Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
LebenLeben ist die charakteristische Eigenschaft, die Lebewesen von unbelebter Materie unterscheidet. Wesentliche Merkmale sind Stoff- und Energieaustausch mit der Umwelt sowie Fortpflanzung und Wachstum. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
NaturwissenschaftHauptartikel: Lebewesen Die Biologie untersucht die Eigenschaften und Merkmale aller Lebensformen. Naturwissenschaftliche Definitionen von Leben sind Beschreibungen von charakteristischen Merkmalen, die in ihrer Gesamtheit ein Lebewesen definieren. Dazu zählen: Energie-, Stoff- und Informationsaustausch, Wachstum, Fortpflanzung und Reaktion auf Veränderungen der Umwelt. Einige dieser Merkmale findet man auch bei technischen, physikalischen und chemischen Systemen, andere Merkmale sind nur den biologischen Lebewesen zu eigen (siehe auch Autopoiesis). Bisher ist nur das auf den Nukleinsäuren RNS und DNS beruhende Leben bekannt, welches auf dem Planeten Erde vor etwa 3,5 bis 3,9 Milliarden Jahren begann. Alle bekannten Lebensformen - Bakterien, Archaeen, Protisten, Pflanzen, Pilze, Tiere - verwenden die gleichen lebenstypischen Makromoleküle (Nukleinsäuren und Proteine), die fünf Nukleotide und die 20 Aminosäuren, sowie denselben, universell gültigen genetischen Code. Im Laufe der Jahrmilliarden entwickelten sich durch biologische Evolution aus vergleichsweise einfachen immer komplexere Lebewesen. Grundsätzlich ist jedoch nicht auszuschließen, dass Leben im Universum auch auf anderen chemischen Substanzen beruhen kann (siehe Kohlenstoffchauvinismus). Für mehr Informationen über die Anfänge des präbiotischen Lebens auf der Erde siehe den Artikel chemische Evolution. Beginn des LebensWird für Lebewesen das genetische Programm, seine Funktionalität und seine Entwicklung als essentiell angenommen, dann ergibt sich für den Beginn des Lebens der Zeitpunkt, zu dem Moleküle als Träger des Programms und weitere Hilfsmoleküle zur Realisierung, Vervielfältigung und Anpassung dieses Programms erstmalig zusammentreten, so dass ein System entsteht, das charakteristische Eigenschaften von Leben trägt. Die phylogenetische Perspektive auf die Entstehung des Lebens beinhaltet die Frage, wann und wie Leben auf der Erde entstanden ist, und auf welche Art die ersten lebenden Systeme in einer unbelebten Umwelt entstanden sind (siehe den vorhergehenden Abschnitt). Die ontogenetische Perspektive auf die Entstehung des Lebens beinhaltet die Frage, wie sich ein Organismus entwickelt (z. B. aus einer befruchteten Eizelle). Man spricht hier auch vom „Beginn des Lebens“, obwohl es sich hier um eine Kontinuität des Lebens im Laufe von Generationen handelt. Daraus ergibt sich eine Möglichkeit zur Definition von Beginn und Ende eines individuellen Lebens: Das Leben beginnt, wenn die charakteristischen Eigenschaften der Lebewesen entstehen, und endet, wenn diese Eigenschaften wieder verschwinden, also der Tod eintritt. Spekulation über extraterrestrisches LebenIn Gesteinen vom Planeten Mars wurden Spuren gefunden, die zunächst als versteinerte Bakterien gedeutet wurden. Ein definitiver Beweis für extraterrestrisches Leben konnte trotz intensiver Forschung bisher nicht erbracht werden. (Siehe auch Exobiologie, chemische Evolution und Kosmochemie). Vor kurzem wurde der erste Planet mit erdähnlichen Bedingungen in 20 Lichtjahren Entfernung entdeckt. Er wurde als „zweite Erde“ bezeichnet und gab Anlass zu vagen Spekulationen über Leben [1][2]. Philosophie und ReligionIn der Philosophie ist Leben das Wesen des Organischen. Antike PhilosophieIn seiner Schrift De Anima bestimmt Aristoteles das Belebte als das Beseelte. Er unterscheidet grob drei verschiedene Stufen von Leben, die er nach ihren Seelenvermögen hierarchisch anordnet:
