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Kisspeptin
Das Peptidhormon Kisspeptin ist das Produkt des KiSS1-Gens. Als Ligand bindet es an den G-Protein gekoppelten Rezeptor GPR54.[1] Ursprünglich wurde KiSS1 als Suppressorgen identifiziert; beim Menschen vermag es das Metastasieren von Hautkrebs und Brustkrebs zu unterdrücken. Die wichtige Rolle der Kisspeptin-GPR54-Signalübertragung für das Einsetzen der Gonadoliberin-Ausschüttung zu Beginn der Pubertät wurde erst in letzter Zeit erkannt und ist immer noch Gegenstand aktueller Forschung.[2][3] Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EntdeckungIm Jahre 1999 wurde der Rezeptor für Kisspeptin, GPR54, in Ratten gefunden und als G-Protein gekoppelter Rezeptor identifiziert.[4] Erst 2001 folgte die Entdeckung des passenden Liganden, dem Produkt des KiSS1-Gens. Dessen Funktion wurde zuerst für den Menschen als die eines Suppressorgenes für Metastasen beschrieben.[5] Nachfolgende Untersuchungen konnten zeigen, dass Loss-of-Function-Mutationen des GPR54-Gens beim Menschen ein Durchlaufen der Pubertät verhindern, indem sie eine hypogonadotrope Unterfunktion der Keimdrüsen (Hypogonadismus) bewirken. Daraus wurde gefolgert, dass zu Beginn der Pubertät die Kisspeptin-GPR54 Signaltransduktion für die Einleitung der Gonadotropinausschüttung (LH/FSH) erforderlich ist. KiSS1 und Kisspeptin wurden von ihren Entdeckern nach einem bekannten Schokoladenerzeugnis der Hershey Company in Hershey (Pennsylvania) benannt. Kisspeptin-NeuronenIn Mäusen wird Kisspeptin in Neuronen dieser Nuclei des Hypothalamus exprimiert (gebildet):
Kisspeptin Neuronen finden sich in Zellkörpern wie Arc und AVPV. Sie senden Ausläufer in die präoptische Region des Hypothalamus, wo Gonadoliberin-Zellkörper in großer Zahl vorkommen. Diese Verhältnisse legen die Vermutung nahe, dass Kisspeptinfasern in enger anatomischer Beziehung zu gonadoliberinbildenden (parvizellulären) Neuronen stehen. Tatsächlich scheint Kisspeptin über GPR54 auf Gonadoliberin-Neurone einzuwirken und so die Gonadoliberin-Ausschüttung zu stimulieren. Auch die Keimdrüsen schütten Steroide aus, die über Gonadoliberin den FSH- und LH-Spiegel regulieren. Daher muss Kisspeptin für die effektive Regulation von Gonadoliberin auf die im Blut vorhandenen Steroid-Hormone ansprechen. Somit sind mindestens zwei Regulationswege vorstellbar:
Durch gemeinsame Expression von KiSS1-mRNA mit Rezeptoren für Steroidhormone konnte gezeigt werden, dass steroide Geschlechtshormone in Mäusen beiderlei Geschlechts unmittelbar auf KiSS1-Neurone einwirken. Kisspeptin und PubertätFolgende experimentelle Ergebnisse deuten auf eine Beteiligung von Kisspeptin an der Pubertät:
Art der WirkungOffenbar aktiviert Kisspeptin die Gonadoliberin-Zellkörper durch unmittelbare Einwirkung:
Quellen
Kategorien: Peptidhormon | Entwicklungsbiologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kisspeptin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |