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Johann Künzle



Johann Künzle (* 3. September 1857 in St. Gallen; † 9. Januar 1945 in Zizers) war ein Schweizer, katholischer Pfarrer, Publizist und ein Wegbereiter der modernen Phytotherapie. Er ist neben Sebastian Kneipp der wohl bekannteste Kräuterpfarrer und ein Förderer der Alternativmedizin sowie der Pflanzenheilkunde.

Leben

Nach der Schulzeit in St. Gallen und im Kloster Einsiedeln studierte Johann Künzle Theologie und Philosophie an der Universität Leuven (Belgien) und erhielt die Priesterweihe am Priesterseminar St.Georgen (St.Gallen). Anschließend war er in verschiedenen Gemeinden der Ostschweiz als Pfarrer tätig. In den Zeiten des Kulturkampfes 1884 engagiert sich Künzle gegen die Aufhebung katholischer Schulen und Institutionen in der Schweiz und in Vorarlberg.

Er war Herausgeber der beliebten Volkskalender, der Monatszeitschrift "Salvia" (für "giftfreie Kräuterheilkunde"), verfasste das "Grosse Kräuterheilbuch" und viele weitere Publikationen. Auch zog er einen Kräuterhandel auf und hielt Vorträge zur Anwendung der stark umstrittenen Phytomedizin. Im Jahre 1913 förderte er in Wangs (bei Bad Ragaz) den Kur-Tourismus und gründete einen Kräutermarkt. Da es seinen Bemühungen zugeschrieben wurde, dass 1918, als die Spanische Grippe weltweit wütete, keine einzige Person der Gemeinde starb, wurde ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen.

Aufgrund seiner zweifelhaften medizinischen Ansichten z. B. in Bezug auf die Heilung der Zuckerkrankheit wurde er durch seinen Bischof 1920 nach Zizers (Graubünden) zwangsversetzt.

Dort wirkte er bis an sein Lebensende erfolgreich als Unternehmer und Publizist - immer jedoch im Dienste der katholischen Kirche stehend. Das Buch "Chrut und Uchrut" wurde millionenfach in mehrere Sprachen übersetzt und zählt heute noch für seine Anhänger zu den Standardwerken der Phytomedizin.

Werke

  1. "Der junge Botanist", Wangs 1914
  2. "Chrut und Uchrut", Verlag J.Künzle Wangs 1915
  3. "Pfarrer Künzle's Volkskalender", Olten und Konstanz 1937
  4. "Das grosse Kräuterheilbuch", Olten/Freiburg i.Br. 1945/1967, ISBN 3-530-49205-1
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johann_Künzle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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