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Irenäus Eibl-EibesfeldtIrenäus Eibl-Eibesfeldt (* 15. Juni 1928 in Wien-Döbling) ist ein österreichischer Verhaltensforscher und Ethologe. Er war Schüler von Konrad Lorenz und baute mit diesem sowie mit Ilse Prechtl und Wolfgang Schleidt zunächst die Max-Planck-Forschungsstelle für Vergleichende Verhaltensforschung in Buldern (Westfalen), ab 1956 das Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen (Bayern) auf. Er betrieb umfangreiche Forschungen zur Ethologie und Humanethologie, die er als selbständigem Forschungszweig begründete. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze, unter anderem zur Grenze zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten bei Tier und Mensch sowie zu Universalien im menschlichen Verhalten. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenVon 1945 bis 1949 studierte Irenäus Eibl-Eibesfeldt Zoologie und Botanik an der Universität Wien und an der Biologischen Station Wilhelminenberg, er legte die Lehramtsprüfung für Naturgeschichte und Physik ab und wurde zum Dr. phil. promoviert. Danach ging er (bis 1950) nach Altenberg (Niederösterreich) zum privaten Institut für Verhaltensforschung von Konrad Lorenz. Mit diesem wechselte er 1951 zur entstehenden Max-Planck-Forschungsstelle für Vergleichende Verhaltensforschung nach Buldern (Westfalen) und danach zum neu gegründenten Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen / Bayern. Ab 1963 lehrte er zudem als Privatdozent an der Universität München; 1969 wurde er dort zum Professor ernannt. 1970 wurde Irenäus Eibl-Eibesfeldt in Seewiesen Leiter der Arbeitsgruppe für Humanethologie, ab 1975 leitete er die selbständige Forschungsstelle für Humanethologie der Max-Planck-Gesellschaft in Seewiesen. 1953 und 1957 begleitete Eibl-Eibesfeldt Hans Hass auf dessen Reisen in die Karibik und zu den Galápagos-Inseln. Diese Exkursionen weckten sein Interesse am Erforschen des menschlichen Verhaltens im Allgemeinen und der dem Menschen angeborenen Verhaltensweisen im Besonderen. Während zahlreicher Forschungsaufenthalte in Afrika, Südamerika und Ostasien untersuchte er u.a. die Mimik diverser Volksstämme und wies so Universalien nach, universelle - mutmaßlich angeborene - Gemeinsamkeiten zum Beispiel beim Zeigen von Wut, Trauer, Erstaunen, Verlegenheit, Freude und selbst beim Grüßen (siehe: Augengruß). Aus seinen Forschungsansätzen entwickelte sich eine neue Disziplin: die Humanethologie. KritikIm Mittelpunkt der Kritik an Eibl-Eibesfeld steht seine Überzeugung, Erkenntnis aus der Verhaltensforschung der Tiere ließen sich auf Menschen übertragen. [1] Eibl-Eibesfeld wird wie seinem "väterlichen Freund Konrad Lorenz" (Widmung in Eibls Grundriss der Vergleichenden Verhaltensforschung) vorgeworfen, anthropologische Begründungen für gesellschaftlich bedingte Verhaltensweisen und einen biologischen Reduktionismus zu vertreten. Der "Spiegel" (6/1989) warf ihm daher zum Beispiel vor, "chauvinistische Thesen" zu verbreiten. 1998 lieferte Eibl-Eibesfeldt manchen Kritikern neuen Anlass für Vorwürfe, als er in seinem Buch In der Falle des Kurzzeitdenkens "im Interesse der Erhaltung des Friedens" sich u.a. darum sorgte, dass "die Politiker einer Hilfe leistenden Gemeinschaft die Identität ihrer politischen Gemeinschaft" gefährden könnten: "Das macht eine Begrenzung der Immigration aus kulturell und anthropologisch ferner stehenden Populationen notwendig." (S. 182) Wegen seiner Vorschläge, den Begriff "Ausländer" durch "Kulturferne" zu ersetzen sowie für die Entwicklung des Konzepts "Ethnopluralismus", einem zentralen Begriff der Neuen Rechten, sah sich Eibl-Eibesfeldt Rassismusvorwürfen ausgesetzt. Kern der Kritik ist, dass Rassismus nicht in seiner historischen und gesellschaftlichen Entstehung analysiert wird, sondern als eine biologische "Disposition des Menschen" (Hentges). Dabei wende er für den Rassismus und das Politikkonzept der Neuen Rechten typische Kategorien wie "das Eigene", "das Andere", "das Fremde", die "ethnische Identität" in seinen biologistischen Erklärungen an (Hentges). [2] Ämter, Mitgliedschaften und Auszeichnungen (Auswahl)Mitglied der Deutschen Zoologischen Gesellschaft, Beiratsmitglied der Heinz-Sielmann-Stiftung, Ordentliches Mitglied des Humanwissenschaftlichen Zentrums (HWZ) der Ludwig-Maximilians-Universität, apl. Prof. für Zoologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Direktor des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Stadtethologie in Wien, bis zur Emeritierung 1996 Leiter der Forschungsstelle für Humanethologie in der Max-Planck-Gesellschaft, Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Mitglied der Australian Forensic Society, 1986-1993 Präsident der International Society for Human Ethology, Mitglied der Südwestafrikanischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, Fellow of the American Association for the Advancement of Sciences, Mitglied der Polnischen Akademie für Sexualforschung, Gründungsmitglied der Academia Scientiarum et Artium Europaea, Gründungsmitglied der Konrad-Lorenz-Gesellschaft für Umwelt- und Verhaltenskunde e.V., Mitglied der International Society of Human Ethology.
Werke
Quellenangaben
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Irenäus_Eibl-Eibesfeldt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |