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Jacques BenvenisteJacques Benveniste (* 12. März 1935 Paris, Frankreich; † 3. Oktober 2004 ebenda) war ein französischer Mediziner. Er arbeitete bei dem Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM), dem französischen Gesundheits- und Forschungsinstitut, und wurde 1984 zum Direktor der Forschungsabteilung dieses Instituts ernannt. 1970 entdeckte er den "Platelet-activating factor" (PAF), einen Wachstumsfaktor im Zusammenhang mit Angiogenese. Weiteres empfehlenswertes FachwissenZweifelhafte Berühmtheit erlangte er mit seiner angeblichen Entdeckung, dass Antigene über einen "Gedächtniseffekt" des Wassers weiße Blutzellen (Leukozyten) beeinflussen können. Ein Bericht über diese, besonders für die Homöopathie, bahnbrechend erscheinende Neuigkeit wurde 1988 sogar im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature abgedruckt[1] und zog einen jahrelangen Streit nach sich [2]. Allerdings gelang es Forschern auf der ganzen Welt nicht, den Effekt im Experiment zu bestätigen[3], [4]. Mehr noch: Unter der Aufsicht des Nature-Chefredaktors John Maddox und des amerikanischen Pseudowissenschaften-Gegners James Randi gelang es Benveniste selbst nicht, seine eigenen Ergebnisse zu wiederholen[5]. Das endgültige Aus für Benvenistes Mär vom „Gedächtnis des Wassers“ (siehe hierzu auch: Wassercluster) kam in Gestalt des als offen und unvoreingenommen geltenden Physikers und Nobelpreisträgers Georges Charpak: dieser schlug Benveniste eine Serie von Experimenten vor, die dann unter seiner Aufsicht durchgeführt wurden. Das Ergebnis dieser Versuche war für Benveniste niederschmetternd: allenfalls zufällige Wirkungen konnten nachgewiesen werden. 1995 konstatierte Charpak abschließend, dass Benvenistes „Wassermanipulationen“ keinerlei nachweisbaren Effekt hätten. Ungeachtet dessen erweiterte Benveniste später seine Position noch, in dem er behauptete, die Informationen des Wassers könnten auch via Telefon oder Internet übertragen werden[6]. Jacques Benveniste gewann zwei Mal den Ig-Nobelpreis für Chemie 1991 und 1998. Das Magazin Nature hat den umstrittenen Bericht nie zurückgezogen, beschreibt jedoch im Oktober 2004 in einem Nachruf, dass der Bericht von Wissenschaftlern weitgehend nicht ernst genommen wurde, nirgends reproduziert werden konnte und dass Benveniste seine Forschungen hauptsächlich in dem privat von ihm finanzierten "Digital Biology Laboratory" in Clamart und nicht am INSERM fortsetzte. [7]. Stützen Benvenistes Forschungen die Homöopathie?In der Debatte wird oft versäumt zu hinterfragen, ob Benvenistes kontroverse Befunde überhaupt mit der Lehre der Homöopathie in Einklang zu bringen sind. Seine Behauptungen stützen zwar eine Hauptprämisse der Homöopathie, nämlich dass Substanzen um so stärkere Effekte aufweisen (sollen), je höher verdünnt sie sind. Auf der anderen Seite weist der als Erneuerer der Homöopathie geltende Georgos Vithoulkas[8] darauf hin, dass Benvenistes Versuchsergebnisse der anderen Hauptprämisse der Homöopathie genau widersprächen - dass der Effekt von hochgradig verdünnten Substanzen genau entgegengesetzt zu dem der unverdünnten Substanzen ist. Benveniste dagegen behauptet, dass hochverdünnte Substanzen eine identische Wirkung aufwiesen, wie die unverdünnten Substanzen. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jacques_Benveniste aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |