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Jing




Jing (chin. , jīng, W.-G. ching1) ist ein Begriff des Daoismus und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es stellt mit Qi und Shen (belebender Geist) im Daoismus die drei Elemente eines individuellen oder kollektiven Organismus dar und wird geistig mit Kreativität, materiell mit Sexualität in Verbindung gebracht. Jing, Qi und Shen werden auch mit den Dantian („Energiezentren“) assoziiert und werden den Regionen des Unterbauches, des Brustkorbes und dem Gehirn zugeaordnet. In vielen daoistischen Praktiken spielen diese drei Prinzipien eine große Rolle, z. B. bei daoistischen Sexualpraktiken und in der inneren Alchemie (Quanzhen).

In der traditionellen chinesischen Medizin bezeichnet Jing die Lebensessenz, den Samen des Lebens, wobei diese Essenz materiell verstanden und flüssigkeitsähnlich gedacht wird. Das Jing ist in der chinesischen Medizin neben Qi, Xue (Blut, chin. , xuè, W.-G. hsüeh4), den übrigen Körperflüssigkeiten und dem Bewusstsein eine der fünf Grundsubstanzen des Lebens. Im lebendigen Organismus ist das Jing die Grundlage des Yin und Yang und hat deswegen beide Charakteristika in sich. Die Menge und die Qualität des Jing soll nach Ansicht der TCM die Anpassungsfähigkeit an die Umgebung regulieren, wobei eine große Menge an Jing die Abwehrkräfte stärken soll. Durch geeignete Nahrung soll man das Jing wieder aufladen können

Literatur

  • Hoang Ti Nei King So Quenn Kap. 1-30, Van Ghi MLV, ISBN 3-88136-051-4
  • Thomas Cleary (Hrsg.): Die drei Schätze des Dao. Frankfurt/Main 1996 ISBN 3-596-12899-4
 
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