Eine andere historische Vorstellung besagte, dass Leben sich aus Unbelebtem immer wieder neu bildet, zum Beispiel in einem Heu-Wasseraufguss. Diese Theorie wurde als Urzeugung bezeichnet. Louis Pasteur konnte dieses experimentell widerlegen. Westliche Philosophie der NeuzeitIn der Neuzeit entwickeln sich zwei gegensätzliche Grundauffassungen:
Der Organizismus kann als Synthese dieser beiden Ansätze angesehen werden: Demnach lassen sich Lebensvorgänge zwar durch die Prinzipien der Physik und Chemie erklären. Lebewesen würden aber auch Eigenschaften besitzen, die unbelebte Materie nicht aufweist. Dies wären emergente Eigenschaften, die sich einerseits aus der Komplexität von Lebewesen, andererseits durch die besondere Rolle ihres genetischen Programms ergeben sollen. Nach Ernst Mayr ist der Begriff „Leben“ nur der zum Ding gemachte Vorgang und existiert nicht als selbständige Entität. ReligionenUnterschiedliche Religionen sehen im Leben eine von unbelebter Materie zu unterscheidende Daseinsform, die nur aufgrund übernatürlicher Intervention entstanden sein kann. Das Leben (oder zumindest das menschliche Leben) wird dann oft als etwas besonderes, häufig Heiliges, angesehen. Die Theorie, dass das Leben durch einen Gott erschaffen wurde, wird Kreationismus genannt. Sie ist in den USA wie auch in verschiedenen islamischen und jüdischen Glaubengemeinschaften stark verbreitet. Die Vorstellung vieler Religionen vom ewigen Leben kann aufgrund des unausweichlichen biologischen Todes nicht wissenschaftlich behandelt werden. Aus Sicht der Wissenschaft stellt sie allenfalls eine Hypothese dar, die auf der ebenfalls hypothetischen Annahme einer dem Körper innewohnenden, von ihm aber unabhängig existenzfähigen geistigen Entität (z.B. Seele) beruht. Auch das gesamte Leben auf der Erde findet durch die stetig ansteigende Temperatur und Größe der Sonne nach den heutigen Modellen der Sternentwicklung sich einstellende Aufblähung in spätestens ein bis fünf Milliarden Jahren sein unausweichliches Ende. Die Ansicht vieler Religionen, Leben oder menschliches Leben sei heilig und daher prinzipiell erhaltenswürdig, ist nicht mittels Biologie begründbar. Denn es sind auch Lebewesen bekannt, die nur so lange überleben, bis sie sich fortgepflanzt haben. Hier scheint die Erhaltung des genetischen Codes das Hauptziel der Fortpflanzung zu sein. Das einzelne Individuum ist ein Teil dieser Fortpflanzungsstrategie, aber es wird nach Erfüllung seiner biologischen Funktion weniger wichtig. Es altert und stirbt. Das „lebendige“ FeuerVon jeher ist Feuer auch ein Symbol für Leben. Tatsächlich besteht eine interessante Analogie zwischen Flammen und Lebewesen:
Da der Buddhismus in seiner Nicht-Selbst-Lehre die Existenz einer Seele verneint, bedient er sich bei der Erklärung der Reinkarnation auch des Vergleichs mit dem Feuer, das vom Verstorbenen auf die Wiedergeborenen übergehe. Künstliches LebenUnter dem Begriff des künstlichen Lebens werden die Herstellung eines bekannten Lebewesens im Labor sowie die Herstellung neuer, auch nichtorganischer Lebensformen verstanden. Moderne Darstellungen einer solchen „Künstlichen Intelligenz“ (KI) findet man u.a. in Filmen "Bladerunner", oder "2001: A Space Odyssey". Simulationen von Lebensäußerungen
Zitate
Siehe auchLiteraturMonographien
Artikel
|
- Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (Englisch, inkl. Literaturangaben)
- Literatur zum Begriff Leben aus theologischer Sicht
- Artikel über die Entstehung von DNS in der Ursuppe (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Bericht über die Entdeckung eines Planeten mit erdähnlichen Bedingungen
- ↑ Spekulationen über Leben auf der „zweiten Erde“