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Kinderhospiz



Ein Kinderhospiz ist ein Erholungsort für unheilbar und lebensverkürzend erkrankte Kinder und deren Eltern und Geschwister. Durch die häufig intensive Pflege des Kindes kommen im Alltag die Erholung der Eltern und die Zuwendung an die Geschwister zu kurz. In einem Kinderhospiz gibt es die Möglichkeit, dass sich die Eltern für eine begrenzte Zeit aus der Pflege herausnehmen können und von professionellen Pflegern ersetzt werden. Außerdem gibt es in den Kinderhospizen, wie in einem Erwachsenenhospiz auch, die Möglichkeit zur Sterbebegleitung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Idee des weltweit ersten Kinderhospizes entstand im Anfang der 1980er Jahre in Großbritannien. Auslöser war ein Mädchen namens Helen, die 1978 an einem Hirntumor erkrankte. Dieser konnte zwar erfolgreich entfernt werden, aber Helens Gehirn war schwerwiegend und irreparabel verletzt. Ihre Kontaktmöglichkeit mit der Umwelt war erheblich eingeschränkt, sie konnte weder sprechen noch sitzen, noch ihre Körperbewegungen koordinieren.

Schwester Frances Dominica, eine Nonne und Kinderkrankenschwester lernte Helen und ihre Familie im Krankenhaus kennen. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft und Schwester Frances besuchte Helen immer wieder während ihres langen Krankenhausaufenthaltes. Diese Beziehung setzte sich auch fort, nachdem Helen nach Hause zurückgekehrt war. Um die Eltern immer wieder zu entlasten, nahm Sr. Frances regelmäßig Helen zu sich ins Kloster.

Aus dieser Freundschaft mit Helen und ihrer Familie entwickelte sich „Helen-House“, da ihr klar wurde, dass andere Familien in gleicher Notlagen waren wie Helens Familie. Das „Helen House Hospice“ in Oxford nahm als weltweit erstes Kinderhospiz 1982 seine Arbeit auf.

In Olpe entstand 1998 unter der Trägerschaft der „Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH“ das erste Kinderhospiz in Deutschland.

Im Jahre 1990 gründeten sechs Familien den Deutschen Kinderhospizverein, der seitdem eine Reihe von ambulanten Einrichtungen schaffen konnte.

Der Bundesverband Kinderhospiz wurde 2002 als Dachverband der ambulanten und stationären Kinderhospize in Deutschland gegründet.

Liste der Einrichtungen in Deutschland

Stationäre Kinderhospize

In den Jahren 1998 bis 2007 entstanden:

  • Kinderhospiz Balthasar, Olpe (eröffnet: 1998)
  • Arche Noah, Gelsenkirchen (eröffnet: 2001)
  • Sonnenhof, Berlin-Pankow (eröffnet: 2002)
  • Kinderhospiz Bärenherz, Wiesbaden (eröffnet: 2002)
  • Kinder-Hospiz Sternenbrücke, Hamburg (eröffnet: 2003)
  • Kinderhospiz Löwenherz, Syke (eröffnet: 2003)
  • Kinderhospiz Regenbogenland, Düsseldorf (eröffnet: 2004)
  • Kinderhospiz Bärenherz, Leipzig
  • Kinderhospiz St. Nikolaus im Allgäu, Bad Grönenbach (eröffnet: 2007)

In Bau oder Planung befinden sich:

Ambulante Einrichtungen

  • Aachen (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Berlin (Björn-Schulz-Stiftung)
  • Bonn/Rhein-Sieg (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Bremen (Kinderhospiz Jona, Stiftung Friedehorst)
  • Cuxhaven (Kinderhospiz Cuxhaven e.V.)
  • Dresden (Sonnenstrahl und Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Erlangen
  • Flensburg (Katharinen Hospiz)
  • Freiburg (DRK, geplant)
  • Frankfurt (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Gießen (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Gröbenzell (La Luna e.V.)
  • Hagen (Caritas und Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Hannover (ASB und Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Kassel/Göttingen (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Karlsruhe (Diakonie und Caritas)
  • Kirchheim/ Teck (häuslicher Dienst der Kirchengemeinde und Malteser)
  • Köln (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Konstanz (Haus am Park)
  • Leipzig (Bärenherz)
  • Memmingen (Dienst des Kinderhospiz im Allgäu e.V.)
  • Minden-Lübbecke (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • München (AKM)
  • Nordhausen (Kinderhospiz Mitteldeutschland)
  • Ostalbkreis (Malteser)
  • Paderborn (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Recklinghausen (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Rems-Murr-Kreis (Stiftung Sternentraum, Backnang)
  • Schwerin (Rosenhospiz)
  • Siegen/Olpe (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Stuttgart (Hospiz Stuttgart)
  • Kreis Unna und Hamm (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Wegberg (Deutscher Kinderhospizverein e.V.)
  • Wiesbaden (Bärenherz)
  • Witten (Kinderhospiz Ruhrgebiet e.V.)

Literatur

  • Deutscher Kinderhospizverein e.V. (Hg.): Kinderhospizarbeit - Begleitung auf dem Lebensweg. Der Hospiz Verlag, Wuppertal 2006
  • Uwe Saegner: Papa, wo bist Du? Ein Kinderbuch zu Tod und Trauer für Kinder. [er Hospiz Verlag, Wuppertal 2005. ISBN 3-9810020-4-0
  • J.-C. Student, (Hg.): Im Himmel welken keine Blumen - Kinder begegnen dem Tod. 6. Auflage, Verlag Herder, Freiburg 2005
  • Petra Stuttkewitz: Gelebte Grenzen. Texte aus der Begleitung zweier Kinder in ihrer lebensverkürzenden Erkrankung. Der Hospiz Verlag, Wuppertal 2005. ISBN 3-9810020-3-2
  • Natali Metzger: "Dem Tag viel Leben geben. Das Kinderhospiz Löwenherz". Bethel-Verlag, Bielefeld 2007. ISBN 978-3-935972-15-4
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kinderhospiz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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