose Flüssigkeit mit frischem, blumigen Geruch. Die Substanz besitzt ein chirales Kohlenstoffatom und tritt somit in Form zweier Enantiomere auf, dem Licareol ((R)-(−)-Linalool) und dem Coriandrol ((S)-(+)-Linalool). Es ist isomer zu Nerol/Geraniol wie auch zu Pinanol, Borneol, Myrcenol und Dihydrocarveol. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
VorkommenLinalool ist Bestandteil vieler ätherischer Öle. Es kommt im Koriander, Hopfen, Muskat, Ingwer, Bohnenkraut, Zimt, Basilikum, Majoran, Thymian, Oregano, schwarzen Pfeffer, Safran und anderen Gewürzpflanzen vor. Auch als Ester (Linalylacetat) und als Linalooloxid findet es sich in vielen ätherischen Ölen. Gewinnung und DarstellungNach Schätzungen wurden im Jahr 2000 weltweit etwa 12000 Tonnen Linalool industriell hergestellt. Die natürliche Produktion übertrifft die industrielle aber um ein vielfaches, Emissionsprobleme aufgrund der Linaloolsynthese gibt es also nicht. Zur Synthese wird Methylheptenon ethinyliert. Das entstehende Dehydrolinalool wird durch eine partielle Hydrierung zum Linalool reduziert. Diese Synthese gelang erstmals Leopold Ruzicka und V. Fornasir 1919.
Eine zweite mögliche Syntheseroute geht vom α-Pinen aus. Dieses wird zum cis-Pinan hydriert und an der Luft zu cis- bzw. trans-Pinanhydroperoxid oxidiert. Das Hydroperoxid wird reduktiv zum Gemisch aus cis- oder trans-Pinanol aufgearbeitet, das destillativ getrennt werden kann. Bei Temperaturen von über 500 °C wird cis-Pinanol dann zum Coriandrol und trans-Pinanol zum Licareol isomerisiert.
EigenschaftenLinalool ist eine klare, farblose Flüssigkeit. Coriandrol riecht süßlich-lavendelartig, Licareol holzig-lavendelartig. Der Geruch des Racemats wird als angenehmer, leicht erfrischender, blumig-holziger/herber Geruch beschrieben. Linalool ist brennbar, der Flammpunkt der Flüssigkeit liegt bei 75 °C, die Zündtemperatur bei 235 °C. Die Brechzahl der Flüssigkeit liegt bei 20 °C zwischen 1,46 und 1,4675. VerwendungAls ein Bestandteil von ätherischen Ölen wie auch als Reinstoff findet Linalool als Geruchs- und Geschmackstoff Verwendung. Es ist Zwischenprodukt bei der Synthese von Vitamin E. Reaktionen
Im sauren Milieu isomerisiert Linalool zum Geraniol. Analog erfolgt die Isomerisierung zum Nerol bzw. Terpineol.
Linalool reagiert wie alle Alkohole mit Säuren zu Estern. So kann Linalool z. B. mit Essigsäure zu Linalylacetat verestert werden. SicherheitshinweiseLinalool wirkt reizend auf Haut und Augen, es ruft Rötungen und Schmerzen hervor. Linalool kann oral oder inhalativ aufgenommen werden. Es ist schwach wassergefährdend (WGK 1). Die LD50 für Ratten bei oraler Aufnahme liegt bei 2790 mg/kg, bei dermaler Resorption bei 5610 mg/kg. Linalool hat sich in vielen Tests als nicht erbgutverändernd erwiesen. Es kann aber nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass es erbgutverändernd ist. Auch eine karzinogene Wirkung konnte bis heute nicht nachgewiesen werden. Chronische Aufnahme führt zur Schädigung der Leber. Linalool gehört zu den Prohaptenen, d.h. Substanzen, deren Oxidationsprodukte an der Luft (Linalooloxid) bzw. Reaktionsprodukte auf der Haut allergieauslösend sind. Bei einer europaweiten Studie erwiesen sich 1,3 Prozent der Patienten als sensibel auf oxidiertes Linalool.[1] Referenzen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Linalool aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |