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Blutagar



   

Blutagar dient in der Mikrobiologie als Nährboden für Mikroorganismen, die Bestandteile des Blutes von Säugetieren für das Wachstum benötigen.

Der Nährboden besteht zu 5 bis 10 % aus defibriniertem menschlichem oder tierischem Blut (z.B. Pferde- oder Schweineblut) und ermöglicht den Nachweis bestimmter Erregerklassen und die Beurteilung hämolysierender Eigenschaften der angezüchteten Bakterien (z. B. Streptokokken).

  • α-Hämolyse (Vergrünung): Die Bakterien produzieren keine Hämolysine, sie rufen auf Blutagar eine grünliche Zone hervor, die nicht auf eine echte Hämolyse sondern auf eine Entfärbung und einen Kaliumverlust der roten Blutkörperchen zurückzuführen ist. Die Reduktion des Hämoglobins zu Biliverdin verursacht die grüne Färbung. Es finden sich noch intakte Erythrozyten.
  • β-Hämolyse: Die Bakterien produzieren Streptolysin O oder S und sind von einer klaren Hämolysezone umgeben. Das Hämoglobin wird vollständig abgebaut, es handelt sich hierbei um eine echte Hämolyse.In diesem Bereich sind alle Erythrozyten vollständig hämolysiert.
  • γ-Hämolyse: Diese Bakterien zeigen keinerlei Hämolyserverhalten.


Der Kochblutagar (auch: Schokoladenagar) ist eine Variante des Blutagars, bei dem durch kurzzeitiges Erhitzen des Agars auf 80 °C eine Lyse der Erythrozyten erreicht wird. Durch die Lyse werden Hämin („Faktor X“) und NAD („Faktor Y“) in den Agar freigesetzt und können dort von Bakterien verstoffwechselt werden, die selbst nicht hämolysierend sind (z. B. Haemophilus influenzae). Kochblutplatten werden manchmal bei erhöhter CO2-Spannung bebrütet, besonders capnophile Keime, wie sämtliche Neisseria, vermehren sich so wesentlich besser.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Blutagar aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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