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Kleiderlaus
Die Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus) auch Körperlaus (Pediculus humanus corporis) genannt, ist eine Unterart der Menschenlaus (Pediculus humanus) und gehört entsprechend zu den Läusen oder Tierläusen. Die andere Unterart ist die Kopflaus (Pediculus humanus capitis). Die Kleiderlaus ist etwa 4 mm groß und weißlich bis braun gefärbt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
TaxonomieBei diesen Läusen ist es noch nicht endgültig geklärt, ob es sich bei der Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus) bzw. Körperlaus (Pediculus humanus corporis) und der Kopflaus (Pediculus humanus capitis) um zwei Unterarten handelt oder um zwei verschiedene Arten. Dafür, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt, spricht, dass z.B. beide Läuse einen anderen Lebensraum bevölkern. Dagegen spricht, dass sie untereinander kreuzbar sind. GeschichteDie Kleiderlaus ist vermutlich aus der Kopflaus hervorgegangen - ihr geschichtliches Auftreten markiert in etwa den Zeitpunkt, ab dem Menschen regelmäßig Kleidung trugen. Bisherige Genanalysen deuteten auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin.[1] Ein Forscherteam um David Reed von der University of Florida in Gainsville, USA, hat mit molekularbiologischen Untersuchungen (Erbgut-Analysen) nunmehr herausgefunden, dass der Mensch schon vor etwa 5,5 Millionen Jahren von der Kopf- und Kleiderlaus befallen wurde, dem Zeitpunkt wo sich die Entwicklungslinien von Affe und Mensch trennten. [2] Die Kleiderlaus als ParasitDie Kleiderlaus ist ein Parasit des Menschen, wohnt bevorzugt zwischen den Haaren oder in der Bekleidung. Sie ist gut an Menschen angepasst und fühlt sich am wohlsten bei menschlicher Körpertemperatur. Die Stiche der Laus lösen eine meist kleine, juckende Schwellung aus. Das Weibchen kann bis zu 40 Tage alt werden, wobei sie pro Tag etwa 10 Eier legt. Die Entwicklung bis zum erwachsenen Tier dauert im günstigsten Fall 2 Wochen. Kleiderläuse sind sehr zäh und können bei 25°C bis zu 4 Tage ohne Futter überleben. Übertragen wird die Laus durch Körperkontakt oder gemeinsam genutztes Bettzeug und Bekleidung. Die wichtigste Methode zur Bekämpfung und Vermeidung eines Kleiderlausbefalls ist auf allgemeine Hygiene zu achten. Das bedeutet allgemeine Körperpflege und ein regelmäßiges Wechseln und Säubern der Kleidung, da mit dieser die Kleiderlaus übertragen wird. Die Kleiderlaus als KrankheitsüberträgerUnter schlechten hygienischen Bedingungen kann die Kleiderlaus an jedem Ort, besonders aber in den Tropen, sowohl das bakterielle Fleckfieber (Flecktyphus, Läusefieber) (Rickettsia prowazekii), wie auch das bakterielle Läuse-Rückfallfieber, (Erreger: verschiedene Borrelien u.a. Borrelia recurrentis), Tularämie ( Erreger: Bakterium Francisella tularensis) und das Wolhynische Fieber (Bartonella quintana) auf den Menschen übertragen. Die Übertragung erfolgt nicht durch den Stich selbst sondern durch Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion mit den Exkrementen der Laus oder durch zerdrückte Tiere, besonders wenn sie in die Bißwunde oder andere Hautwunden gelangen. In früheren Zeiten kam es zu regelrechten Epidemien dieser Krankheiten, vor allem in Gegenden mit mangelnder Hygiene und starken Läusebefall, heute sind sie vor allem in den kühleren Gebieten Afrikas, Südamerikas und Asiens verbreitet. Kennzeichnend für diese Krankheiten sind vor allem starke Fieberschübe. Eine Gruppe von Forschern an der Universität Marseille um Prof. Didier Raoult vertritt die Ansicht, dass bei Wirtswechsel auch die Kleiderlaus neben der Kopflaus und dem Menschenfloh (Pulex irritans) als Überträger der Pest (siehe dort!) in Frage kommt, da alle diese genannten Parasiten Pestbakterien aufnehmen können. Ein Kleiderlausbefall muss in Deutschland nach dem Bundesseuchengesetz beim Gesundheitsamt gemeldet werden. Einzelnachweise |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kleiderlaus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |