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Johann Gottlieb Gleditsch (Botaniker)



  Johann Gottlieb Gleditsch (* 5. Februar 1714 in Leipzig; † 5. Oktober 1786 in Berlin) war ein deutscher Botaniker und Arzt. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Gled.“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gleditsch studierte von 1728 bis 1735 Philosophie und Medizin an der Universität Leipzig, wo er 1732 zum Dr. phil. promoviert wurde. Lehrer im Fach Botanik war vor allem bei Johann Ernst Hebenstreit, den er von 1731 bis 1735 als Aufseher des Boseschen- und akademisch-botanischen Gartens vertrat. Danach übernahm Gleditsch eine ärztliche Praxis in Annaberg.

1735 erhielt er eine Anstellung am Collegium medico-chirurgicum Berlin und wurde 1740 Kreisphysikus in Lebus. 1742 Promotion zum Dr. med. an der Universität Frankfurt (Oder). Dort hielt er auch Vorlesungen über Physiologie und medizinische Botanik.

1744 wird Gleditsch ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften. 1746 zweiter Professor (für Anatomie und Botanik und Materia medica) am Collegium medico-chirurgicum und Direktor des Botanischen Gartens Berlin, wo er Versuche zur Sexualität der Pflanzen, die Rolle der Insekten bei der Bestäubung und über den Einfluss von Klimafaktoren auf Pflanzen anstellte.

Ab 1786 hielt er auch Vorlesungen zur Forstwissenschaft an der neu gegründeten Forstlehranstalt. 1780 wurde Gleditsch Mitglied der Hofapothekerkommission in Berlin.

Gleditsch erwarb sich große Verdienste als Lehrer und zählt zu den ersten, die dem Forstwesen eine naturwissenschaftliche Grundlage gegeben haben.

 

Die botanische Zeitschrift „Gleditschia“, die in Berlin erscheint, trägt seinen Namen – wie auch die „Gleditschstraße“ in Berlin-Schöneberg.

Ehrentaxa

Nach Gleditsch ist die Gattung der Gleditschien (Gleditsia) L. benannt, die zur Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae) gehört.

Schriften (Auswahl)

  • Methodus fungorum exhibens genera, species et varietates cum charactere, differentia specifica, synonomis, solo, loco et observationibus, 1753 – mit aufschlussreichen Darstellungen verschiedener Pilze
  • Betrachtung über die Beschaffenheit des Bienenstandes in der Mark Brandenburg. Nebst einem Verzeichnisse von Gewächsen aus welchem die Bienen ihren Stoff zum Honig und Wachse einsammeln, Riga [u.a.] 1769
  • Systematische Einleitung in die neuere, aus ihren eigentümlichen physikalisch -ökonomischen Gründen hergeleitete Forstwissenschaft, 2 Bände, Berlin 1774 bis 1775

Literatur

  • Günther Natho: Johann Gottlieb Gleditsch (1714–1786) in: Gleditschia, Heft 1. Berlin 1973. S. 7-15
  • ders.: Das Schriftenverzeichnis von Johann Gottlieb Gleditsch in: Gleditschia, Heft 3. Berlin 1975. S. 5-27
  • Heinz-Dieter Krausch: Das Wirken von Johann Gottlieb Gleditsch auf dem Gebiete der Landeskultur in: Gleditschia, Heft 5. Berlin 1977. S. 5-35
  • Gerhard Fischer: Gleditsch – Vater der Forstwissenschaft in: Berlinische Monatsschrift, 5. Berlin 1996. S. 3-7

Quellen

  • Meyers Konversationslexikon 1888–1889
  • Jahn: Geschichte der Biologie. Spektrum 2000
  • Mägdefrau: Geschichte der Botanik. Fischer 1992
  • Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Johann Gottlieb Gleditsch (Botaniker) bei IPNI.
  • Briefwechsel von Johann Gottlieb Gleditsch mit Carl von Linné
  • Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Bibliothek der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (pdf)
  Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johann_Gottlieb_Gleditsch_(Botaniker) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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