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Körperkontakt
Körperkontakt bezeichnet die aktive oder passive Berührung des eigenen oder fremden Körpers. Die Intensität reicht dabei von der sanften Berührung mit den Fingerspitzen, über den Kontakt mit Lippen oder Händen usw., bis zum Schlag mit der Faust. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Körperkontakt und kindliche EntwicklungExperten sind sich darüber einig, dass der intensive und regelmäßige Körperkontakt die Entwicklung des Kindes und die Eltern-Kind-Bindung positiv beeinflusst. Getragene Kinder weinen weniger und sind in der Regel zufriedener als Kinder, die nicht in den Genuss von so viel körperlicher Nähe kommen (Quelle: Der Einfluss des Tragens auf das Schreiverhalten des Säuglings von Dr. Urs A. Hunziker, Kinderspital Zürich, nach einer prospektiven kontrollierten Studie in zwei geburtshilflichen Abteilungen in Montreal (Kanada) von insgesamt 117 Müttern). Ein neugeborenes Kind wird bereits kurz nach dem Geburtsvorgang auf den Bauch der Mutter gelegt und beruhigt sich dadurch schnell. Es fühlt sich während des ersten Lebensjahres noch mit der Mutter verschmolzen. Beim Stillen entsteht ein für die Entwicklungspsychologie des Kindes wichtiger Körperkontakt zur Mutter. Erst ab etwa drei Jahren ist das Kind in der Lage, sich als ein unabhängig von der Mutter existierendes Wesen wahrzunehmen. Immer gibt der Körperkontakt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und das Vertrauen auf die Zuverlässigkeit und Liebe seiner Betreuungspersonen. Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang auch von der Entstehung des Urvertrauens. Die Pädagogin und Therapeutin Marion Esser schreibt dazu in ihrem 1995 erschienen Buch Beweg-Gründe: "Um nach der Geburt ein einheitliches Körper-Ich entwickeln zu können, ist der Säugling auf einen intensiven Kontakt mit der Mutter oder einer entsprechenden Bezugsperson angewiesen. Es benötigt einen tonischen Körperdialog, ein erneutes Verschmelzen mit dem Körper eines Erwachsenen im Wechsel mit motorischen und taktilen Erfahrungen, befriedigende und lustvolle körperliche Beziehungen, um die langsame Auflösung des direkten Körperkontaktes meistern zu können. An seine Stelle tritt symbolischer Ersatz: Blicke, Gesten, Stimme und schließlich die Sprache als abstrakteste Kommunikationsform " (Esser 1995, S. 23). KommunikationsinstrumentDer interpersonelle positiv erfolgte Körperkontakt dient hauptsächlich der Sympathiebekundung (körperliche Intimität). Es handelt sich um ein Mittel der nonverbalen Kommunikation. Erwünschter Körperkontakt aus emotionalen Gründen ist oft von Blickkontakt begleitet. Beim Körperkontakt werden der Körpergeruch oder die Parfümierung, sowie die Pheromone des anderen deutlich wahrgenommen, was für die weitere Kommunikationsbereitschaft entscheidend sein kann. GrußkontaktBei Grußhandlungen findet sehr oft ein Körperkontakt statt. Hier sind beispielhaft das Händeschütteln, das Schulterklopfen, die Umarmung und der Hongi zu nennen. Körperkontakte zu Fremden ohne Grußcharakter, der im westlichen Kulturkreis als unangenehm empfunden wird, sind zum Beispiel das Gedrängel oder unübliche Berührungen wie etwa der Chikan. Krankheitsübertragung durch KörperkontaktZwischen dem frühen 16. und den ersten Drittel des 19. Jahrhunderts war eine herrschende medizinische Theorie der Krankheitsübertragung die einer Übertragung durch Berührung. Erst mit der europäischen Choleraepidemie der frühen 1830er Jahre wurde diese „Kontagionstheorie“ widerlegt; und erst gegen Ende des Jahrhunderts durch die Theorie der Infektion erfolgreich ersetzt. Siehe auchZum Körperkontakt im sportlichen Bereich:
und zum Körperkontakt in der Medizin
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Körperkontakt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |