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Leinsamen



  Als Leinsamen (Linum usitatissimum) werden die Samen des Flachs bezeichnet.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Schleimstoffe, Linamarin, Leinöl, Eiweiß, Lecithin; ferner Sterine. Flachs zählt zu den erweichenden Kräutern.

Leinsamen haben sich als natürliches, nicht apothekenpflichtiges Abführmittel bewährt, das bei Verstopfung angewendet wird. Ihre abführende Wirkung beruht darauf, dass in der Samenschale von Leinsamen Schleime enthalten sind, die durch Wasseraufnahme quellen. Der Stuhl wird ferner erweicht. Die mit der Quellung einhergehende Volumenzunahme reizt die in der Darmwand befindlichen Dehnungsrezeptoren, so dass es zum Stuhlentleerungsreflex kommt.

Leinsamenschleim kann zum Schutz der Magenschleimhaut bei Gastritis als morgendliche Rollkur oder auf den Tag verteilt eingenommen werden.

Bei der Einnahme von Leinsamen ist zu beachten:

  1. Von hohen Dosierungen ist aufgrund des in Leinsamen enthaltenen Amygdalin und der damit verbundenen Gefahr einer Blausäurevergiftung abzuraten.
  2. Aus demselben Grund Leinsamen zur innerlichen Anwendung niemals heiß aufgießen oder kochen, da sonst diese Stoffe ausgelöst werden.
  3. Generell gilt: Nicht mehr als 20 g (ca. 2 Esslöffel) Leinsamen täglich! Wie auch andere Ölsaaten können Leinsamen erhebliche Mengen an Cadmium aus dem Boden akkumulieren. Eine zu hohe Cadmiumaufnahme führt zur Itai-Itai-Krankheit.

Dies gilt nur für gemahlenen oder geschroteten Leinsamen. Unbehandelter Leinsamen (auch nach Quellung) verlässt weitestgehend unverändert das Verdauungssystem des Menschens, weshalb es zu keiner nennenswerten Aufnahme der Inhaltsstoffe (z.B. Amygdalin, Cadmium, Linolsäure und Linolensäure) kommt. Es ist aber kein einziger Vergiftungsfall - auch bei langdauernder Einnahme höherer Dosen bekannt geworden. Es wird angenommen, dass die Cyanide zu langsam freigesetzt und aufgenommen werden, um giftig wirken zu können.[1]

Auch aus diätetischen Gründen sollte Leinsamen nicht geschrotet werden, denn die enthaltenen Fette und Öle sind sehr kalorienreich. Ungeschroteter Leinsamen ist praktisch kalorienfrei, während beim geschroteten Leinsamen die Inhaltsstoffe vom Körper verdaut werden können und somit erheblich Kalorien zuführen.

Leinsamenschleim (mucilago lini seminis) lauwarm oder kalt ansetzen und die Samen abseihen. Der Schleim entsteht durch Übergießen von Leinsamen mit der 50fachen Menge Wasser. Durch halbstündiges Stehenlassen in lauwarmem oder kaltem Wasser über Nacht werden die Schleimstoffe aus der Zellschicht des Samens ausgesaugt. Leinsamenschleim ist dem Schleim der Magenschleimhaut ähnlich.

Weitere Verwendungen

Gepulverte Leinsamen und Leinkuchen (Presskuchen) werden für erweichende und schmerzlindernde breiige Umschläge bzw. als heiße Packung bei Gallenblasenkolik und anderen Erkrankungen der Leber und Galle verwendet. In früheren Zeiten wurden Leinkuchen an Nutztiere verfüttert.

Leinöl ist ein aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr wertvolles Speiseöl (90 % und mehr ungesättigte Fettsäuren). Es polymerisiert schnell, Jodzahl 170-190, und eignet sich daher hervorragend zur Herstellung von Ölfarbe. Die Aufbewahrung aller Leinsamenprodukte sollte daher in dunklen, luftdicht schließenden Gefäßen erfolgen.

Einzelnachweise

  1. http://www.heilpraktikerverband.de/heilv/natur_185.php?sid=&s_von=
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Leinsamen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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