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KnochenzementKnochenzement ist im Prinzip ein Zweikomponentenkleber, ein Gemisch aus Binder und Härter, wie er auch in vielen technischen Bereichen Einsatz findet. Chemisch handelt es sich um ein polymeres Methyl- Methacrylat (PMMA), das bei der Reaktion entsteht. Oft wird dem Knochenzement noch Gentamycin zugesetzt, um eventuellen Infektionen vorzubeugen. Weiteres empfehlenswertes FachwissenKnochenzement wird beim Einsetzen von Endoprothesen verwendet, um eine möglichst hohe Primärstabilität zwischen Prothesenoberfläche und dem Knochen zu schaffen. Das Problem liegt in der Reaktionswärme. Das Gemisch härtet, je nach Einstellung, in etwa 10 min aus. Es erwärmt sich dabei auf bis zu 70 Grad. Das kann das umgebende Gewebe schädigen, der Körper beginnt, dieses geschädigte Gewebe abzubauen, die Lockerung der Prothese könnte die Folge sein. Abhilfe schafft hier ein möglichst exaktes operatives Vorgehen, um nur sehr dünne Schichten des Zementes verwenden zu müssen so dass es zu einer geringeren Wärmeentwicklung kommt. Der Vorteil bei der Verwendung von Knochenzement in der Prothesenchirurgie liegt in der schnellen Remobilisation der Patienten; die eingesetzte Endoprothese ist kurz nach der Operation voll belastbar. Der Nachteil besteht darin, dass bei einem Wechsel des Implantats sich die Entfernung des Knochenzements schwierig gestalten kann. Eine neuere Anwendung des Knochenzementes ist die Stabilisation gebrochener Wirbel bei der Osteoporose oder bei Metastasierungen bösartiger Erkrankungen. Dies wird Vertebroplastie genannt. Unter Bildwandlerkontrolle wird eine Portion dünnflüssigen Zementes in den oder die zusammengesackten Wirbel injiziert. Dies richtet die Wirbel wieder auf, die Schmerzen werden gelindert. Die bisherigen Erfahrungen (2005) sind gut. Anästhesiologische AspekteAus anästhesiologischer Sicht ist zu bemerken, dass beim Einbringen des Knochenzementes ein Blutdruckabfall und ein Sauerstoff-Sättigungsabfall auftreten kann. Es gibt verschiedene Theorien, wodurch diese Phänomene zustandekommen. Eine direkte vasodilatierende (gefäßerweiternde) Wirkung des Zementes wird diskutiert. Der Abfall der Sauerstoffsättigung kann durch Mikroembolien erklärt werden, könnte aber auch Folge einer Umverteilung der Lungendurchblutung sein, die das Shuntvolumen erhöht, also den Anteil des Blutes, der ohne Kontakt zu Sauerstoff die Lunge wieder verlässt.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Knochenzement aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |