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Leon Orris JacobsonLeon Orris Jacobson, genannt „Jake“ (* 16. Dezember 1911 in Sims, North Dakota; † 20. September 1992 in Chicago, Illinois) war ein US-amerikanischer Mediziner, Biologe und Biochemiker, der zusammen mit Eugene Goldwasser maßgelblich an der Entdeckung, Isolierung und Strukturanalyse des Hormons Erythropoetin beteiligt war. Daneben leistete er bedeutende Beiträge zur Chemo- und Strahlentherapie. Weiteres empfehlenswertes FachwissenBiographieDie Vorfahren von Leon Orris Jacobson immigrierten aus Norwegen in die USA. Er selbst sprach fließend Norwegisch. Der Familientradition als Farmer in North Dakota folgend studierte Jacobson zunächst Agrarwissenschaften an der North Dakota State University. Das Studium musste er jedoch 1932 aufgrund fehlender finanzieller Mittel im Zuge der Weltwirtschaftskrise abbrechen. Stattdessen kehrte er in seinen Heimatort zurück und unterrichtete drei Jahre lang als Lehrer an einer Grundschule. Durch die bittere Armut in der Zeit der wirtschaftlichen Depression wurde Jacobson mit den unterschiedlichsten Erkrankungen seiner Schüler konfrontiert. Dies erweckte in ihm das Interesse an der medizinischen Forschung. So kehrte er 1935 an die Universität in Fargo zurück, schloss dort sein Studium mit der Graduierung als Bachelor ab und wechselte zur “Medical School” der University of Chicago. Nach vierjährigem Medizinstudium wurde Jacobson approbierter Arzt, blieb jedoch an Universität und wurde 1942 Dozent an der medizinischen Fakultät. Zwischen 1945 und 1948 arbeitete er dort zunächst als Juniorprofessor und zwischen 1948 und 1951 als Extraordinarius. Während des Zweiten Weltkriegs war Jacobson involviert in geheime Tätigkeiten des Instituts für Toxikologie der University of Chicago, bei denen er an chemischen Kampfstoffen und deren Bekämpfung forschte. In Zusammenarbeit mit Clarence Lushbaugh entdeckte er 1943 die chemotherapeutischen Möglichkeiten der Senfgas-ähnlichen Substanz HN2. Mittelbar war Jacobson durch seine Funktion als Direktor für biologisch und medizinische Forschung des “Metallurgischen Instituts” auch beteiligt am Manhattan-Projekt. So untersuchte er die Auswirkung radioaktiver Strahlung auf die Blutbildung. LiteraturGoldwasser E. (1996), Leon Orris Jacobson: December 16, 1911 - September 20, 1992. Biogr Mem Natl Acad Sci 70: 191-202. PMID 11619323
Kategorien: Mediziner (20. Jahrhundert) | Biochemiker |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Leon_Orris_Jacobson aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |