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Leptin



  Leptin (griech.: leptos = dünn) ist ein Proteohormon, das 1994 durch den Molekularbiologen Jeffrey Friedman entdeckt wurde.[1] Leptin wird durch das „obese“-Gen kodiert und von Fettzellen (Adipozyten) abgegeben. Leptin hemmt das Auftreten von Hungergefühlen und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels von Menschen und Säugetieren.

Rezeptoren für Leptin (Ob-Rs) konnten in zwei unterschiedlichen Populationen von Neuronen in Kerngebieten des Nucleus arcuatus und Nucleus paraventricularis des Hypothalamus identifiziert werden. Die erste Gruppe dieser Neuronen produziert die appetitstimulierenden Neuropeptide AgRP (agouti-related protein) und NPY (Neuropeptid Y), welche durch das Leptin unterdrückt werden. Die zweite Population produziert POMC (proopiomelanocortin) und CART (cocaine- and amphetamine-regulated transcript), beides Transmitterstoffe, die appetitzügelnd wirken. Diese werden durch Leptin aktiviert. In dem Maße, wie die Fettdepots des Körpers reduziert werden, nimmt auch die Menge an im Körper zirkulierendem Leptin ab, was wiederum eine Zunahme des Appetits bewirkt.

Hoffnungen, dass Leptin sich als wirkungsvolles appetitzügelndes Medikament erweisen könnte, haben sich zunächst zerschlagen, als man feststellte, dass die meisten fettleibigen Menschen hohe Spiegel dieses Hormons aufweisen. Diese häufig hungrigen Patienten weisen keinen Mangel an Leptin (Leptindefizienz) auf, sondern leiden vielmehr an einer sog. Leptinresistenz. In diesem Zustand unterbleibt die physiologische Wirkung des Leptins auf die Zielneuronen. Der zugrunde liegende Mechanismus ist noch nicht aufgeklärt. Neuere Forschungen zeigen eine modulierende Wirkung, bzw. eine Interaktion von Stickoxiden und Leptin auf.[2][3] Früheren Studien zufolge weisen allerdings Stickoxide alleine schon eine appetitzügelnde Wirkung aus.[4]. Diese appetitzügelnde Wirkung der Stickoxide ist durch weitere Untersuchungen untermauert, die den Stickoxiden eine durstvermindernde Wirkung zuweist.[5]

Quellen

  1. Zhang Y, Proenca R, Maffei M, Barone M, Leopold L, Friedman JM: Positional cloning of the mouse obese gene and its human homologue. Nature. 1994 Dec 1;372(6505):425-32. Erratum in: Nature 1995 Mar 30;374(6521):479. PMID 7984236
  2. Yang SJ, Denbow DM; "Interaction of leptin and nitric oxide on food intake in broilers and Leghorns", Physiol Behav. 2007 May 18. PMID 17631366
  3. Morley JE, Alshaher MM, Farr SA, Flood JF, Kumar VB; "Leptin and neuropeptide Y (NPY) modulate nitric oxide synthase: further evidence for a role of nitric oxide in feeding.", Peptides. 1999;20(5):595-600. PMID 10465511
  4. Choi YH, Furuse M, Okumura J, Denbow DM; "Nitric oxide controls feeding behavior in the chicken.", Brain Res. 1994 Aug 15;654(1):163-6. PMID 7982091
  5. Calapai G, Caputi AP; "Nitric oxide and drinking behaviour.", Regul Pept. 1996 Oct 8;66(1-2):117-21. PMID 8899905
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Leptin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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