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Lactase
Die Lactase (fachsprachliche Schreibung), kurz LCT, auch Laktase, ein Enzym aus der Familie der β-Galactosidasen, ist eine Glykosidase, die die Hydrolyse des Disaccharids Lactose (Milchzucker) in seine monomeren Konstituenten Galactose (Schleimzucker) und Glucose (Traubenzucker) katalysiert. Weiteres empfehlenswertes FachwissenBeim Menschen wird es im Verdauungstrakt produziert. Als integrales Membranprotein ist dieses Verdauungsenzym in der Bürstensaummembran der säulenförmig angeordneten Hauptzellen des Zottenepithels des Dünndarms lokalisiert. Bei dem Großteil der ostasiatischen und afrikanischen Völker fehlt dieses Enzym den Erwachsenen, so dass sie den Milchzucker aus Milchprodukten nicht abbauen können (siehe Laktoseintoleranz). In Nordeuropa sind etwa 10 % der Bevölkerung laktoseintolerant (vgl. Koevolution). Die optimalen Bedingungen für Laktase liegen bei einem pH-Wert von 6,5 und einer Temperatur von 48 °C. Das für Laktase kodierende Gen liegt auf dem zweiten Chromosom (2q21, GeneID 3938) und kam – nach aktuellen Untersuchungen – vermutlich durch normadische Hirtenstämme aus dem Ural nach Europa, da die isolierte DNA aus 5000 Jahre alten Skeletten von Erwachsenen aus Zentral- und Osteuropa diese Mutation noch nicht trug. Industrielle NutzungKommerziell produzierte Laktase wird aus Hefepilzen wie Kluyveromyces fragilis gewonnen. Das so gewonnene Enzym wird Milch zugesetzt, um diese für Menschen mit Laktoseintoleranz trinkbar zu machen. In der Herstellung von Speiseeis wird Lactase eingesetzt, da die Spaltprodukte Glucose und Galactose süßer sind als die Lactose und somit der Zuckerzusatz eingeschränkt werden kann. Außerdem kristallisiert Lactose bei tiefen Temperaturen, bei denen Speiseeis vorliegt, während die Spaltprodukte weiterhin gelöst vorliegen und dem Eis so eine feinere Beschaffenheit verleihen. Siehe auchKategorien: Hydrolase | Verdauungsphysiologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lactase aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |