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KnochendichtemessungAls Knochendichtemessung, auch Osteodensitometrie, werden medizinisch-technische Verfahren bezeichnet, die zur Bestimmung der Dichte, bzw. des Kalksalzgehaltes des Knochens dienen. Menschen mit vermindertem Kalksalzgehalt tragen ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Betroffen sind vor allem Frauen in der Menopause, Männer über 50 Jahre, Raucher, Alkoholiker und Menschen mit Mangelernährung bzw. Vitaminmangel. Auch bestimmte Erkrankungen wie die Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), oder Medikamente wie Kortikoide begünstigen den Substanzverlust der Knochen. Häufigstes Anwendungsgebiet der Knochendichtemessung am Menschen ist damit die Osteoporose-Diagnostik[1][2][3][4] und die damit einhergehende Bestimmung des Frakturrisikos[5][6]. Die verschiedenen Methoden und Geräte sind nicht untereinander vergleichbar. Darum sollte im Befund keine absolute Dichte (außer in der qCT oder pQCT) oder Flächendichte angegeben werden, sondern die Abweichungen vom Normalen in Vielfachen einer Standardabweichung (als sogenannter T-Wert,engl. t-score, dimensionslose Größe). Nach der gültigen Definition der WHO liegt eine Osteoporose vor, wenn der Messwert der Knochendichtemessung mindestens 2,5 Standardabweichungen unter dem Durchschnitt der geschlechtsgleichen 30jährigen Gesunden (peak bone mass) liegt, d.h. ein T-Wert ≤ -2,5 vorliegt. Zwischen -1 und -2,5 Standardabweichungen wird von einer Osteopenie gesprochen. Dieser Bezug auf die peak bone mass bringt das Problem mit sich, dass mit zunehmendem Lebensalter immer größere Bevölkerungsanteile als "krank" anzusehen wären; bei den 70-jährigen Frauen fast 50 %. Deshalb wird zusätzlich ein Wert angegeben, der sich auf gesunde Männer bzw. Frauen gleichen Alters bezieht, der Z-Wert. Ein normaler Z-Wert (> -1) zeigt an, dass die Knochendichte alterstypisch ist. Alter ist keine Krankheit und auch nicht behandelbar; und im Falle von sehr alten Menschen ist auch die erhöhte Frakturgefahr alterstypisch. Osteologen raten deshalb bei niedrigem T-, aber normalem Z-Wert von medikamentösen Therapien (Hormone, Kalzium, Bisphosphonate u.a.) ab und empfehlen vorbeugende Maßnahmen wie Gymnastik, Verzicht auf Sedativa, Abbau von häuslichen Stolperfallen, geeignete Sehhilfen und Gehstützen. In Deutschland sind etwa 800 Messplätze in Arztpraxen und Krankenhäusern verfügbar. Es ist umstritten, ob gleichgute Voraussagen der Frakturgefahr auch ohne apparative Messung, nur aufgrund anamnestischer Informationen möglich sind. In der Vergangenheit vor dem Jahre 2000 wurden von Ärzten (nach Angaben der Gesaetzlichen Krankenkassen) sehr viele Knochendichtemessungen ohne klaren Nutzen angefertigt und abgerechnet. Die Kosten der Untersuchung werden darum wegen einer Neuregelung seit dem 01.04.2000 nur noch von der Gesetzlichen Krankenversicherung getragen, wenn der Patient/die Patientin bereits eine Fraktur - ohne äußeren Anlass - und bei hochgradigem Verdacht auf eine Osteoporose (= verminderter Kalksalzgehalt) erlitten hat (EBM-ZIffer 34600 seit dem 01.04.2005). Privatpatienten und Selbstzahler zahlen nach der GOÄ (Amtliche Gebührenordnung für Ärzte) 31,48 Euro. Dieser Betrag ist seit 1996 im Westteil Deutschlands konstant geblieben, in den neuen Bundesländern durch GebührenanpassungsVerordnungen (GbAV) des Bundes erst zum 01.01.2007 dem Westniveau angeglichen worden. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
