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Johannes Gigas (Kartograph)



  Johannes Gigas (eigentlich Riese; * 1582 in Lügde im Fürstbistum Paderborn; † 1637 in Münster/Westfalen) war ein deutscher Kartograph, Mediziner, Mathematiker und Physiker.

Leben

Gigas absolvierte sein erstes Studium von 1597 bis 1600 an der Universität Helmstedt, weitere Studien folgten in Wittenberg und Basel. Am 25. September 1603 heiratet er Maria von Dorsten im Alter von 21 Jahren. Am 25. September 1603 wurde ihm Basel sein Doktortitel in Medizin verliehen, seine Dissertation befasste sich mit der Ruhr. 1607 wurde er Professor der Mathematik und Medizin an der Hohen Schule zu Burgsteinfurt, wo er auch Vorlesungen über Physik hielt. Daneben war er an der Universitätsapotheke tätig, schied jedoch 1614, möglicherweise aus finanziellen Gründen, aus dem Amt. Gigas siedelte nach Münster über, wo er zum Katholizismus konvertierte und Leibarzt des Bischofs wurde; er behandelte zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, darunter auch den Heerführer der Katholischen Liga und späteren Nachfolger Wallensteins Tilly.

Sein erster Kalender wurde im Jahre 1610 herausgegeben. Er entwickelte eine Methode zur Landvermessung und stellte als erster maßstabsgetreue Karten her. Sein Handbuch der Weltkugel "Enchidrion Sphaericum" wurde im Jahre 1615 in Hanau herausgegeben. Seit 1616 brachte er in rascher Folge Karten einzelner west­fälischer Territorien heraus, die in ihrer sauberen Zeich­nung teils auf eigenen Messungen beruhten und durch ihre künstlerische Aufmachung bestachen. Sein Kölner Atlas Prodromus Geographicus enthält neun Karten und wurde 1620 herausgegeben. Gigas schwebte als Endziel seiner Arbeit ein Weltatlas vor – ein utopischer Plan, der die Kräfte eines einzelnen weit überstieg. Weil er dies einsah, verlor er bald die Lust an der kartographischen Arbeit. Die ärztliche Praxis und das Kalendermachen füllten den Rest seines Le­bens aus. Johannes Gigas starb 1637 in Münster.

 
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