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Keilbein
Es gibt die Theorie, dass es ursprünglich Os sphecoidale (griechisch Wespe) genannt wurde und aufgrund eines Schreibfehlers zum Os sphenoidale (griechisch „Keil“) wurde. Das Keilbein sieht nämlich mit seinen Flügeln aus wie eine Wespe. Eine Keilform kann man diesem Knochen dagegen nur mit sehr viel Phantasie abgewinnen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EntwicklungsgeschichteEntwicklungsgeschichtlich entsteht das Keilbein aus zwei Knochen, dem vorderen und dem hinteren Keilbein (Präsphenoid und Basisphenoid). Beide Teile verschmelzen aber beim Menschen noch vor der Geburt. Bei vielen anderen Säugetieren lassen sich beide, durch eine Knorpelverbindung (Synchondrosis) verbundenen Anteile beim juvenilen Tier noch deutlich unterscheiden. Erst beim adulten Tier verschmelzen sie knöchern (Synostose). Beide Keilbeine ähneln in ihrem Aufbau noch einem Wirbel (insbesondere dem Atlas) und entstehen, im Gegensatz zu den meisten anderen Schädelknochen, aus einem knorpligen Vorläufer durch enchondrale Ossifikation. Beide besitzen einen Körper (Corpus), von dem zwei flügelartige Fortsätze (Alae) ausgehen. AußenreliefDer Flügel des vorderen Keilbeins (Ala parva oder Ala ossis prephenoidalis) ist beim Menschen relativ klein, bei den meisten übrigen Tieren weiter ausladend und einen großen Teil der hinteren Orbita bildend. Er wird vom Canalis opticus durchbohrt, der dem Durchtritt des Sehnervens (Nervus opticus) dient. Der Flügel des hinteren Keilbeins (Ala magna oder Ala ossis basisphenoidalis) ist dagegen beim Menschen relativ groß. An diesem Flügel liegt das Foramen ovale, dass dem Nervus mandibularis (einer der drei Hauptäste des 5. Hirnnervens) zum Austritt dient. Bei einigen Tieren ist das Foramen ovale ein Einschnitt (Incisura ovalis) eines größeren Lochs (Foramen lacerum) an der Schädelbasis. Zwischen beiden Keilbeinflügeln bleibt eine, bei Primaten relativ große, spaltförmige Öffnung, die Fissura orbitalis superior offen, bei den meisten übrigen Säugetieren einfach als Fissura orbitalis bezeichnet. Durch diese Öffnung gelangen einige Hirnnerven in die Augenhöhle (Nervus oculomotorius, Nervus abducens, Nervus trochlearis, Nervus ophthalmicus). Bei den Paarhufern verschmilzt die Fissura orbitalis mit dem Foramen rotundum zum Foramen orbitorotundum und dient auch dem Durchtritt des Nervus maxillaris. Vom Körper des hinteren Keilbeins entspringt nach rostroventral der Flügelfortsatz (Processus pterygoideus, vgl. Abb. rechts). Dieser begrenzt, zusammen mit dem Gaumenbein, die Choanen. Medial am Flügelfortsatz liegt bei den meisten Säugetieren (exklusive des Menschen) das kleine spangenförmige Flügelbein (Os pterygoideum). Der Ursprung des Flügelfortsatzes wird durch einen dünnen Kanal in Längsrichtung durchbohrt. Dieser Canalis pterygoideus dient zum Durchtritt des Nervus canalis pterygoidei (VIDI-Nerv) zur Fossa pterygopalatina (Flügel-Gaumen-Grube). Bei Hunden und Pferden ist der Flügelfortsatz noch durch einen größeren Längskanal gekennzeichnet. Dieser Canalis alaris dient der Passage der Arteria maxillaris. InnenreliefDie Flügel des hinteren Kelbeins (Ala magna bzw. Ala ossis basiphenoidalis) formen die mittlere Schädelgrube (Fossa cranii media), in der Mittel- und Zwischenhirn liegen. Der Körper des hinteren Keilbeins bildet schädelhöhlenseitig eine sattelförmige Struktur, die als Türkensattel (Sella turcica) bezeichnet wird. Dieser Türkensattel ist durch eine zentrale Grube gekennzeichnet, in der die Hypophyse liegt und die daher als Hypophysengrube (Fossa hypophysialis) bezeichnet wird. Die Grube wird von einer Abspaltung der Dura mater überzogen, das Diaphragma sellae, welches Hypophyse und Gehirn voneinander trennt und nur von deren Verbindung, dem Hypophysenstiel, durchbohrt wird. Vor dem Türkensattel liegt eine Rinne für die Kreuzung (Chiasma) des Sehnerven (Nervus opticus), die als Sulcus chiasmatis bezeichnet wird. KeilbeinhöhleDer Körper des vorderen Keilbeins ist beim Menschen und einigen Tierarten die Spongiosa (Diploë) durch eine Aussackung der Nasenhöhle ersetzt. Diese Nasennebenhöhle wird als Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) bezeichnet. Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Keilbein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |