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Katzenhaarallergie




Als Katzenhaarallergie bezeichnet man eine Überempfindlichkeit gegen ein Eiweiß aus dem Speichel von Katzen.

Inhaltsverzeichnis

Allergene

Nicht die Katzenhaare selbst sind allergen, sondern bestimmte Proteine, die den Katzenhaaren anhaften. Diese Katzenallergene stammen hauptsächlich aus dem Speichel und den Hautschuppen der Katze, d. h. auch haarlose Katzen produzieren und verbreiten Allergene. Die größten Mengen sind im Gesicht der Katze zu finden, aber durch die ständige intensive Fellpflege der Katze wird das Allergen mit der Bezeichnung Fel d 1 auf dem ganzen Katzenkörper verteilt.

Fel d 1 ist sehr klein und leicht (Partikelgröße 2-10µm[1]) und hat deswegen die Eigenschaft, sehr lange schwebfähig zu bleiben. Es setzt sich gut in Polstermöbeln, Wänden und Kleidung fest, sodass die Allergene sich nicht nur in Haushalten mit Katzen, sondern in geringer Menge auch an öffentlichen Orten wie Schulen, Büros und Bussen nachweisen lassen. Das Katzenallergen konnte auch an Orten nachgewiesen werden, an denen sich wahrscheinlich noch nie eine Katze aufgehalten hat (z.B. im Inlandeis in Grönland).

Fel d 1 ist das Hauptallergen der Katze, es wird von mehr als 90% aller Katzenallergiker erkannt und bindet auch die meisten gebildeten IgE-Antikörper.

Dass nicht jeder, der unter einer Katzenhaarallergie leidet, gleich auf verschiedene Katzen reagiert, hängt mit der Produktion von Fel d 1 zusammen, da Katzen abhängig von Alter, Rasse und Geschlecht verschiedene Mengen der Substanz abgeben.

Weitere Katzenallergene:

Fel d 2 (Serumalbumin)

Fel d 3 (Cystatin)

Fel d 4 (ein Lipocalin)

Fel d 5 (Katzen-IgA-Antikörper)

Fel d 6 (Katzen-IgM-Antikörper)

Fel d 7 (Katzen-IgG-Antikörper)

Symptome

  • allergischer Schnupfen
  • Niesen
  • Nesselsucht = stark juckender Hautausschlag mit Quaddelbildung
  • gerötete Augen
  • Anschwellen und starkes Jucken von Kratzverletzungen

Falls die Katzenhaarallergie ignoriert wird, besteht die Gefahr eines allergischen Asthmas. Man geht davon aus, dass es bei jedem dritten unbehandelten Allergiker im Lauf der Zeit zu einem sog. "Etagenwechsel" kommt, bei dem zuerst eine Überempfindlichkeit der Bronchialschleimhaut einstellt die in ein allergisches Asthma einmünden kann.

Therapie

Wie bei jeder Allergie wird man auch bei der Katzenhaarallergie zuerst daran denken, den Kontakt zum Allergen möglichst zu vermeiden. Das Hauptallergen Fel d 1 ist allerdings in geringen Mengen buchstäblich überall zu finden, so dass das die vollständige Vermeidung des Kontakts zum Hauptallergen praktisch kaum möglich ist. Die Beschwerden des Allergikers können - bei entsprechend starker Ausprägung der Allergie - auch an Orten auftreten, an denen keine Katze vorhanden ist.

Die einzige kausal wirkende Therapie der Katzenhaarallergie ist die Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie, SIT), bei der man versucht, den Körper langsam an immer höhere standardisierte Konzentrationen des Allergens zu gewöhnen. Krankenkassen übernehmen die Hyposensibilisierung gegen Katzenallergene jedoch normalerweise nicht, außerdem führen viele Ärzte eine Hyposensibilisierung aufgrund möglicher Komplikationen nicht durch. Da eine Hyposensibilisierung eine langfristige Therapie ist (Dauer etwa drei Jahre) und zu Zeiten geringerer Allergenbelastung durchgeführt werden sollte, ist die Therapie mindestens bei Katzenbesitzern fraglich.


Leben mit der Katze

Im Falle einer ausgeprägten Katzenallergie wird dringend geraten, die Katze aus der Umgebung, also der Wohnung des Allergikers, zu entfernen.

Da viele Katzenliebhaber sich allerdings nicht von ihren Stubentigern trennen wollen, wird versucht, die Konzentration von Fel d 1 in der Wohnung des Allergikers zu mindern. Da sich das Allergen in Vorhängen, Polstern und Teppichen ansammelt, sollten diese öfters gesäubert oder völlig entfernt werden. Allerdings gibt es Hinweise darauf, daß häufiges Staubsaugen eher kontraproduktiv wirkt. Die winzigen Allergene werden aufgewirbelt und können so die Schleimhäute des Allergikers besonders stark irritieren. Eine Hauskatze sollte sich nicht im Schlafzimmer oder im Bett des Allergikers aufhalten. Auch getragene Kleidung sollte nicht dort abgelegt werden, um zumindest ein schnupfen- und niesfreies Schlafen zu ermöglichen. Medikamente gegen Heuschnupfen sind ebenfalls ein gutes Mittel, um die Symptome einer Katzenallergie zu mildern, allerdings beheben sie nicht deren Ursache. Es sollte auch versucht werden, nicht allzu kämpferisch veranlagte Katzen regelmäßig zu Shampoonieren und Abzuduschen, um das Allergen möglichst aus dem Fell zu entfernen.

In einigen Fällen vermindern sich nach wenigen Wochen die Symptome von Katzenallergikern (vermutlich durch Gewöhnung) von alleine.

Quellen

  1. Quarks & Co vom 13.04.2004 - Immer dieser Staub

Siehe auch

Hypoallergene Katze

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Katzenhaarallergie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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