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Karl Theodor Ernst von Siebold



  Karl Theodor Ernst von Siebold (* 16. Februar 1804 in Würzburg; † 7. April 1885 in München) war ein deutscher Arzt und Zoologe.

Leben

Siebold stammt aus einer Würzburger Ärztefamilie. Sein Vater Adam Elias von Siebold war Professor der Geburtshilfe an der Universität Würzburg, später in Berlin. Von 1823 bis 1828 studierte er Medizin in Berlin und Göttingen. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der Metamorphose der Salamander. 1831 wurde er Kreisphysikus in Heilsberg (heute Lidzmark (Ostpreußen)); 1834 Kreisphysikus in Königsberg und Direktor der Hebammenschule in Danzig.

1840 erhielt er einen Ruf als Professor für Zoologie, vergleichende Anatomie und Veterinärwissenschaft an die Universität Erlangen. 1845 wechselte er auf den Lehrstuhl für Zoologie und Physiologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 1850 als Physiologie-Professor an die Universität Breslau. 1853 wurde er Ordinarius für vergleichende Anatomie und Zoologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Er war verheiratet mit Fanny Noeldechen; aus der Ehe ging die Tochter Antonie hervor. Er war der Cousin des Botanikers Philipp Franz von Siebold.

Wissenschaftliche Arbeit

Neben seiner universitären Tätigkeit war Siebold auch Leiter der zoologisch-anatomischen Sammlungen in München, der heutigen Zoologischen Staatssamlung München (ZSM). In seiner zoologischen Forschung beschäftigte sich Siebold vor allem mit den heimischen Süßwasserfischen. So hat Siebold den Streber (Zingel streber), einen strömungsliebenden Donaubarsch, in seinem Buch „Süßwasserfische Mitteleuropas“ 1863 wissenschaftlich beschrieben. Für die Arbeit an seinem Buch legte Siebold eine umfangreiche Sammlung heimischer Fische an. Unter seiner Leitung entwickelten sich die zoologisch-anatomischen Sammlungen von einem „Naturalienkabinett“ hin zu einer wissenschaftliche Forschungssammlung. Durch seine eigene Forschungsarbeit wurde vor allem die Fischsammlung substanziell vergrößert. Neben einer umfangreichen Sammlung an Fischskeletten baute Siebold eine Sammlung anatomischer Fischpräparate auf, die er für seine Universitätsvorlesungen nutzte.

Ebenfalls unter Siebolds Leitung wurde die vergleichende anatomische Sammlung des Anatomischen Institutes in München, die im Institut für Physiologie untergebracht war, in das Wilhelminum überführt, und mit den zoologischen Sammlungen der ZSM zusammengelegt. Ein Teil dieser vereinten Sammlungen waren der Öffentlichkeit in dem Naturalienkabinett im alten Wilhelminum in der Neuhauser Straße in München zugänglich, das ebenfalls von Siebold geleitet wurde.

Siebold war verdient um die Systematik und vergleichende Anatomie der Wirbellosen. Er erkannte die Protozoen als eigenständige Gruppe.

 
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