MeßverfahrenDie gebräuchlichen Verfahren zur Osteodensitometrie nutzen die dichteabhängige Schwächung von Röntgenstrahlen. Es gibt dedizierte Geräte, die entweder radioaktive Quellen oder Röntgenröhren einsetzen, oder die Untersuchung wird an Computertomographen ausgeführt. Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA/DEXA)Während bei herkömmlichen digitalen Röntgenverfahren lediglich eine Röntgenquelle eingesetzt wird, setzt das Dual-Röntgen-Absorptiometrie Verfahren (engl. Dual-Energy X-ray Absorptiometry, DXA/DEXA) Verfahren gleichzeitig zwei energetisch leicht unterschiedliche Röntgenquellen ein. Materialien mit unterschiedlicher Dichte zeigen abhängig von der Energie der Röntgenstrahlung unterschiedliche Schwächungscharakteristiken. Für jeden Messpunkt im Röntgenbild existieren also beim DXA/DEXA-Verfahren zwei Schwächungswerte für die zwei eingesetzten Röntgenenergien. Dementsprechend können im Vergleich zum herkömmlichen Röntgenverfahren nicht nur die allgemeine Schwächung durch den gesamten Körper gemessen sondern auch verschiedene Materialien genauer unterschieden werden[7]. Wichtig hierfür ist ein möglichst großer Unterschied der jeweiligen Dichte. Beim Einsatz am Menschen werden dabei drei Gewebearten unterschieden: Knochen-, Muskel- und Fettgewebe. Es stehen jedoch nur zwei Messwerte zur Verfügung. Um zwischen diesen zu unterscheiden, müssen zusätzliche Annahmen getroffen werden, die je nach Anwendungsgebiet zu mehr oder weniger großen Messfehlern führen[8]. Das DXA/DEXA-Verfahren eignet sich beispielsweise zur Bestimmung der Körperzusammensetzung aus Knochen-, Fett- und Muskelmasse. Sie liefert keine Information über die dreidimensionale Geometrie des Messobjektes und somit keine Dichtewerte im physikalischen Sinne (SI-Einheit der Dichte: kg/m³) sondern eine flächenprojizierte Masse (SI-Einheit: kg/m², auch als Flächendichte bezeichnet). Quantitative Computertomographie (QCT/pQCT)Die quantitative Computertomographie (QCT) sowie die periphere quantitative Computertomographie (pQCT), sind Spezialformen der Computertomographie, einem bildgebenden Verfahren auf Basis von Röntgenstrahlung. Bei herkömmlichen CT-Verfahren wird die exakte Dichte jedes einzelnen Volumenelements (sogenanntest Voxel) nur ungenau ermittelt, da hier der Schwerpunkt auf der Bildgebung, also beispielsweise auf der Unterscheidung und der Geometrie einzelner Organe, liegt. Im Gegensatz zur herkömmlichen CT bestimmt das QCT/pQCT Verfahren die absolute Dichte jedes Voxels sehr genau[9]. Um dies gewährleisten zu können, müssen bei der Realisierung eines solchen Messsystems Nichtlinearitäten und Drifts von Röntgen-Röhre und Röntgen-Detektoren während der Messung aufwändig kompensiert werden[7]. Während QCT Systeme in der Regel zur Messung des gesamten Körpers (Ganzkörperscanner) ausgelegt sind, beschränken sich die preisgünstigeren und kompakteren pQCT Systeme auf die Peripherie, also beispielsweise Arme, Beine oder auch Kopf.
Im Gegensatz zum DXA- bzw. DEXA-Verfahren (Dual-Energy X-ray Absorptiometry) welches eine flächenprojizierte Masse (kg/m²) misst, geben QCT/pQCT-Verfahren die physikalische Dichte (kg/m³) jedes Volumenelements (Voxel) an[10]. Die Meßwerte aus QCT/pQCT-Verfahren bilden relativ genau mechanische Parameter wie beispielsweise die Knochenfestigkeit oder Biegefestigkeit ab[11][12][13]. Zudem lässt sich beim QCT/pQCT Verfahren auch der Mineralgehalt der unterschiedlichen Knochenbestandteile wie Kortikalis (Knochenwand) und Spongiosa (schwammartige Struktur im Inneren des Knochens im gelenknahen Bereich, aufgebaut aus sog. Trabekeln) getrennt analysieren. Aufgrund der erhöhten Knochenstoffwechsel-Funktion im Bereich der Spongiosa sind krankhafte Veränderungen wie sie beispielsweise bei Osteoporose auftreten, früher und deutlicher zu erkennen als bei der im DXA/DEXA Verfahren effektiv durchgeführten Mittelung über den gesamten Knochenquerschnitt[2]. Die Zusammensetzung des Körpers (Muskel-, Fett- und Knochenmasse) kann hingegen nur lokal und nicht wie beim DXA/DEXA-Verfahren über den gesamten Körper hinweg bestimmt werden.
SonographieSpezielle Ultraschall-Geräte, welche Aufgrund der Laufzeiten und Reflexionen des Schalls in den Extremitäten auf die Knochendichte schließen sind ebenfalls verfügbar, ihr Einsatz für diesen Zweck ist jedoch umstritten. Literaturverweise
Kategorien: Bildgebendes Verfahren | Orthopädie | Medizinische Vorsorge |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Knochendichtemessung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |