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Julius Moses (Arzt und Politiker)
Weiteres empfehlenswertes FachwissenBiographieGeboren wurde er als Sohn eines jüdischen Handwerkers und in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Vier seiner acht Geschwister starben jung. Nach dem Abitur 1888 Studium der Medizin in Greifswald, wo er 1892 promovierte. 1893 Eröffnung einer Privatpraxis in Berlin-Nord. 1895 hielt er seine erste politische Rede bei der Märzfeier des Deutsch-Freisinnigen Arbeitervereines und forderte dort ein Denkmal für die Gefallenen von 1848. 1896 Heirat und Geburt von drei Kindern 1902 Beginn seiner „Jüdische Epoche.“ 1902 bis 1910 Herausgabe des wöchentlich in Berlin erscheinenden Generalanzeigers für die gesamten Interessen des Judentums mit einer Auflagenstärke von 25000, 1910 Herausgabe des Hausarztes, dem Organ des Verbandes der Hausarztvereine in Berlin. 1933 Verbleib in Berlin, obwohl er als Jude und Sozialdemokrat doppelt gefährdet war. 1942 Deportation nach Theresienstadt. Dort erlag er am 24. September den Belastungen des Lebens im Konzentrationslager. Politischer Werdegang1912 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei. Einsatz zur Verbreitung von sexualhygienischen Kenntnissen und Verhütungsmaßnahmen ein. Mit seinem propagierten „Gebärstreik“ machte er sich in konservativen Kreisen äußerst unbeliebt wegen demographischer Ziele der Militaristen, die sich eine militärische Überlegenheit Deutschlands durch hohe Geburtenziffern wünschten. 1913 Teilnahme an der Gründung des Sozialdemokratischen Ärzte-Vereins. 1920 bis 1932 Mitglied des Reichstages. Er gehörte zuerst dem Vorstand der USPD an. Seit 1922 im Parteivorstand der SPD. 1924 bis 1933 Herausgabe des Kassenarztes. Hier Engagement für eine „Reform der gesamten Gesundheitspflege im radikalsozialen Sinn“ (Nadav). Forderung besserer soziale Bedingungen für die Arbeiterklasse. Er wehrte sich gegen den §218, gegen Frauenarbeit während der Schwangerschaft und gegen die herrschende Wohnungsnot. 1928 Publikation zahlreicher Artikel in sozialdemokratischen Zeitschriften über bekanntgewordene Menschenversuche. 1930 Maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung von Richtlinien für neuartige Heilbehandlung und für die Vornahme wissenschaftlicher Versuche am Menschen. Frühzeitiger Warner vor den Plänen Adolf Hitlers und dessen Anschauungen über die ärztlichen Aufgaben. Literatur
Kategorien: Mediziner (19. Jahrhundert) | Mediziner (20. Jahrhundert) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Julius_Moses_(Arzt_und_Politiker) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |