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Krim-Kongo-Fieber
Das Krim-Kongo-Fieber (engl. Crimean-Congo-Haemorrhagic-Fever, CCHF) wird vom Krim-Kongo-Fieber-Virus ausgelöst (CCHFV). Das RNA-Virus gehört aufgrund des Übertragungsweges zur Gruppe der Arboviren; taxonomisch zur Gattung Nairovirus aus der Familie der Bunyaviren. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichteErstmalig wurde das Virus 1956 in Zaire (ehem. Belgisch-Kongo) aus menschlichem Blut isoliert. Die Erkrankung "Hämorrhagisches Krim-Fieber" war schon länger bekannt. In den 1940er Jahren sind Erkrankungsfälle auf der Krim (Ukraine) dokumentiert, wahrscheinlich hat es in Zentralasien schon seit Jahrhunderten sporadische Krankheitsfälle gegeben. Aktuell wurde die Krankheit im Sommer 2006, als in der türkischen Provinz Corum (Schwarzmeerregion) mehrere Todesfälle aufgrund von Krim-Kongo-Fieber gemeldet wurden. Im Zeitraum April-Juni 2006 wurden einige dutzend Betroffene behandelt. Im Juni starben dort erneut 3 Personen innerhalb weniger Tage. VorkommenSüd-Ost-Europa, Asien, mittlerer Osten, mildere Verlaufsformen in Afrika ÜbertragungDas Virusreservoir sind grasfressende Haus- und Wildtiere (Kühe, Schafe, Ziegen, Hasen, Kamele). Die Übertragung erfolgt durch den Biss von Zecken, vor allem Hyalomma-Zecken, die in wärmeren Regionen südlich des Balkans vorkommen. Über 30 verschiedene Hyalomma-Arten sind als Überträger identifiziert. Zunächst nehmen die Zecken das Virus mit dem Blut infizierter Tiere auf, das Virus kann dann längere Zeit im Verdauungstrakt der Zecke überleben. Beißt die Zecke nun einen Menschen oder ein anderes empfängliches Säugetier, kann die Übertragung durch den Speichel der Zecke erfolgen. Eine Übertragung kann jedoch auch direkt durch den Kontakt mit Blut oder Fleisch erkrankter Tiere erfolgen. Von Mensch zu Mensch kann das Virus durch infizierten Urin, Kot oder Speichel erfolgen. Auch Tröpfcheninfektionen (Aerosole) sind möglich. Je schwerer die Erkrankung verläuft, desto mehr Viren werden vom Patienten ausgeschieden. Daher kommen auch nosokomiale Infektionen in nennenswertem Umfang vor. KlinikDie Inkubationszeit schwankt zwischen 3 - 12 Tagen. Die Symptome setzen plötzlich ein: Fieber, Schüttelfrost, Reizbarkeit, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Typisch ist eine Gesichtsrötung und ein Gesichtsödem, Bindehaut- und Rachenrötung. Bei einem Teil der Erkrankten stellt sich als Komplikation eine hämorrhagische Verlaufsform ein: Darmblutungen, Bluterbrechen (Hämatemesis), Hautblutungen, hämorrhagische Diathese. Die Letalität (Sterblichkeit) ist abhängig vom Virusstamm und beträgt zwischen zwei und 50 Prozent. Man schätzt, dass in den Staaten der ehemaligen UdSSR etwa jeder fünfte Fall mit hämorrhagischen Symptomen verläuft. Die Krankheit kann wohl auch symptomlos (inapparent) verlaufen. TherapieEine Impfung ist nicht bekannt, eine antivirale Therapie mit Ribavirin ist möglich, ihre Wirksamkeit jedoch noch nicht abschließend zu beurteilen. Der Erregernachweis ist mittels Virusisolierung in der Zellkultur möglich. VorbeugungIn Endemiegebieten ist Zeckenschutz angezeigt (Repellentien, geschlossene helle Kleidung, regelmäßige Selbstuntersuchung nach Zecken). Der Kontakt mit infizierten Personen sollte gemieden werden. Nach § 6 IfSG sind der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an virusbedingtem hämorrhagischen Fieber meldepflichtig.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Krim-Kongo-Fieber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |